Mülheim.

Die Schulverwaltung schlägt der Politik im überarbeiteten Bildungsentwicklungsplan vor, die Hauptschule an der Bruchstraße ab dem Schuljahr 2012/2013 auslaufen zu lassen.

Zugleich soll die benachbarte Grundschule im Dichterviertel nicht nur erhalten, sondern auf drei Züge erweitert werden. An dem Standort könnte aus Sicht der Schulverwaltung zugleich ein frühkindliches Bildungszentrum entwickelt werden. Die Saarnberg-schule, die ebenfalls als Schließungskandidat gehandelt wurde, soll vorerst bis 2015/2016 erhalten bleiben. Die Vorschläge liegen seit gestern der Politik zur Beratung vor.

Schulverwaltung empfiehlt nur eine Hauptschule in Dümpten

In einer Sondersitzung des Bildungsausschusses am 15. Juli ab 15 Uhr in der VHS soll über die Empfehlungen abgestimmt werden. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am 21. Juli. Zu den Empfehlungen der Verwaltung gehört auch die Auflösung der Grundschule an der Gathestraße und die Errichtung eines Grundschulverbundes in Styrum.

Die Grundschule an der Trooststraße, die wie mehrere Mülheimer Schulen sich in einem baulich sehr schlechten Zustand befindet, soll am jetzigen Standort abgerissen und dann neu gebaut werden. Als einzige Hauptschule in der Stadt bleibt nach den Vorschlägen der Schulverwaltung die Schule am Hexbachtal in Dümpten, sie soll mindestens vierzügig werden und den Standort Gathestraße mit nutzen.

Empörung ist groß

In der Hauptschule an der Bruchstraße, wo es zuletzt die meisten Anmeldungen an Hauptschülern gab, ist die Empörung nach der Entscheidung der Stadt groß. Viele sind schlicht auch enttäuscht. Die Verwaltung begründet ihr Vorgehen in Eppinghofen damit, so einen möglichen „ungesteuerten Auflösungsprozess“ einer weiteren Hauptschule zu vermeiden. Das Kollegium in Eppinghofen, das mit den Eltern 3095 Unterschriften gesammelt und zahlreiche Argumentationen zum Fortbestand eingereicht hatte, spricht von einer „erbärmlichen Argumentation“ der Stadt.

Zumindest eine fundierte Stellungnahme habe man erwartet. Schulleiterin Gabriele Klar hofft nun, dass die Politik als Entscheider differenzierter sich mit dem Standort auseinandersetzt. Aus der Politik war gestern zu hören, dass man sich in den nächsten Tagen mit dem Entwurf befassen werde. „Ich glaube nicht“, so Meike Ostermann, Vorsitzende des Bildungsausschusses, „dass die Vorschläge eins zu eins umgesetzt werden.“