Mülheim. Die Bismarck-Schule in Holthausen wird verkauft. Die Mülheimer Stadtverwaltung sucht mit dem Slogan „Gehobenes Wohnen“ nach einem Investor.

Nahe am Rumbachtal in Holthausen wird wohl in naher Zukunft gebaut werden: Die Stadt Mülheim veräußert am Priesters Hof ein ehemaliges Schulgrundstück im Wettbewerbsverfahren. Geworben wird mit dem Slogan „Gehobenes Wohnen in Mülheim-Holthausen“.

Auf dem insgesamt 2372 Quadratmeter großen Grundstück am Priesters Hof 38 steht noch das alte Gebäude der ehemaligen Bismarck-Schule, ein über 100 alter, dreistöckiger Backsteinbau. Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz, wie Stadtplaner Felix Blasch auf Anfrage bestätigt. „Es gibt ein Negativtestat vom Landschaftsverband“, so Blasch. „Das Gebäude ist im Inneren schon stark verändert worden.“

Die ehemalige Schule wurde bis 2015 von der integrativen Kindertagesstätte „Villa Kunterbunt“ genutzt. Nach dem Umzug der Kita in den Kuhlendahl diente das Gebäude zuletzt noch als Flüchtlingsunterkunft und steht jetzt leer.

Ein Abriss der alten Schule in Mülheim-Holthausen ist kein Muss

In Anzeigen und im Internet wird von der Stadt auf den „geschützten Landschaftsteil“ nebenan und eine „bevorzugte Wohnlage“ in Mülheim geworben. Das Grundstück könne „Im Bestand genutzt oder einer Neubebauung zugeführt werden“, heißt es in der Beschreibung, der Abriss sei kein Muss. Es gibt dort keinen Bebauungsplan, aber etwas anderes als Wohnen dürfte wohl kaum dort genehmigt werden.

Neben Abriss- und Neubau seien auch Wohnungen in dem alten Schulgebäude möglich, so Felix Blasch. Ein Investor, der an Neubauten interessiert ist, wird sich an § 34 Baugesetzbuch halten müssen, der die Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb bebauter Ortsteile beschreibt. Demnach müssen sich Neubauten in die „Eigenart der näheren Umgebung“ einfügen.

Die Stadt verweist in ihrer Werbung um Investoren nicht nur auf die gute Infrastruktur mit Schulen, Kitas und das Stadtteilzentrum. Sondern auch darauf, dass im Umfeld überwiegend frei stehende oder als Doppelhaus errichtete Ein- und Zweifamilienhäuser stehen – in überwiegend eingeschossiger Bauweise. Ein Hinweis darauf, dass Konzepte über mehrstöckige Gebäude eher nicht erwünscht sein dürften.