Mülheim. .
Allein in Eppinghofen, wo die Grundschule im Dichterviertel und die Hauptschule an der Bruchstraße zur Disposition stehen, sollen bislang gut 5000 Unterschriften eingegangen sein.
Die Hauptschule an der Bruchstraße erfährt derzeit die wohl größte Unterstützung im Stadtgebiet. Die Kirchen, die Awo, die Stadtteilkonferenz, das Studienseminar für die Lehrerausbildung in Essen, Sportvereine, sogar der Alpenverein haben sich in Stellungnahmen für den Erhalt der Hauptschule ausgesprochen. „Die Zahl unserer Fürsprecher wächst“, sagt Schulleiterin Gabriele Klar und zieht noch einen weiteren Trumpf: Zusammen mit der Kreishandwerkerschaft will die Hauptschule in den nächsten Jahren ein im Land einzigartiges Bildungsprojekt auf die Beine stellen: Berufsvorbereitung in der Schule mit dem Handwerk. Dabei sollen auch, sofern die Politik zustimmt, zumindest einige Stellen im Haus saniert und modernisiert werden. Die Stadt könnte so durch die Eigenarbeit in dem maroden Schulbau den einen oder anderen Euro sparen.
Schule fürchtet Schließung
An der Bruchstraße, wo immerhin zwei neue Klassen zum neuen Schuljahr starten, geht es vor allem ums Geld: Vier Millionen müssten in das Gebäude investiert werden, das die Stadt über Jahre vernachlässigt hat. Angesicht der desolaten Finanzlage der Kommune ist das nicht zu stemmen. Inzwischen kursieren an der Schule Gerüchte, dass es Pläne gibt, das Grundstück für Einfamilienhäuser gewinnbringend zu vermarkten. „Bei uns kommt der Verdacht auf, dass alle unsere Bemühungen vergebens waren, dass alles längst entschieden ist“, so die Schulleitung.
Doch das ist es nicht, wie die Vorsitzende des Bildungsausschusses, Meike Ostermann, versichert. „Wir befassen uns eingehend mit allen Stellungnahmen der Schulen“, sagt sie. Äußerungen über Grundstücksverkäufe an der Bruchstraße bezeichnet sie als „Nebelkerzen“.
Sie glaubt auch nicht, dass mit der Neuordnung der Bildungslandschaft in Mülheim Gewinne erzielt werden können. „Im Gegenteil. Wir werden in den nächsten Jahren viel mehr in die Schulen investieren müssen.“
Grundschule sammelte 2000 Unterschriften
Allein 2000 Unterschriften wurden in wenigen Tagen von der benachbarten Grundschule im Dichterviertel gesammelt. Sie sollen heute Abend bei einem Ortstermin dem Schuldezernenten überreicht werden. An der Grundschule, ebenfalls marode, fühlt sich die Schulgemeinde „auf den Arm genommen.“ Erst sei jahrelang nichts gemacht und ein moderner Neubau versprochen worden, und jetzt sei die Schule von der Schließung bedroht, so Stefanie Hein aus der Elternschaft.
Über 1000 Unterschriften kommen in Saarn zusammen, wo sich Eltern und Lehrer gegen eine mögliche Aufgabe der Saarnbergschule wenden. Das Schuldezernat macht den Vorschlag, dass man diese Grundschule in ein paar Jahren auslaufen lassen könnte. Zu weite und damit unzumutbare Schulwege wären aus Sicht der Eltern die Folge, und es wäre die Zerstörung einer familiären Schule. Das Streben der Stadt nach größeren Grundschulen hält die Elternschaft in Saarn für falsch.
Und an Grundschule an der Gathestraße sieht man gar ein Stück Heimat gefährdet, wenn das Aus der Grundschule beschlossen werden sollte. Und auch dort kursieren Unterschriftenlisten, die an Politik appellieren: Hier nicht! Doch so viel steht fest: Das Aus für einige Schulstandorte wird kommen.