Mülheim. .

In zehn Jahren darf es in Mülheim keinen Jugendlichen mehr geben, der keinen Bildungsabschluss besitzt. Gleichzeitig soll die Abiturquote deutlich gesteigert werden, und die Stadtteile Eppinghofen sowie Styrum sollen eine verstärkte Bildungsarbeit vor Ort erhalten. Das sind drei große Ziele, die die SPD in ihrer Bildungsplanung verfolgt.

Dazu sollen unter anderem in Eppinghofen an den Grundschulen Dichterviertel und Zunftmeisterstraße exemplarisch für die Stadt je ein sogenanntes Bildungshaus geschaffen werden mit einer Kita, einer Grundschule und einem Familienzentrum.

SPD will im Zentrum alle Grundschulstandorte erhalten

In Stadtmitte will die SPD alle Grundschulstandorte erhalten. In Dümpten schlägt sie vor, die Grundschule Gathestraße aufzulösen. Die Hauptschule am Hexbachtal soll zunächst unverändert weitergeführt werden. Auch hier wie an der Bruchstraße will man die Entscheidungen des Landes zur Gemeinschaftsschule abwarten. „Es wäre nicht zu verantworten“, so Norbert Mölders, „jetzt schon in Dümpten Millionen in den Hauptschul-Standort zu investieren.“

Auch für Saarn gilt aus Sicht der Mülheimer SPD: Alle Grundschulstandorte bleiben. In Heißen will man die Dependance am Fünter Weg aufgeben, und in Broich/Speldorf sollen die Schulstandorte Duisburger Straße, Kurfürstenstraße und Blötter Weg aufgelöst werden. In Styrum, wo eine Zukunftswerkstatt unter breiter Beteiligung der Schulgemeinden an einer neuen „Schullandschaft“ arbeitet, soll in einem Jahr eine Entscheidung getroffen werden.

SPD glaubt nicht an frühkindliches Förderungszentrum

Massiv kritisiert die SPD den Vorschlag zum Bildungsentwicklungsplan des Viererbündnisses aus CDU, FDP, Grünen und MBI: Ohne Konzept, Rückschritt, Klientelpolitik, „vergiftete Vorschläge“. Zur Erinnerung: Das Viererbündnis will zwei Grundschulen auslaufen lassen und die Hauptschule Eppinghofen sowie einige Teilstandorte aufgeben, ähnlich wie es die städtische Fachverwaltung vorschlägt. Das Bündnis begründet die Schritte mit der Sicherung der Unterrichtsversorgung. Diese sei in den kleinen Schulsystemen nicht gegeben.

Bis ins Detail widerlegt Mölders dieses Argument. Entweder sage das Bündnis bewusst die Unwahrheit, oder man habe keinerlei Faktenkenntnisse.

Auch die Ankündigung des Bündnisses, in Eppinghofen ein frühkindliches Förderungszentrum errichten zu wollen, glaubt die SPD nicht. Rolf Mühlenfeld fürchtet, dass man dies später aus finanziellen Gründen scheitern lasse. Den Unmut in Eppinghofen können die Genossen in jeder Beziehung nachvollziehen. Ihr Vorsitzender Lothar Fink, wirbt für bürgerlichen Druck.