Mülheim. Die Jury des Deutschen Schulpreises hat Mülheims Grundschule am Dichterviertel ins Finale gewählt. Eine Sache loben die Fachleute besonders.

Im Mai gab es noch Besuch von der Fachjury, nun steht fest: Die Grundschule am Dichterviertel zählt offiziell zu den besten Schulen des Landes. Wie das Gremium des renommierten Preise nun mitteilt, steht die Eppinghofer Schule mit 14 weiteren Schulen im Finale und kann auf auf einen der sechs Preise hoffen, die am 12. Oktober verliehen werden. Der Hauptpreis ist mit 100.000 Euro dotiert.

Noch vor etwa zehn Jahren stand die Einrichtung kurz vor der Schließung, kämpfte mit dem Image des Brennpunkt-Standorts. Mit einem innovativen Konzept, das seit Kurzem auch altersübergreifende Klassen beinhaltet, konnte die Schule sich neu erfinden. 2021 gab es dafür bereits eine Auszeichnung in einer Sonderkategorie des Deutschen Schulpreises: Die Grundschule für ihr zukunftsweisendes Konzept im Umgang mit der Corona-Pandemie geehrt.

Beim diesjährigen Schulpreis steht die Unterrichtsqualität im Fokus, die Jury attestiert der Grundschule am Dichterviertel „eine sehr herausfordernde Lage“. Die Rate der Eltern, die Sozialhilfe beziehen sei hoch, zudem sei für mehr als die Hälfte der Schülerschaft Deutsche nicht die Familiensprache. An der Grundschule gelingt es, Strukturen zu schaffen, „die den Kindern bestmögliche Lernvoraussetzungen geben“, heißt es in der schriftlichen Begründung.

Schule in Mülheim – mehr zum Thema:

Durch eine umfangreiche Diagnostik hole das Kollegium die Kinder mit ihren individuellen Lernvoraussetzungen ab, fördere sie adaptiv und gebe ihnen die Möglichkeit, selbst Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen: „So gibt es zum Beispiel individualisierte Leistungskontrollen, regelmäßige Feedbackgespräche zum Lernfortschritt und digitale Lernangebote, die das selbstständige Lernen unterstützen.“

Alle Finalisten werden zur Preisverleihung in Berlin mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dabei sein, neben dem Hauptpreis winken fünf Schulen je 30.000 Euro und Anerkennungspreise in Höhe von 5.000 Euro.