Mülheim. Bei der traditionellen Maiandacht am Auberg in Mülheim wurden Pferde und Hunde gesegnet. Die Veranstaltung lief etwas anders ab als geplant.
Eine ganz besondere Waldandacht gab es am Donnerstagabend an der Friedhofskapelle am Mülheimer Auberg: Dort wurden neben Menschen auch Tiere gesegnet. „Wir machen die Maiandacht jetzt schon seit 40 Jahren“, erklärt der evangelische Pfarrer Christoph Pfeiffer, „dabei feiern wir mit der Natur und den Tieren.“ Prominente Tiergesichter seien vor allem Pferde und Hunde - so auch in diesem Jahr.
Zur Waldandacht eingeladen hatten die evangelische und katholische Kirche in Saarn und Broich, gemeinsam mit dem Kreisverband der Pferdesportvereine. Im Anschluss wurden die Tiere von Pater Bala Prasad gesegnet. Allerdings fand die Maiandacht dieses Mal unter besonderen Umständen statt und auch an einem anderen Ort. In den Vorjahren wurde am Waldrand am Hasselkamp gebetet, aufgrund des Regens wurde die Kurzandacht nun an die Friedhofskapelle verlegt. Der angekündigte Männergesangsverein Saarn 1869 war verhindert.
Menschen mit Pferden und Hunden bei Mülheimer Maiandacht
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Etwa 25 Teilnehmende versammelten sich bei leichtem Regen vor der Kapelle im Kreis, mit ihren Pferden, einem Pony und einigen Hunden. Die Tiere waren bei der gesamten Andacht dabei und machten sich gelegentlich durch Schnauben, Hufeklappern oder Ziehen an der Leine bemerkbar. Nach einer kurzen Begrüßung begleitete der siebenköpfige Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Broich-Saarn die Gesänge.
Pfarrer Christoph Pfeiffer und Pater Bala Prasad trugen Lesungen vor und beten gemeinsam mit den Teilnehmenden, ausgestattet mit Headset, Mikrophon und Tablet. Am Ende erfolgte die Tiersegnung durch den Pater - er tunkte sein Aspergill ins Weihwasser, ging reihum zu den Tieren und segnete jedes einzeln. Manche Pferde wurden durch die Prozedur etwas unruhig. Tiersegnungen mache er nur hier am Mülheimer Auberg, berichtete der Pater, allerdings schon seit fünf Jahren: „Ich mag es, als Seelsorger unterwegs zu sein, dazu gehören Taufen, Hochzeiten, Beichten, aber eben auch Segnungen der Tiere.“
Laura (27) und M. Krönung (60) sind extra mit ihrem Pferd aus Oberhausen zur Andacht angereist: „Ich bin christlich und lege Wert auf die Tiersegnung, damit dem Pferd nichts passiert, doch Tiersegnungen gibt es nicht mehr so oft“, erklärt die 60-Jährige. Mehrere solcher Veranstaltungen habe sie schon mitgemacht, am Auberg jedoch heute zum ersten Mal. Die 52-jährige Tanja Koch nimmt mittlerweile zum dritten Mal an der Waldandacht teil: „Das ist einfach eine schöne Sache.“