Mülheim. Seit der Flut im Sommer 2021 ist auch die Stadt Mülheim sensibilisiert. Auf Druck der Bezirksregierung muss sie nun an einer Stelle tätig werden.
Spätestens seit der Flut im Sommer des vergangenen Jahres muss die Stadt Mülheim den Hochwasserschutz an einigen Stellen überdenken. An der Mendener Brücke will sie nun tätig werden.
Die für das Landesgewässer zuständige Bezirksregierung hatte mehrfach bemängelt, dass der Bewuchs unterhalb der Brücke den Abfluss behindere und für Rückstau sorge. Wenn sich große Äste unterhalb der Brücke verfangen, könne es zur sogenannten Verklausung kommen.
An der Mendener Brücke ist in der jüngeren Vergangenheit wenig zurückgeschnitten worden
„Das kann den Wasserspiegel sehr schnell ziemlich hochdrücken und dann haben wir eine Gefährdung der Deichsicherheit“, erklärt Heiko Vittinghoff von der Unteren Naturschutzbehörde.
Der Zustand rührt daher, dass im seit 2004 bestehenden Landschaftsschutz- und FFH-Gebiet in der Vergangenheit nicht mehr allzu viel an Schnittarbeiten vorgenommen worden sind. Auch deshalb soll zu der künftigen Maßnahme ein Pflegekonzept gehören. „So dass man nicht wieder in die Situation kommt, den Auswuchs von 20 bis 30 Jahren zu haben“, sagt Vittinghoff.
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Auch die Bezirksregierung möchte, dass die Brückendurchlässe ab sofort wenigstens jährlich freigeschnitten werden müssen.
Damit ein mögliches Hochwasser in Zukunft besser abfließen kann, sollen zwölf Bäume gefällt werden, größere Gehölze und Jungbäume sollen ebenfalls entfernt werden. Totholz soll zumindest so fixiert werden, dass es sich nicht ebenfalls unter den Brückendurchlässen verkeilt. „Das ist schon ein relativ großer Eingriff“, weiß auch Vittinghoff.
Weitere Bereiche werden bislang nicht ins Auge gefasst
Ein Knackpunkt sind die Brombeerhecken, die normalerweise für die richtige Besucherlenkung sorgen und Fußgänger sowie Hundehalter von den Wiesen fernhalten. Auch sie könnten eine geregelte Strömung verhindern. Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung sollen sie stehenbleiben.
Weitere Bereiche hat die Stadt im Sinne des Hochwasserschutzes bislang noch nicht ins Auge gefasst. Auch von der Bezirksregierung gab es darüber hinaus keinerlei Aufforderungen. „Unsere Priorisierung liegt spätestens seit dem letzten Hochwasser aber deutlich kritischer“, so Umweltamtsleiterin Gabriele Wegner.