Mülheim/Essen. Gut Ding muss Weile haben: Warum der schon für 2020 geplante Sanierungsstart in Mülheims Rhein-Ruhr-Zentrum weiter auf sich warten lässt.

Die Sanierung des Rhein-Ruhr-Zentrums lässt weiter auf sich warten. Die Investoren versichern aktuell, dass die Corona-Pandemie dem Millionen-Projekt nicht den Garaus zu machen droht.

„Wir warten noch auf die Baugenehmigung“, so ein Sprecher von Investoren und Projektentwickler jetzt auf Anfrage dieser Redaktion. „Nach unserer Meinung sind wir aber auf einem guten Weg. 2018 hatten die neuen Eigentümer des Einkaufszentrums an der A 40 angekündigt, 45 Jahre nach der Eröffnung der Shopping Mall schon ab Frühjahr 2020 kräftig in eine Modernisierung zu investieren. Über ein Jahr ist vergangenen – und keinerlei Bauaktivität zu vernehmen.

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Mülheims Bauaufsicht wartet auf neues Brandschutzkonzept für das Rhein-Ruhr-Zentrum

„Es fehlt weiterhin das überarbeitete Brandschutzkonzept“, sagt der Leiter der Mülheimer Bauaufsicht, Axel Booß. Darin seien noch Ergebnisse einer Entrauchungs- und Entfluchtungssimulation einzuarbeiten. Das sei „sicherlich ein hoher Aufwand“, deutet Booß an, dass eine Baugenehmigung noch nicht zeitnah in Aussicht zu stellen sei. „Nach Eingang geht die Prüfkette von Feuerwehr und Bauaufsicht abermals los.“

Bereits im Juni hatte Booß geäußert, dass eine geänderte Brandschutz-Planung es auch nötig machen könnte, die Pläne der Architekten anzupassen. Wenn dies alles abgearbeitet sei, so hoffe seine Behörde, könnten alle Hindernisse aus dem Weg geräumt sein, um einen Baustart von städtischer Seite möglich zu machen.

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Eigentümer des RRZ wollen „200 Millionen plus X“ in die Modernisierung investieren

Die Eigentümer des Rhein-Ruhr-Zentrums, ein von Morgan Stanley verwalteter Immobilienfonds und die Redos Gruppe, wollen „200 Millionen Euro plus X“ in die Modernisierung des Einkaufszentrums investieren, auch in die Reanimierung des benachbarten Stinnes Hochhauses als weit sichtbare Landmarke am Rande der A 40. Das kalkulierte Investitionsvolumen sei trotz der immensen Preissteigerungen im Bauhandwerk (ein Plus von zehn bis 15 Prozent seit 2018) bislang nicht aus dem Rahmen gefallen, versichert ein Sprecher der Investoren.

Die ursprünglichen Planungen hätten im Wesentlichen Bestand, zuletzt seien vier neue Mietverträge unterzeichnet worden. „Der Wille, dazubleiben, ist da“, weist der Sprecher Befürchtungen zurück, Bestandsmieter könnten angesichts der aktuell hohen Leerstandsquote, die das RRZ mit Blick auf die Großumbauten durchaus einkalkuliert hatte, die Zuversicht verlieren. Mit der Vermarktung sei man vor dem Hintergrund, dass die Corona-Pandemie dem Handel zugesetzt hat, „relativ zufrieden“.

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Rhein-Ruhr-Zentrum will Einkaufen, Erlebnis und Entertainment bieten

Zur Revitalisierung des Einkaufszentrums mit seinen gut 80.000 Quadratmetern Einkaufsfläche ist geplant, das RRZ zu einem Ort zu machen, an dem speziell Familien ein Shopping-Erlebnis geboten werden soll – im Dreiklang von Einkaufen, Erlebnis und Entertainment. Dazu soll es künftig zwei komplette Mall-Ebenen ohne Sackgassen geben. Dem RRZ sollen vier Themengalerien Struktur geben: Mode, Gastronomie, Event und Sport.

Für das Stinnes-Hochhaus, das direkt mit der Shopping Mall verbunden werden soll, schweben den Investoren verschiedene Nutzungen vor: von einem Hotel über Gesundheitsdienstleistungen bis hin zu Büros.