Mülheim. Um das Gemeindeleben in Mariae Geburt anzukurbeln und Mülheims Kirchenhügel zu beleben, wird kräftig investiert. Auch Jugendliche profitieren.

Das Katholische Stadthaus in Mülheims Altstadt ist in die Jahre gekommen. Um es zu ertüchtigen und zum Mittelpunkt der Gemeinde St. Mariae Geburt zu machen, soll es großzügig umgebaut werden. Die Stadt prüft aktuell die Pläne.

Unter anderem sollen sich in den Räumen an der Althoffstraße künftig Messdiener und andere Jugendgruppen wohlfühlen. Ihr alter Treffpunkt, das Jugendheim auf der gegenüberliegenden Straßenseite, ist seit 2018 wegen Brandschutzmängeln geschlossen. Seither haben sie keinen ausgewiesenen Ort mehr, an dem sie unter sich sein können, sagt Verwaltungsleiter Bernd Hammling. Sobald die Stadt grünes Licht für die Nutzungsänderung gibt, steht ihnen ein gut 50 Quadratmeter großer Raum im Souterrain zur Verfügung. Die Jugendlichen haben schon Ideen, wollen selbst streichen und ausstatten, „mit Couch, Tischtennisplatte, Billardtisch. . .“ Mal laut Musik hören geht dort auch, „es gibt keine direkten Nachbarn“.

Mülheims Katholisches Stadthaus soll barrierefrei ausgebaut werden

In den darüberliegenden Etagen sollen nach Abschluss der Arbeiten auch ältere Menschen zusammenfinden. Wenn die Stadt den Bauantrag genehmigt, wird das Gebäude „behindertengerecht ausgebaut“. Der Eingangsbereich erhält eine neue Rampe, die Tür wird ausgetauscht. Geplant sind ein innenliegender Aufzug, eine Küche im zweiten Stock, eine barrierefreie WC-Anlage, mehrere Besprechungsräume. Auch Senioren, die jahrelang die zwischenzeitlich aufgegebene Begegnungsstätte an der Pastor-Jakobs-Straße besucht haben, soll das ansprechen.

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Aus dem Stadthaus mit seinen etwa 800 Quadratmetern Nutzfläche, in dem Stadtdechant Michael Janßen und die Gemeindeverwaltung sitzen, soll ein modernes Gemeindezentrum werden. Das begrüßten auch die Mieter wie Caritas, Diakonie und Katholische Erwachsenen- und Familienbildung, sagt Hammling: „Sie haben großes Interesse am Ausbau.“ Gerade die Wohlfahrtsverbände hätten alle Hände voll zu tun, etwa durch die Flüchtlinge aus der Ukraine, und seien froh über zeitgemäße Räumlichkeiten. „Der Standort ist beliebt, weil er zentrumsnah ist und verkehrstechnisch gut angebunden.“

Die Kosten für die Maßnahme liegen „deutlich im sechsstelligen Bereich“

Die Kosten für die Maßnahme liegen laut Hammling „deutlich im sechsstelligen Bereich“. Die Jugendlichen können ihr neues Domizil wohl im laufenden Jahr beziehen, die übrigen Arbeiten dauern länger. „Die Begegnungsstätte wird kaum vor 2025 fertig sein.“ Mittelfristig werde man das Objekt, das Mitte der 1950er Jahre errichtet worden ist, auch energetisch sanieren müssen, so Hammling. Manche Fenster seien noch einfach verglast, „da müssen wir dringend ran“, auch die Balkone seien sanierungsbedürftig und der Fassade fehle die Dämmung.

Trotzdem ist Geduld gefragt: „Unsere finanziellen Mittel sind begrenzt.“ Man hofft sehr, dass sich die Investition auszahlt: „Wir wollen das Gemeindeleben, das durch Corona gelitten hat, reaktiveren und den Kirchenhügel, auf den sich nur wenige Menschen verirren, durch ein gutes Angebot wiederbeleben.“