Mülheim. . Die Hauptschule in Eppinghofen soll geschlossen werden. Dafür sprach sich nun die politische Mehrheit in Mülheim aus. Schuldezernent Vermeulen begründet die Entscheidung mit der finanziellen Lage der Stadt. Die Schulgemeinde reagierte mit Zorn.

Ein Bündnis aus CDU, Grünen, FDP und Mülheimer Bürgerinitiativen will dem Vorschlag der Schulverwaltung folgen und spricht sich für die Aufgabe der Hauptschule in Eppinghofen aus. Das ist eine politische Mehrheit. Danach gibt es mit der Schule am Hexbachtal in Mülheim künftig nur noch eine einzige Hauptschule.

Dabei hatte die Hauptschule in Eppinghofen den Fraktionen gestern Nachmittag noch eine fiktive Beschlussvorlage zugesandt: Fortführung der Hauptschule als Gerüst einer zukünftigen zentralen Sekundarstufe I-Schule, lautet die Empfehlung. Vergeblich. Mit Zorn nimmt die Schulgemeinde in Eppinghofen zur Kenntnis, dass all ihre Argumente für den Erhalt kaum Beachtung gefunden haben. Die öffentlichen Anhörungen sind in den Augen der Schulleitung im Nachhinein Alibi-Veranstaltungen gewesen. Warum Dümpten, fragt man sich in Eppinghofen.

Gegenüberstellung der Kosten

Letztlich, so Schuldezernent Peter Vermeulen, gab das Geld den Ausschlag: Die Stadt will eine mindestens vierzügige Hauptschule, um die gewünschte Differenzierung zu leisten; in Dümpten gibt es ausreichend Fläche dafür und man benötigt geringere Investitionen. „In Eppinghofen hätten wir komplett neu bauen müssen.“ Ist Dümpten ­wirklich am Ende die preiswertere Lösung? Der Lehrerrat in Eppinghofen fordert eine Gegenüberstellung der Kosten.

Es geht bei dem Bildungsentwicklungsplan nicht nur darum, wie bei sinkenden Schülerzahlen ein weiterhin gutes Schulangebot gemacht werden kann, sondern auch um viel Geld: Für all die von der Stadt jetzt vorgeschlagenen Maßnahmen müssten in den nächsten Jahren rund 75 Millionen Euro im Schulbau aufgewendet werden: Neubau, Anbau- und Umbau, Modernisierungen und Sanierungen. Tatsächlich stehen dem aktuell jährlich maximal fünf Millionen Euro als Mittel gegenüber. In der hoch verschuldeten Kommune Mülheim wird dies in den nächsten Jahren die größte Herausforderung sein.

Neun von 31 Schulstandorten abbauen

Die Aufgabe von Schulstandorten hat daher auch viel damit zu tun, dass die Stadt künftig das Geld auf weniger Standorte verteilen muss. Zurzeit gibt es in Mülheim 31 Schulstandorte, neun will die Stadt abbauen: Die Schulgebäude Bruchstraße, Gathe-straße, Duisburger Straße, Fünter Weg, Blötter Weg. Fröbelstraße, Meißelstraße und Schlägelstraße sollen wegfallen. Mit einer verbesserten frühkindlichen Förderung in Stadtmitte/Eppinghofen will die Stadt das Bildungsniveau dort heben. Vermeulen sieht gute Ansätze in der „Early-Excellence-Initiative“, bei der bereits in Kindergärten auf konsequente Förderung, insbesondere Sprachförderung, gesetzt wird.

An einigen Stellen will die Politik noch Veränderungen am städtischen Bildungsentwurf vornehmen. Bei den Grundschulen könnte es einen breiten Konsens geben, heißt es.