Mülheim. Der Bedarf an Grundstücken ist in Mülheim anhaltend hoch, doch Baugrund ist nicht nur für Einheimische interessant. Woher die Käufer stammen.
Als zentral gelegener Wohnort mit guter Anbindung bleibt Mülheim gefragt, die Nachfrage an Baugrundstücken ist ungebrochen hoch. Eine Analyse des Gutachterausschusses zeigt, woher die Käufer stammen, die in Mülheim Baugrund erwerben.
Der Bedarf an Baugrundstücken ist laut Gutachterausschuss für Grundstückswerte so hoch, dass vermehrt bebaute Grundstücke gekauft werden, auf denen alte Immobilien abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Da ist die Wohnlage nicht unbedingt ausschlaggebend, sagt der Gutachterausschuss.
In Mülheim wurden weniger Baugrundstücke verkauft
Die Situation ist in Mülheim seit Jahren nahezu unverändert: Ein relativ kleines Angebot an verfügbarem Bauland trifft auf eine große Anzahl Kaufinteressenten. Und diese kommen längst nicht nur aus der eigenen Stadt – rund die Hälfte der Käuferinnen und Käufer stammt aus anderen Städten.
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Im zurückliegenden Jahr registrierte der Gutachterausschuss für Grundstückswerte weniger Kaufabschlüsse für unbebaute Baugrundstücke: Im Vergleich zum Vorjahr ging die Anzahl der verkauften unbebauten Grundstücke, die bebaut werden dürfen, um rund 17 Prozent zurück. Gab es in Mülheim im Jahr 2020 noch 92 Bauplatzverkäufe, waren es in 2021 nur noch 76 Fälle. Auch die bebauten Grundstücke erlebten einen Rückgang von 699 im Jahr 2020 auf 612 in 2021 Kauffälle.
Eigentum in Mülheim: unbebaute Wohnbaugrundstücke sind gefragt
Insgesamt hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte für das Jahr 2021 insgesamt 1528 Kauffälle für bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Wohnungs- und Teileigentum verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 mit 1552 Kauffällen ist die Zahl der Verträge um rund 1,5 Prozent gefallen.
Bei den Kaufabschlüssen über unbebaute Wohnbaugrundstücke, die in 2021 unterzeichnet worden sind, kam laut Analyse des Gutachterausschusses genau die Hälfte der Käuferinnen und Käufer aus Mülheim. In elf Prozent der Kaufverträge waren es Menschen aus der Nachbarstadt Essen, die sich in Mülheim Baugrund gesichert haben.
Sechs Prozent der Kaufabschlüsse bei unbebauten Wohnbaugrundstücken entfielen auf neue Nachbarn aus Oberhausen, drei Prozent auf Düsseldorferinnen und Düsseldorfer sowie zwei Prozent auf Duisburgerinnen und Duisburger. Insgesamt 28 Prozent der Käuferinnen und Käufer von unbebautem Baugrund stammten im zurückliegenden Jahr aus anderen Städten, deren Herkunft der Gutachterausschuss nicht konkret angibt.
Bebaute Wohngrundstücke: Hälfte der Käufer kommt aus Mülheim
Auch bebaute Wohnbaugrundstücke gingen laut Gutachterausschuss in gut der Hälfte der Kaufabschlüsse an Mülheimerinnen und Mülheimer: 52 Prozent der Käuferinnen und Käufer stammten im Jahr 2021 aus Mülheim. Auch hier bilden die neuen Nachbarn aus Essen mit 16 Prozent die nächst größere Käufer-Gruppe.
Sieben Prozent der Käuferinnen und Käufern von bebautem Wohngrund kamen im zurückliegenden Jahr aus Düsseldorf, je drei Prozent aus Ratingen und Duisburg, zwei Prozent aus Oberhausen und zu einem Prozent aus dem Ausland. Insgesamt 16 Prozent der Käuferinnen und Käufer stammten laut Gutachterausschuss aus anderen Städten, die nicht genauer benannt sind.
Gebaut wird, wo in Mülheim noch Fläche verfügbar ist – Wohnlage nicht entscheidend
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Elke Beckord vom Gutachterausschuss fasst zusammen: „Im Teilmarkt der unbebauten Wohnbaugrundstücke hatten wir im Jahr 2021 wie bereits in den Vorjahren nur sehr wenige Verträge. Der Bedarf an Baugrundstücken ist so hoch, dass vermehrt bebaute Grundstücke gekauft werden, die dann durch einen Abbruch einen Neubau ermöglichen. Da ist die Wohnlage nicht unbedingt ausschlaggebend.“
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Spezielle Wohnlagen, in denen die Preise signifikant gestiegen sind, hat der Gutachterausschuss in Mülheim nicht ausgemacht. „Aufgrund der geringen Anzahl an Kauffällen gibt es keine Wohnlage in Mülheim, die das Potenzial aufweist, eine begehrte Wohnlage zu werden“, schildert Elke Beckord und fügt hinzu: „Sicher gibt es immer wieder Objekte, die dem Gutachterausschuss überteuert erscheinen, aber es gibt Käufer, die bereit sind, diese hohen Preise zu zahlen.“