Mülheim. . Es gibt sie wieder, die Verkehrswacht Mülheim. Seit Mitte 2010 versucht ein kleiner Kreis rund um den Geschäftsführer Hans-Georg Grosicar, den Verein in Mülheim neu aufzubauen, nachdem er sich gut zwei Jahre zuvor aufgelöst hatte.

Der Grund damals: Überalterung. „Sie hatten keinen Nachwuchs. Das ist einfach eingeschlafen“, so Grosicar.


Jetzt ist der Neuanfang geglückt, auch wenn nach der Idee, „mal eben“ die Verkehrswacht neu zu gründen, ein riesiger Berg an administrativen Problemen auf die Verkehrswacht-Neulinge zukam, berichtet Grosicar. Da stand zum Beispiel die Vereinseintragung ins Haus und der Antrag ans Finanzamt, dass es sich um einen gemeinnützigen Verein handelt. Auch Räumlichkeiten mussten gefunden werden, was – dank Unterstützung durch die Dekra – geglückt ist. „Wir haben bei Null angefangen.“

Von dieser Null ist die Verkehrswacht Mülheim inzwischen auf über 30 Mitglieder angewachsen, sucht aber auch weiterhin Interessenten, die sich für die Verkehrssicherheit in Mülheim einsetzen wollen. Denn hier packe die Verkehrswacht da an, wo staatliche Einrichtungen es nicht können, erklärt Grosicar. Man unterstütze die Polizei. Erst kürzlich beispielsweise bei der Radfahrausbildung am Gymnasium Broich, wo die Verkehrswacht 30 Trikots zur Verfügung stellte.

Denkanstöße geben

Überwiegend geht es um Aufklärungsarbeit, um Fakten, die vielen Verkehrsteilnehmern unbekannt sind. „Ein Mensch, der mit 50 km/h vom Auto angefahren wird, hat Überlebenschancen. Bei 60 km/h hat er sie nicht mehr“, sagt Grosicar, der viel Erfahrung für seine Arbeit bei der Verkehrswacht dadurch mitbringt, dass er in der Verkehrsdirektion der Polizei arbeitet und drei Jahre im Verkehrsmanagement beschäftigt war.

Zu hohe Geschwindigkeiten sind also Thema. Ein weiteres, dem sich die Verkehrswacht bald annehmen möchte: Radfahrer und Fußgänger sind im Verkehr stark gefährdet. Auch hier wollen die Mitarbeiter der Verkehrswacht Leute ansprechen und sie auf die vielfältigen Gefahren des Straßenverkehrs aufmerksam machen. „Wir sind aber kein Verein mit erhobenem Zeigefinger“, sagt Carsten Kuhlmann, eigentlich Geschäftsführer einer Werbeagentur.

Kostenloser Wintercheck für Nachzügler

Er appelliert besonders, dass im Straßenverkehr wieder mehr Rücksicht genommen werden müsse. Es gehe nicht immer darum, Recht zu haben. „Was bringt es mir, wenn ich Vorfahrt hatte, wenn ich jemanden tot fahre?“, fragt er. Die Verkehrswacht wolle mit solchen Fragen Denkanstöße geben und hofft so auf mehr Verkehrssicherheit in Mülheim. Wer Interesse hat, bei der Verkehrswacht Mitglied zu werden, kann sich bei Hans-Georg Grosicar bei der Polizei in Essen melden: 0201-829 4110.

Ist Ihr Auto fit für den Winter? Die Verkehrswacht Mülheim an der Ruhr bietet gemeinsam mit der Dekra, der Kraftfahrzeuginnung und dem Hagebaumarkt einen „Kostenlosen Wintercheck für Nachzügler“. Dabei werden zum Beispiel das Licht, die Bremsen, die Scheibenwischer oder das Reifenprofil überprüft. Ist etwas nicht in Ordnung, gibt es keine Rüge, dafür aber den Hinweis, dass die Autofahrer es besser einmal prüfen und reparieren lassen sollten. Wer an dem Wintercheck Interesse hat, kommt einfach am Samstag, 19. November, von 10 bis 16 Uhr auf den Parkplatz des Hagebaumarkts an der Weseler Straße 60.