Mülheim. Die Wahl ist entschieden: Michael Manz wird führender evangelischer Pfarrer in Mülheim. Auch zur OGS traf die Kirche eine wichtige Entscheidung.

Die evangelische Kirche in Mülheim hat einen neuen Superintendenten: Mit großer Mehrheit wählte die Synode des Kirchenkreises An der Ruhr am Samstag Pfarrer Michael Manz aus Styrum. Er folgt Superintendent Gerald Hillebrand nach, der zum Jahresende in den Ruhestand geht. Als Skriba, zweiter Stellvertreter des Superintendenten, wurde Pfarrer Christoph Pfeiffer aus der Kirchengemeinde Broich-Saarn gewählt. Beide hatten keine Gegenkandidaten.

Assessorin des Kirchenkreises An der Ruhr und damit erste Stellvertreterin des Superintendenten bleibt Pfarrerin Gundula Zühlke, deren Amtsperiode noch andauert. Dies teilte der Kirchenkreis am Wochenende mit.

Neuer Mülheimer Superintendent Michael Manz: „Auch mal was ausprobieren“

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Die Amtszeit des neuen Superintendenten läuft bis 2028. „Ich kann Ihnen versprechen, dass ich mich für den Kirchenkreis und die Gemeinden engagieren werde“, sagte Pfarrer Michael Manz (60) bei seiner Vorstellung vor der Kreissynode und griff dabei das Bild vom „Angelic Troublemaker“ auf, einem Unruhestifter im positiven Sinne. Er sagte: „Als Kirche im 21. Jahrhundert sollten wir offen für Neues sein, auch einmal etwas ausprobieren. Das habe ich bisher gerne getan und möchte das auch fortsetzen.“

Manz ist schon seit 30 Jahren im Kirchenkreis An der Ruhr tätig, bis 2014 als Gemeindepfarrer in der Heißener Friedenskirche, seitdem in der Styrumer Lukaskirchengemeinde. Bislang gehörte Michael Manz als Skriba dem Kreissynodalvorstand an. Dieses Amt übernimmt jetzt Pfarrer Christoph Pfeiffer (59), der seit 2015 im Kirchenkreis arbeitet. Er stellte sich als in Mülheim gut vernetzter Kirchenvertreter vor, dem die Freiheit der Verkündigung ein Anliegen ist.

Diakonie soll sich weiter im OGS-Bereich engagieren

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Ferner befassten sich die Synodalen unter anderem mit den Haushalten für 2024 und der regionalen Neuaufstellung der Notfallseelsorge. In Bezug auf das Engagement der Diakonie im OGS-Bereich an Mülheimer Schulen beschloss die Kreissynode, diesen Arbeitsbereich weiterzubetreiben, sofern sich die Finanzierung für die nächsten Jahre sicherstellen lässt.

In seinem letzten Bericht nahm Superintendent Hillebrand die politische Lage in Deutschland und der Welt in den Blick: der nicht enden wollende Krieg in der Ukraine und der neue in Nahost, wo die Not der Menschen zu Machtzwecken instrumentalisiert werde. Hillebrand äußerte seine Sorge über wiedererstarkenden Antisemitismus in Deutschland, ebenso wie über einen Trend zu undemokratischen und autoritären politischen Strukturen. „Auf jeden Fall gilt es, allen Versuchen, Terror und Gewalt zu legitimieren und Rassismus wie Antisemitismus wieder gesellschaftsfähig machen, energisch entgegenzutreten“, sagte der scheidende Superintendent.

Scheidender Superintendent: „Schutz von Verfolgten nicht verhandelbar“

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Mit Blick auf Flucht und Migration forderte Hillebrand: „Wir müssen unsere Stimme erheben und Klartext reden; denn das Gebot der Menschlichkeit und des Schutzes von Verfolgten ist nicht verhandelbar!“ Menschen, die die aktuellen Krisen mit Ohnmachtsgefühlen erleben, Trost zu spenden und Mut zu machen, sei Aufgabe der Kirche. Dazu solle sie mit neuen Initiativen, wie zum Beispiel dem Tauffest im Raffelbergpark, auf sich aufmerksam machen, Bürokratie über Bord werfen und vermeintlich Unaufgebbares hinterfragen, so der scheidende Mülheimer Superintendent.

Auf der Tagesordnung der Kreissynode standen ferner die Berichte aus einigen Arbeitsgemeinschaften. Die AG Verwaltung stellte die Fortschritte im Fusionsprozess zum Verwaltungsverband an Emscher und Ruhr gemeinsam mit den Nachbarn in Oberhausen vor. Die Gründung des neuen Verbands zum Jahresbeginn 2024 war bereits beschlossen. Inzwischen wurden in einer digitalen Mitarbeitendenversammlung die Abteilungsleitenden vorgestellt und die Verteilung der Abteilungen auf die Standorte in Mülheim und Oberhausen.

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