Mülheim. Viele Schäden hat das Hochwasser an der Mülheimer Schleuseninsel hinterlassen. Wie es rund um den Wasserbahnhof und Haus Ruhrnatur weitergeht.

Die Schäden durch das Hochwasser wird die Schleuseninsel noch einige Zeit beschäftigen. Ende August hatte die Stadt eine erste Prognose zur Lage erstellt und die Koordinierung der Sanierungsmaßnahmen für die betroffenen Netzbetreiber etwa für Gas, Abwasser, Telefon, Strom aufgenommen. Inzwischen ist das Sanierungskonzept fertiggestellt und auch die Beauftragungen sind abgeschlossen. Doch es gibt noch viel zu tun.

Viel Arbeit macht die Sicherung der unterschiedlichen Leitungen etwa für Strom, Gas und Abwasser

Eine Ingenieurbüro ist beauftragt, den Boden und Gebäude zu sondieren, die Sanierungsplanung zu erstellen und den Bau zu überwachen. Ein Tiefbauunternehmen ist in den Startlöchern, um den betroffenen Bereich der Schleuseninsel aufzuräumen und den Bodenaufbau wiederherzustellen. Denn vor allem dadurch, dass die Böschung nahe des Wasserbahnhofs unterspült wurde und der Boden absackte, lagen etliche Leitungen offen und standen zum Teil unter Spannung.

Die unterschiedlichen Leitungsnetze von Strom bis Abwasser müssen daher nicht nur gesichert werden, sie sollen auch in einer neuen Leitungstrasse verlegt werden, die sie vor künftigen Hochwasserereignissen schützen soll. Die Aufräumarbeiten sollen zur Mitte des Monats Oktober abgeschlossen sein. Die Arbeiten für die neue Leitungstrasse schließen daran an und werden voraussichtlich erst Anfang 2022 beendet sein.

Die Kassenbergbrücke hat keine Schäden an der Statik erlitten und kann bald geöffnet werden

Noch immer nicht geöffnet ist die Holzbrücke vom Kassenberg zur Schleuseninsel. Auch sie hatte das Hochwasser betroffen. Bei der Prüfung der Statik stellte sich aber heraus, dass an der Brückenkonstruktion keine Maßnahmen erforderlich sind. Eine Öffnung der Kassenbergbrücke wäre also kurzfristig möglich.

Allerdings will die Stadt die Brückenbelege der Kassenbergbrücke und der Ruhrkristallbrücke noch austauschen. Eigentlich war dies noch in diesem Jahr geplant. Doch der Materialmarkt gerade beim Holz ist offenbar derart leergekauft, dass man dies auf das kommende Jahr verschieben und voraussichtlich mit Kunststoffalternativen anstelle von Holz planen muss. Einen entsprechenden Baubeschluss will man im Dezember fassen.

Abgeschlossen werden die Arbeiten wohl erst im Frühjahr 2022

Den noch zu leistenden Arbeiten an der Schleuseninsel und der Kassenbergbrücke zum Trotz, hat das Haus Ruhrnatur bereits seit vergangenem Wochenende wieder geöffnet. Der Weg über die Holzbrücke am Kassenberg ist gesichert worden, berichtet eine Sprecherin, nur über diesen Weg ist das Haus Ruhrnatur zu erreichen.

Rund 50 Besucher kamen an den Öffnungstagen vorbei - unter Corona-Bedingungen sei das eine gute Besucherzahl. Es gilt die 3G-Regel: vollständiger Impfschutz, Genesenen-Status oder ein maximal 48 Stunden altes negatives Schnelltestergebnis. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Karten: 2 Euro (Kinder), 4 Euro (Erwachsene).

Bis die Schleuseninsel aber insgesamt fertiggestellt sein wird, vergeht noch eine Weile. Die Stadt rechnet damit, dass die Arbeiten voraussichtlich noch bis zum Frühjahr 2022 dauern. Eine Schiffsweihnacht – auf die mancher gehofft hatte – wird es deshalb wohl nicht geben.