Mülheim. . Am 1. Mai soll das Insolvenzverfahren für die erste Firma der Engelbertus-Gesellschaften offiziell eröffnet werden. Größte Baustelle bleibt die Zukunft des Wohnparks Dimbeck. Hoffnung macht, dass Interessenten anklopfen.
Zwei Monate, nachdem der Alarmruf von der Engelbertus-Pleite durch die Stadt schallte, informierte nun der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Axel Schwentker, über den Stand des Verfahrens. Er kündigt an, dies pünktlich am 1. Mai beim Amtsgericht Duisburg eröffnen zu wollen: zunächst nur für die Service GmbH, bei der mehr als 40 Mitarbeiter des Wohnparks Dimbeck angestellt sind. Hier müsse, so Schwentker, rasch gehandelt werden, um die Gehälter auch weiterhin zu sichern. Die Beschäftigten könnten ab Mai aus der Insolvenzmasse entlohnt werden.
"Geschäftsbetrieb ununterbrochen führen"
Genau einen Monat später, zum 1. Juni, soll dann das Verfahren für weitere Engelbertus-Gesellschaften eröffnet werden. „Wichtig ist“, betont Axel Schwentker, „dass wir hier den Geschäftsbetrieb ununterbrochen führen, was uns bislang auch gut gelungen ist. Sonst macht eine Übertragung nämlich keinen Sinn.“
Zumindest ein funktionstüchtiges Gebilde möchte man möglichen Investoren bieten. Die wirtschaftlichen Gegebenheiten sind noch nicht restlos geklärt: „Welche Verbindlichkeiten vorliegen, und welche Forderungen überhaupt berechtigt sind, wird man erst im Laufe des Verfahrens erkennen“, weiß der vorläufige Insolvenzverwalter.
Am Mittwoch habe es hierzu ein Gespräch mit dem Hauptgläubiger gegeben: der Austria Leasing GmbH, einer Tochtergesellschaft der Raiffeisen-Gruppe. „Derzeit stehen ca. 18 Millionen Euro Grundvermögen auf dem Deckel.“
"Sicherheit gibt es im Insolvenzverfahren nicht"
Gleichwohl: Durch konstruktive Vereinbarungen mit einer Vielzahl von Beteiligten sei es gelungen, zunächst Ruhe in das Verfahren zu bringen. Entwarnung gibt Schwentker natürlich keine: „Sicherheit gibt es im Insolvenzverfahren nicht.“
Obwohl das auch für die Arbeitsplätze gilt, haben bislang offenbar nur sehr wenige Mitarbeiter den Wohnpark verlassen und sich anderswo Stellen gesucht. „Vereinzelt“ sei das vorgekommen, erklärt Dirk Wiegmann, der vor einem Jahr die Geschäftsführung der bereits angeschlagenen Engelbertus-Gesellschaften übernommen und zuvor seit 2003 das Stift an der Seilerstraße geführt hatte.
Dafür aber, so Wiegmann weiter, hätten sie zwei oder drei neue Pflegefachkräfte eingestellt: „Diese Leute haben bei uns unterschrieben, obwohl sie die Situation kennen.“ Die weitaus meisten Beschäftigten sind, trotz allem, hochmotiviert – diesen Eindruck teilt der vorläufige Insolvenzverwalter, der Anfang Mai erneut zu einer Belegschaftsversammlung einladen will. „Die Leute sind bereit, für den Laden zu kämpfen. Viele haben auch eine persönliche Beziehung zu den Bewohnern.“
Sorgen um den Zustand
Sorgen bleiben. Etwa über den baulichen Zustand des Wohnparks Dimbeck. Die Arbeiten an den Außenanlagen wurden vor rund einem Jahr gestoppt. Der vorläufige Insolvenzverwalter hält es für erforderlich, Bau-Gutachter zu beauftragen, die dann möglichst rasch Berichte erstellen.
Ohne Ergebnisse der Sachverständigen vorwegzunehmen, sind einige Baumängel augenfällig. Auch Wiegmann kennt und benennt sie: „Kellergeschosse müssen ausgebaut und abgedichtet werden. Isolierungen sind noch nicht fertiggestellt“.
Den Betrieb der Senioreneinrichtung beeinträchtigten diese Schwachstellen nicht, heißt es. Doch mögliche Investoren wollen den Gesamtzustand des Wohnparks und damit ihr Risiko natürlich beurteilen können. Schwentker wie auch Wiegmann bestätigen, dass bereits erste Interessenten das Anwesen an der Dimbeck besichtigt hätten.
„Wir werden bundesweit abklopfen, wer hier als Investor in Frage kommt“, so Axel Schwentker. Der Kreis sei allerdings eng.