Mülheim. Hospiz-Leiterin Ute Borghorst geht in den Ruhestand. Ihre Stellvertreterin und Pflegedienstleiterin Monja Mika übernimmt die Leitung des Hauses.
Mit einem Gottesdienst in der Petrikirche ist Ute Borghorst in den Ruhestand verabschiedet worden. Nicht nur Oberbürgermeister Marc Buchholz sprach „von großer Dankbarkeit für Ihr Engagement und Ihr Einfühlungsvermögen, mit dem Sie Ihre schwere Arbeit geleistet haben.“ Ute Borghorst hat das im Jahr 2012 an der Friedrichstraße 40 eröffnete Hospiz seit 2015 geleitet.
Mit dem 1. Oktober übernimmt ihre bisherige Stellvertreterin und Pflegedienstleiterin Monja Mika (51) die Leitung des Hauses. Borghorst und Mika machten nach dem Gottesdienst im Gespräch deutlich, „dass wir auch während der Corona-Pandemie sichergestellt haben, dass unsere Gäste mindestens einen Besucher und inzwischen mindestens zwei Besucher pro Tag empfangen können, und niemand in unserem Haus alleine sterben muss.“
Die neue Leiterin im Mülheimer Hospiz kennt das Haus als Pflegedienstleiterin
Allerdings, so Mika, müssten die Pflegekräfte im Hospiz Corona-bedingt während ihrer Arbeit Schutzmasken tragen. Auch die neue Leiterin des stationären Hospizes legt großen Wert darauf, „dass wir uns immer mal wieder aus der Pflege herausziehen, um auch mit den Angehörigen unserer Gäste zu sprechen.“
Was ist die wichtigste Baustelle der Hospizarbeit? „Wir haben keine Baustellen im Hospiz, sondern nur die Aufgabe, das Beste für unsere Gäste zu tun!“, unterstreicht Monja Mika. Mit ihrer Vorgängerin, die insgesamt 43 Jahre lang als Pflegefachkraft im Evangelischen Krankenhaus und im stationären Hospiz gearbeitet hat, ist sich Mika einig: „Das Hospiz ist etwas ganz Besonderes, mit dem man sich voll identifizieren kann.“
Die ausgebildete Krankenschwester und studierte Pflegemanagerin Ute Borghorst, die vor ihrem Wechsel an die Spitze des Hospizes den Pflegedienst des Evangelischen Krankenhauses (EKM) geleitet hat, sieht ihre zurückliegenden Berufsjahre „als einen langen Prozess der persönlichen Reifung, der mich noch einmal ganz anders auf die Dinge des Lebens hat blicken lassen.“ Als Hospizleiterin habe sie, so Borghorst, immer wieder aufs Neue erkennen können, „was im Leben wirklich wichtig ist.“
EKM-Seelsorgerin Klaudia Schmalenbach und Hospiz-Geschäftsführer Ulrich Schreyer ließen in ihren sehr persönlichen und zugleich theologisch fundierten Wortbeiträgen nicht nur Ute Borghorsts beruflichen Lebenslauf Revue passieren. Sie würdigten Ute Borghorst unter anderem als „einen sehr zugewandten Menschen, der auch in schwierigen Situationen Umsicht und Ruhe bewahrt“ habe. Auch nach dem Tod ihres Ehemannes habe die zweifache Mutter den Weg in ihr verantwortungsvolles und den Menschen dienendes Berufsleben zurückgefunden.