Mülheim. Wann wird Mülheims 122 Jahre alte Bismarckschule aus ihrem tristen Dasein befreit? Der MWB steht bereit, doch die Rechnung geht (noch) nicht auf.
Die ehemalige Bismarckschule an Priesters Hof schläft weiter ihren Dornröschenschlaf. Die Wohnungsbaugenossenschaft Mülheimer Wohnungsbau zögert, ein Bauprojekt zu initiieren. Das hat Gründe, wie Vorstand Frank Esser nun erläuterte.
Auf eine stolze Geschichte von mehr als 100 Jahren kann das alte Bachsteingebäude zurückblicken, 1902 war es als Bismarckschule für Kinder der Mausegattsiedlung und umliegender Wohnviertel bezogen worden. Später war es noch als integrative Kindertagesstätte genutzt worden. Seit Jahren nun schon steht der Bau leer. Immerhin, so MWB-Vorstand Esser, gab es bis dato keine Einbrüche oder Vandalismus zu beklagen.
Mülheimer Wohnungsbau: Im Moment lässt sich kein Bauprojekt rechnen
Der MWB hatte das Grundstück in jüngerer Vergangenheit von der Stadt erworben - ein Kaufpreis in Millionenhöhe wird kolportiert für das Areal in gehobener Wohngegend. Knapp 2400 Quadratmeter Grundstück und die dreistöckige alte Schule warten seither auf eine Entwicklung. „Da passiert vorerst nichts“, sagt Esser auf Nachfrage. Der MWB habe im Bieterverfahren zum Kauf des Grundstücks seinerzeit „einen sehr sportlichen Preis bezahlt“, mit dem sich unter den aktuellen Marktbedingungen kein vernünftiges Projekt rechnen lasse.
Klar sei: An Ort und Stelle werde nur etwas Hochwertiges und Hochpreisiges möglich sein, geförderter Wohnungsbau sei trotz der aktuell sehr guten Förderkulisse nicht wirtschaftlich. Doch auch eine Bauträger-Maßnahme oder ein Projekt für frei finanzierten Wohnraum lasse sich bei aktuellen Zins- und Baukosten nicht darstellen.
„Jetzt müssen wir schlicht darauf warten, dass der Markt wiederkommt“
„Jetzt müssen wir schlicht darauf warten, dass der Markt wiederkommt“, rechnet Esser vor, dass ein Bauprojekt unter aktuellen Bedingungen Mieten weit jenseits von 20 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter ergäbe. Dafür seien keine Mieter zu finden. „Wir halten es aber auf dem Schirm“, hofft er vielleicht noch in diesem Jahr auf erste Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank und setzt darauf, dass sich ein Bauprojekt „in ein paar Jahren“ wird rechnen lassen für die Genossenschaft, die das Schulgebäude erhalten will und vor Ort gerne Wohnen in Gemeinschaft wie am Wohnhof Fünte oder an der Friedhofstraße in Speldorf realisieren würde. Man sei für Ideen offen, so Esser.
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