Mülheim/Essen. Mülheims Baudezernent bestätigt die Investitionspläne der neuen Eigentümer für das Rhein-Ruhr-Zentrum. Auch eine Erweiterung scheint denkbar.

Die neuen Eigentümer des Rhein-Ruhr-Zentrums planen offenbar eine Investition im größeren Stil. Dies bestätigte im Gespräch mit dieser Zeitung Mülheims Bau- und Planungsdezernent Peter Vermeulen.

„Der Projektentwickler war bei uns und hat uns die Pläne umfassend vorgestellt“, sagte Vermeulen. Er sprach von einem „größeren Invest, das über Jahre andauern wird“ und davon, dass der Projektentwickler „einen guten Eindruck hinterlassen hat“. Es sei bei ihm das ernsthafte Interesse erkennbar, das Rhein-Ruhr-Zentrum nachhaltig für die Zukunft aufzustellen. „Insbesondere finde ich gut, dass der Brutalismus der Beton-Architektur durch Bepflanzungskonzepte und grüne Fenster durchbrochen werden soll“, sagte Vermeulen, um dann jedoch auf die Bremse zu treten: Es sei Sache des Investors, die Pläne öffentlich zu machen.

Ziele: mehr Aufenthaltsqualität, Vielfalt und Service

Tags zuvor hatten ein von Morgan Stanley verwalteter Immobilienfonds und die Redos Gruppe als neue Eigentümer verkündet, dass sie in drei Etappen von drei vorherigen Eigentümern das Rhein-Ruhr-Zentrum, die Karstadt-Arkaden und das benachbarte Stinnes-Hochhaus erworben haben. Sie hatten als Perspektive eine „umfassende Revitalisierung“ ausgerufen. „Ziel ist es, mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen, den Kunden mehr Vielfalt und Service zu bieten und so die Verweildauer zu erhöhen“, hieß es.

Die Ankündigung blieb noch sehr vage, der Verweis der neuen Eigentümer auf „über 80 000 Quadratmeter genehmigte Verkaufsfläche“ lässt aber aufhorchen: Darin enthalten wären jene 5500 Quadratmeter, die die Rats­politik im Sommer 2012 als mögliche Erweiterungsfläche im Bebauungsplan festgeschrieben hatte.

Handelsexperte: Modernisierung hilft im Wettbewerb

Die Pläne nun zur umfassenden Modernisierung des 1973 eingeweihten Einkaufszentrums wertet der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Ruhr, Marc Heistermann, als notwendigen Schritt, um im Konkurrenzkampf mit den Centern im Umfeld mithalten zu können. Er verweist darauf, dass der Bochumer Ruhrpark vor nicht allzu langer Zeit einen großen Umbau hinter sich gebracht hat. Das Oberhausener Centro hat im vergangenen November angekündigt, zehn Millionen Euro in die Aufwertung seiner „Coca-Cola-Oase“ zu stecken. Im Januar folgte das noch junge Center am Limbecker Platz in Essen, das die zahlreich auslaufenden Zehn-Jahres-Mietverträge in den kommenden zwei Jahren nutzen will, um sich „trendiger“ aufzustellen und im größeren Stil umzubauen. „Es wäre schwierig, da künftig mitzuspielen, wenn das Rhein-Ruhr-Zentrum nichts tut“, so Heistermanns Einschätzung. „Dem Center steht es sehr gut zu Gesicht, wenn es versucht, auf Ballhöhe zu bleiben.“

Susanne Schubert ist Centermanagerin im Rhein-Ruhr-Zentrum.
Susanne Schubert ist Centermanagerin im Rhein-Ruhr-Zentrum.

Ob die aktuelle Centermanagerin Susanne Schubert den Modernisierungsschub noch in verantwortlicher Position miterleben wird, ist derweil offen. Sie bestätigte auf Nachfrage, dass aktuell verhandelt werde, ob die Gustav Servicegesellschaft als Tochter des Hamburger Centerbetreibers ECE weiter das Management ausüben wird.

Centermanagerin: „Das birgt ein sehr großes Potenzial“

Ungeachtet dessen sagt Schubert: „Wir freuen uns über den Verkauf und die neuen Eigentümer.“ Es sei „eine schöne Situation“, dass nun das Rhein-Ruhr-Zentrum, die Karstadt-Arkaden und das Bürohaus am Stinnes-Platz in einer Hand seien. „Das birgt ein sehr großes Potenzial für eine tolle Entwicklung des gesamten Areals“, so Schubert.

Zu den Details der geplanten Modernisierung will auch Schubert nichts sagen. Auch sie verweist an die neuen Eigentümer.