Mülheim. Fast zwei Millionen Euro hat die Sparkasse in ihre Filiale in Styrum investiert. Warum und welche Rolle die Sicherheit dabei spielte.
Erst wechselte der Dönerladen Tadim in ein größeres Ladenlokal auf der anderen Seite der Oberhausener Straße, dann verschmolz Calabria seine Pizzeria und seine Eisdiele zu einem großen Geschäft – und jetzt eröffnete auch noch die Sparkasse. Es tut sich etwas in Styrum rund um den Sültenfuß.
Neun Monate hat er gedauert und 1,9 Millionen Euro gekostet – der Umbau der Sparkassenfiliale an der Ecke zum Rosenkamp. „Der alte Standort war nicht mehr zumutbar, in die Jahre gekommen und quasi abgewohnt“, berichtet Sparkassen-Vorstand Frank Werner. Der Eingangsbereich habe nicht mehr den erforderlichen Ansprüchen entsprochen.
Schließung der Sparkasse in Styrum stand nie zur Debatte
Den Stadtteil zu verlassen, habe für das Mülheimer Kreditinstitut aber nie zur Debatte gestanden. „Styrum ist für uns ein sehr wichtiger Markt, hier gibt es noch sehr viel Kundenverkehr und die Menschen sind dankbar für Beratung und Unterstützung“, betont Werner. Obwohl es mittlerweile Möglichkeiten gibt, Beratungen auch online durchzuführen, würden gerade die Styrumerinnen und Styrumer oft Präsenztermine vorziehen. „Sie wollen ein Gesicht vor Ort haben“, so der für die Filialen zuständige Vorstand. Er unterstreicht: „Styrum wäre einer der letzten Standorte, die man schließen würde.“
Vernünftige Alternativen an anderer Stelle am Standort habe es nicht gegeben, so dass die Sparkasse an Ort und Stelle 1,9 Millionen Euro investierte. Dabei vor allem auch in eine effizientere Nutzung der 230 Quadratmeter. „Wir hatten hier vorher viel toten Raum“, sagt Frank Werner. Nun existieren acht Beratungsbüros, zwei Kontoterminals, ein Kontoauszugsdrucker und drei Geldautomaten zum Ein- und Auszahlen.
So lief die Bauphase für Kundinnen und Kunden der Styrumer Sparkasse
In den neun Monaten war die Sparkasse nur durch einen Hinterhof über den Rosenkamp 5 erreichbar. Wegen eingeschränkter Barrierefreiheit wurden gehbehinderte Menschen auf benachbarte Filialen verwiesen. Der Zugang zum Tresorschließfach erfolgte nur nach Terminvereinbarung. „Natürlich war nicht alles eitel Sonnenschein, aber im Nachhinein hat alles gut funktioniert“, sagt Filialleiter Frank Langen.
Die modernisierte Filiale bietet Platz für zehn Mitarbeitende plus Azubis. Das Leitungsteam arbeitet schon seit vielen Jahren vor Ort und generell hat Langen innerhalb seines Teams „wenig Frequenz“ zu beklagen. Durch Teilzeitlösungen oder duale Studiengänge sind Veränderungen aber nie ganz ausgeschlossen. „Dass einer von der Lehre bis zur Rente bei uns arbeitet, gibt es heutzutage kaum noch“, betont Frank Werner. Sein Haus mache mit Teilzeit und mobilem Arbeiten aber vieles möglich. Und: „Wer sich gut verabschiedet, der kann auch wiederkommen. Wer hier seine Ausbildung gemacht hat, bei dem wissen wir ja, was wir an ihm haben.“
Thema Sicherheit steht bei Bauvorhaben von Mülheimer Sparkasse an der ersten Stelle
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Zurück zur Neueröffnung: Noch vor Nachhaltigkeit und Energieeffizienz steht bei solchen Umbauprojekten aktuell das Thema Sicherheit. „Verneblung, Farbpatronen, Zugangskontrollen – wir haben alles getan“, findet Vorstand Werner. Er ist aber auch realistisch: „Ins Haus kommt jeder rein, da machen wir uns nichts vor.“ Allerdings würden Täter, die Automaten sprengen wollen, den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
„In den Filialen hatten wir ja auch keine Fälle in den letzten drei Jahren“, sagt Pressesprecher Frank Hötzel. Betroffen gewesen seien in erster Linie die freistehenden Geldautomaten.
Ein solcher soll noch vor den Sommerferien am Speldorfer Hafencenter gebaut werden, dort fehlt aber noch die notwendige Datenleitung. Auf der Suche nach einem Standort ist die Sparkasse aktuell noch im Stadtteil Selbeck. Dort hatte es im September 2020 die letzte Sprengung in einem Selbstbedienungscenter gegeben. Dieses wird nicht wiedereröffnet.
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