Mülheim. . Nachdem der katholische Heimbetreiber Engelbertus gGmbH Insolvenz beantragt hat, versuchen verschiedene Akteure nun, den Heimbetrieb an der Dimbeck zu sichern.

Die Engelbertus-Pleite zieht immer weitere Kreise. Momentan laufen intensive Verhandlungen, um den Betrieb des Wohnparks an der Dimbeck zu sichern. Das betrifft die Energieversorgung, aber auch die Löhne der Beschäftigen.

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Am Dienstag fand im Wohnpark Dimbeck eine Mitarbeiterversammlung statt. Derzeit arbeiten hier mehr als 80 Fachkräfte plus fünf Auszubildende in der Pflege. „Ich hatte einen guten Eindruck, was die Motivation der Belegschaft angeht“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Schwentker. Dabei hätten die Leute teilweise ihr Februar-Geld noch nicht bekommen. Gemeinsam mit der Arbeitsagentur hofft Schwentker, eine Vorfinanzierung der Löhne bewerkstelligen zu können, zunächst für drei Monate, das hieße: bis einschließlich April.

Erneute Besprechungen mit "Vertragspartnern"

Am Mittwoch fanden erneut Besprechungen mit „wesentlichen Vertragspartnern“ statt, dazu gehören Leasing-Firmen, aber auch der Energieversorger Medl, dessen Lieferungen „im Interesse der betreuten Menschen“ gesichert werden müssen.

Nach Einschätzung von Rechtsanwalt Schwentker, der mit Insolvenzen langjährig erfahren ist, wird es noch Monate dauern, bis die Dinge so weit geregelt sind, dass man die Vergangenheit aufarbeiten kann: die Vorgänge, die zu einem Schuldenberg von mehr als 20 Millionen Euro führten.

Geduld schwindet

Nicht alle bringen diese Geduld auf. Teils empörte Reaktionen rief die am Freitag abgegebene Presseerklärung von Pastor Michael Clemens hervor. Als früherer Aufsichtsratsvorsitzender der Engelbertus-Gesellschaften hatte Clemens dem ehemaligen Geschäftsführer Hans-Peter Tappert und dessen Ehefrau, die seinerzeit den Pflegedienst leitete, sowie dem Architekten Thomas Riege öffentlich Dank ausgesprochen. Dies erzürnt vor allem viele Mitarbeiter(innen), auch inzwischen ausgeschiedene, denn sie sehen in Tapperts Team die Hauptverantwortlichen für die folgenschwere Misere.

Seit seiner Entlassung im Frühjahr 2010 ist Tappert aus der Öffentlichkeit verschwunden. Damals wurde gegen ihn Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Duisburg erstattet. Der Vorwurf der Untreue stehe, erklärt deren Pressesprecher Detlef Nowotsch. Die Ermittlungen gegen Tappert laufen weiterhin, „aber noch ist alles offen. Der Beschuldigte bestreitet vehement, sich schuldig gemacht zu haben.“