Ehrenamtliche wollen Schwerstkranke und ihre Familien jetzt wieder persönlich betreuen. Wegen der Corona-Pandemie ging das nur noch telefonisch.

Das Ambulante Hospiz ist ab sofort wieder persönlich für schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen da. Aufgrund der Corona-Pandemie, konnte der Verein bis auf weiteres nur eine telefonische Beratung für Betroffene anbieten. Nun haben sich 16 Begleiter gemeldet, die trotz Krise und den damit einhergehenden Einschränkungen, gerne wieder persönlich betreuen möchten.

Telefonische Hilfe läuft auch weiter

Die erfahrenen Ehrenamtler sind über die besonderen Schutzmaßnahmen informiert und mit Desinfektionsmittel, Mundschutz und Handschuhen ausgerüstet. „Viele unserer Begleiter sind oder waren in pflegerischen Berufen tätig und und wissen daher auch, auf was sie in schwierigen Zeiten, wie diesen, achten müssen“, sagt Ursula König, Leiterin des Ambulanten Hospiz.

König weiß ob der Verantwortung der Begleiter und der Ängste, die Schwerstkranke und deren Angehörige im Hinblick auf eine Ansteckung haben, denn schließlich sei jeder Fremder in der Wohnung ein zusätzliches Risiko. Deshalb beton König auch, dass die Begleitung nicht zwingend persönlich erfolgen müsse, das Team des Ambulanten Hospiz sei auch weiterhin telefonisch für jeden da, der Unterstützung brauche.

Elf neue Begleiter beginnen ihre Arbeit

„Eigentlich ist es ja gerade der persönliche Kontakt, der unsere Begleitung ausmacht, das Vertrauensverhältnis, das die Begleiter und die Betroffenen zueinander aufbauen“, sagt Andrea Guntermann. „Die Begleitung der Menschen und ihrer Familien ist unter anderem auch darauf ausgelegt, die Angehörigen ein Stück weit zu entlasten und beim Sterbenden zu sein, während Angehörige ein paar Besorgungen machen können.“

Ursula König leitet das Ambulante Hospiz in Mülheim.
Ursula König leitet das Ambulante Hospiz in Mülheim. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Gute Nachrichten hat Ursula König auch in Sachen „Man-Power“ zu vermelden. Elf neue, ehrenamtliche Begleiter unterstützen ab sofort die Arbeit, die der Verein seit mittlerweile 25 Jahren in Mülheim leistet. „Wir konnten das Seminar, das die Ehrenamtler bevor sie bei uns als Begleiter tätig werden, absolvieren müssen, Gott sei Dank noch kurz vor dem Lockdown erfolgreich abschließen“, zeigt sich König erleichtert.

Das Angebot ist kostenlos

Die rund 50 Begleiter des Ambulanten Hospiz unterstützen Schwerstkranke und ihre Angehörigen vor allem in ihrem Zuhause, aber auch in Altenpflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus. Das Angebot des Vereins ist kostenlos und für jedermann offen. Betroffene können sich jederzeit unter 30448680 oder 0160 7868845 melden. Egal, ob eine Begleitung gewünscht wird oder einfach ein Informations- oder Gesprächsbedarf da ist.

Weitere Informationen, auch für Menschen, die sich gerne als Sterbebegleiter engagieren möchten, gibt es auf www.ambulantes-hospiz-mh.de.