Mülheim. .

Den ersten Schultag hat Sebastian gerade überstanden. Auf dem Weg nach Hause muss er eine große Straße überqueren. Der Rand ist vollgeparkt mit Autos. Sebastian steht dazwischen und wirft einen Blick auf die Straße.

Das nächste Auto scheint noch weit genug weg zu sein. Er rennt über die Straße. Plötzlich hört Sebastian ein ohrenbetäubendes Quietschen. Der Fahrer des Wagens tritt voll in die Bremse. Sebastian hatte Glück, das Auto bleibt kurz vor ihm stehen. Der Erstklässler kommt mit dem Schreck davon!

Kinder, vor allem Grundschüler, haben im Straßenverkehr immer schlechte Karten. „Im letzten Jahr gab es in Mülheim 33 Verkehrsunfälle mit Kindern, neun davon passierten auf dem Schulweg. Zum Glück blieb es bei leichten Verletzungen“, sagt Hans-Georg Grosicar von der Mülheimer Verkehrswacht. Mehrere Faktoren kommen bei Verkehrsunfällen mit Kindern zusammen: Das Fahrverhalten von Autofahrern sowie die Unerfahrenheit und die noch fehlenden motorischen Fähigkeiten bei gerade eingeschulten Kindern. „In diesem Alter können sie den Bremsweg noch nicht richtig einschätzen oder sie werden zwischen parkenden Autos einfach übersehen“, erklärt Grosicar. Laut dem Geschäftsführer der Verkehrswacht besonders gefährlich: die Haltestelle Lehnerfeld an der Kölner Straße: „Da rasen die Autos mit über 60 gerade mal zwei Meter entfernt an den Schülern vorbei.“

Aufklärung für Grundschulkinder

Gestern startete die Mülheimer Verkehrswacht ihre Aufklärung für Grundschulkinder und deren Eltern. Am Klostermarkt in Saarn wurde ein Banner aufgehängt. So sollen Autofahrer an das neu beginnende Schuljahr erinnert werden. „Das ist nur die ­Startaktion“, sagt Grosicar, „ab der nächsten Woche gehen wir in verschiedene Grundschulen, verteilen dort Flyer und machen deutlich, wie wichtig Vorsicht im Straßenverkehr ist.“ Unterstützt wird die Mülheimer Verkehrswacht dabei von der Polizei und der Dekra.