Mülheim. Ursprünglich hätte die Sanierung der wichtigen Mülheimer Fuß- und Radverbindung über die Ruhr acht Wochen dauern sollen. Wie ist es geworden?

Eigentlich hätte die Sanierung der Kassenbergbrücke – die wichtige Fuß- und Radverbindung von Broich zur Innenstadt – wenigstens sechs bis acht Wochen dauern sollen. Doch überraschend für manche Spaziergänger kann man seit Mittwochmittag wieder vom Kassenberg zur Schleuseninsel, Haus Ruhrnatur und dem Ruhrinselweg flanieren. Und radeln. Ein kleines Aber gibt es dennoch.

Gerade einmal vier Wochen hat die Maßnahme gedauert, die sich bereits 2002 und 2014 abzeichnete: Bei Bauwerkskontrollen stellte man schon damals fest, dass einige der Eichenholzbohlen durch die Feuchtigkeit angegriffen waren. Die tauschte man zwar aus, doch im Zuge der Jahre zeigte sich das Problem der 1992 zur Landesgartenschau errichteten Brücke auch an anderen Stellen.

Neue Planken sind heller, um das Aufheizen zu vermindern...

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Das Hochwasser von 2021 nagte weiter an der Brücke. Schließlich entschied die Stadt, diese zu sanieren und die Holzbohlen gegen Planken aus glasfaserverstärktem Kunststoff zu ersetzen. Ohnehin sei das wohl angesichts der derzeit drastischen Holzpreise die günstigere Variante. 350.000 Euro kostet die Maßnahme aber immer noch.

Mülheim und das Hochwasser – das waren die Auswirkungen

In Rekordzeit von gerade einmal vier Wochen schloss man nun die Sanierung ab. Für manchen könnte der neue Belag allerdings gewöhnungsbedürftig sein. Denn die Planken sind nicht nur deutlich heller als die schwarzbraunen Bohlen zuvor – man wählte den eher beigen Farbton, damit die Brücke sich im Sommer nicht so aufheizt.

Der neue Belag aus glasfaserverstärktem Kunststoff ist deutlich heller, um das Aufheizen bei viel Sonne zu vermindern.
Der neue Belag aus glasfaserverstärktem Kunststoff ist deutlich heller, um das Aufheizen bei viel Sonne zu vermindern. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Aber manchmal auch etwas lauter als zuvor

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Zudem sollen die neuen Planken nun lauter sein als vorher, wie Anwohner am Kassenberg sagen. Die Geräusche zeigten sich aber hauptsächlich dann, wenn E-Scooter darüber flitzen. Fahrräder hingegen sollen den Lärm nicht verursachen.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Sanierung noch nicht ganz abgeschlossen ist. Denn freigegeben ist die Brücke zwar – allerdings stehen noch Nacharbeiten an: „Aufgrund von Problemen mit dem Baumaterial müssen in circa vier Wochen noch Restarbeiten ausgeführt werden“, kündigt Pressesprecherin Tanja Schwarze an. Dann könne es an der Brücke für etwa zwei Tage zu Einschränkungen für Fußgänger und Radfahrer kommen.