Lüdenscheid. .

Dreist hatte sich eine rumänische Diebesbande Zutritt zu Firmengeländen in Lüdenscheid und Umgebung verschafft, hatte im großen Stil Buntmetalle und Kupferkabel verschwinden lassen. Der Gesamtschaden bewegt sich im sechsstelligen Bereich. Jetzt stand ein Bandenmitglied vor dem Ha­gener Amtsgericht. Der 33-Jährige räumte alles ein.

Im Sommer und Herbst vergangenen Jahres hatten der neunfache Vater und etliche gesondert Verfolgte – darunter auch einige Familienmitglieder – zugeschlagen. In zehn Fällen waren die Täter über Zäune und Mauern geklettert oder hatten sich sonstwie Zutritt zu Firmengrundstücken verschafft – unter anderem in Lüdenscheid, Hagen und Ennepetal. Mit vereinten Kräften hatten sie Buntmetalle und Kupferkabel für insgesamt 190 400 Euro weggeschafft. In Lüdenscheid hatte es ein Unternehmen am Gielster Stück gleich zweimal getroffen.


Buntmetalle für rund 40 000 Euro erbeutet

Am 27. Juni hatten die Diebe Buntmetalle für rund 24 000 Euro gestohlen. Am 5. September waren sie zurückgekehrt. Wert der Beute diesmal: rund 16 000 Euro. Für die Täter eine durchaus lukrative Art, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Über seinen Verteidiger räumte der umfangreich und einschlägig vorbestrafte 33-Jährige seine Beteiligung an der Diebstahlsserie ein. Dann meldete er sich selbst zu Wort und wandte sich direkt an den Richter: „Ich möchte Ihnen sagen, mein Herr, es tut mir leid. Ich entschuldige mich tausendmal. Es wird nie im Leben wieder vorkommen.“ Seine Großfamilie wartete derweil draußen auf dem Flur.

Für Kaution vorerst wieder auf freiem Fuß

Das Geständnis wirkte sich strafmildernd aus. Acht Vorstrafen und der hohe Gesamtschaden sprachen gegen den Angeklagten. Das Gericht verurteilte ihn letztlich wegen schweren Bandendiebstahls in zehn Fällen zu drei Jahren Haft und folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Außerdem wurde der Haftbefehl gegen den 33-Jährigen außer Vollzug gesetzt – gegen Zahlung von 8000 Euro Kaution. Seine Familie durfte ihn mitnehmen. Vorerst.