Oberhausen. Am Centro Oberhausen soll der Freizeitpark Karls Erlebnis-Dorf entstehen. Doch ab wann rollen in der Neuen Mitte die Bagger? Das sagt die Stadt.
Einen lockeren Kaffee in der Scheune schlürfen. Den Herstellern von Bonbons über die Schultern schauen. Als der Freizeitpark-Betreiber Karls Erlebnis-Dorf im Mai des vergangenen Jahres den Sprung zum Centro Oberhausen bestätigte, reagierten viele Fans begeistert. Schließlich sind die landwirtschaftlich geprägten Parks in der Ostsee-Region seit Jahren ein Touristenmagnet.
Doch in Oberhausen ist es um den Nachfolger auf dem Gelände des ehemaligen Centro-Parks seit einigen Monaten auffällig still geworden. Vor einem halben Jahr wurde über die Bauvoranfrage von der Stadtverwaltung noch positiv entschieden. Doch wie ist der aktuelle Stand der Dinge?
„Die Stadt Oberhausen ist von dem Konzept für Karls Erlebnis-Dorf in der Neuen Mitte überzeugt und möchte es sehr gerne dort umgesetzt sehen“, stellt die Stadt auf Nachfrage unserer Redaktion klar.
Karls Erlebnis-Dorf: Bebauungsplan am Centro auf dem Prüfstand
Doch es wird ebenso deutlich, dass noch einige Baustellen zu bewältigen sind, die nichts mit Bagger und Schaufel zu tun haben. „Aktuell ist zu klären, wie das Projekt auf der Grundlage des vorhandenen Bebauungsplans und der damit verbundenen Grüngestaltungssatzung rechtssicher umgesetzt werden kann.“
Soll heißen: Am Schreibtisch wird zurzeit geprüft, ob die großen Pläne von Karls Erlebnis-Dorf auf dem sechs Hektar großen Areal neben dem Centro Oberhausen auch rechtlich umsetzbar sind. Dazu tausche sich die Stadtverwaltung mit der Bezirksregierung und dem Bauministerium aus.
Schließlich baut das Familienunternehmen an seinen bisherigen Standorten in Rövershagen bei Rostock sowie in den Themenparks bei Lübeck, Usedom, Rügen und Berlin auf einen recht umfangreichen Unterhaltungsmix. Und das bedeutet: Im Centro-Park müssten so manche Büsche und Bäume der Bebauung weichen.
Karls Erlebnis-Dorf: Bisher kein Zeitplan für die Genehmigung
So beinhalten die geöffneten Parks eine Gastronomie, gläserne Manufakturen, Fahrgeschäfte wie Achterbahnen und sogar Hotels. Als Klammer bei der Gestaltung der Freizeitparks dient überall die Erdbeer-Frucht. Das Unternehmen Karls agiert als großer Erdbeer-Produzent. Erste Parks hießen daher auch Karls Erdbeer-Hof.
Über die Dauer des Genehmigungsverfahrens sowie die anschließende Bauphase kann die Stadt Oberhausen zurzeit keine Aussage treffen. Das Unternehmen selbst nennt auf seiner Internetseite 2023 als Eröffnungsjahr.
Firmenchef Robert Dahl hatte im vergangenen Jahr nach Bekanntgabe des Deals in einem firmeneigenen Webkanal sogar November 2022 als mögliche Eröffnung genannt, zugleich aber eingeschränkt, dass hierzu einiges gut laufen müsse. Man befände sich noch am Anfang der Gespräche, sagte Dahl vor anderthalb Jahren.
Karls Erlebnis-Dorf: Centro-Park noch im Dornröschenschlaf
Da sich der Centro-Park heute noch im unberührten Dornröschenschlaf befindet, ist dieser Termin allerdings ausgeschlossen. Der Genehmigungsprozess laufe aber, macht die Stadt deutlich. „Ein Bauantrag für das Hauptgebäude aus der Bauvoranfrage befindet sich derzeit im bauordnungsrechtlichen Genehmigungsverfahren.“
Damit die beantragte Baugenehmigung auch tatsächlich erteilt wird, sei es allerdings erforderlich, dass sämtliche hierzu intern und extern beteiligten Fachbehörden eine positive Stellungnahme erteilen. Es bleibt spannend.
>>> Früher Centro-Park, dann zogen Pinguine ein
Das Gelände des Centro-Parks in der Neuen Mitte Oberhausen hat schon einige Ideen gesehen. Nach Karussells von Oscar Bruch junior übernahm zuletzt die Merlin-Gruppe das Areal mit dem Ziel, einen großen „Sea Life Abenteuerpark“ aufzubauen.
Von den geplanten Erdregionen wurde allerdings nur die Antarktis umgesetzt. In diesem Zuge entstand auch ein Pinguin-Gehege sowie eine Wildwasserbahn. 2018 wurden beide Attraktionen wieder abgerissen. Merlin zog sich anschließend aus dem Park zurück.