Mülheim. Astrid Timmermann-Fechter (CDU) kandidiert im Wahlkreis Mülheim-Essen I erneut für den Bundestag. Im Gespräch verrät die Politikerin ihre Vision.

Ihr Antrieb ist es, die Rahmenbedingungen für die Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Dafür will sich Astrid Timmermann-Fechter von Berlin aus einsetzen. Nach 2017, als die CDU-Frau knapp SPD-Mann Arno Klare unterlag, nimmt die 58-Jährige jetzt einen nächsten Anlauf und kandidiert erneut für den Bundestag. Die CDU-Kreisvorsitzende hat eine klare Vision für Mülheim.

Sie habe das Bedürfnis, noch einmal anzutreten, um Anregungen, Wünsche und Kritik der Menschen aus Mülheim und Essen – denn auch der Stadtteil Borbeck aus der Nachbarstadt gehört zu ihrem Wahlkreis – nach Berlin zu tragen, sagt Astrid Timmermann-Fechter. Für die Politikerin ist es aktuell der vierte Bundestagswahlkampf, erstmals war sie 2009 in Haltern am See, Oer-Erkenschwick, Datteln, Herten und Marl angetreten und gescheitert.

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2017 unterlag Astrid Timmermann-Fechter knapp Arno Klare von der SPD

Auch bei der vergangenen Bundestagswahl war Timmermann-Fechter als Kandidatin der CDU angetreten. Damals unterlag sie mit 31,4 Prozent der Stimmen knapp Arno Klare von der SPD, der das Direktmandat mit 34,9 Prozent der Stimmen gewann. Zuvor hatte sie vier Jahre lang als Abgeordnete der Christdemokraten in Berlin gewirkt, als 2017 ihr Wiedereinzug ins Parlament scheiterte.

Für die Teilhabe von Senioren habe sie beispielsweise in ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete gekämpft. Genau wie an die Seniorenpolitik möchte sie auch an ihren anderen Schwerpunkt – der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf – anknüpfen, sagt die gebürtige Marlerin, die seit 2015 in Mülheim lebt. Als Politikerin jederzeit ansprechbar zu sein für die Belange der Bürgerinnen und Bürger, ist ihr ein großes Anliegen. „Jeder kann meine Handynummer haben und sich bei mir melden“, zeigt sich Timmermann-Fechter kontaktoffen. Und die Mülheimer machten durchaus Gebrauch von diesem Angebot.

Der Dame am Rolltor vermittelt sie den Ansprechpartner zum Thema Bürgersteig

Es seien die kleinen und die großen Dinge, mit denen sich die Bürger bei ihr meldeten. Kürzlich etwa habe eine ältere Dame angerufen, die auf einen Rollator angewiesen sei. „Sie hatte das Problem, dass sie zwar an der einen Seite des Bürgersteiges an einem Kreisverkehr gut mit ihrem Rollator hochkommt, an der anderen Seite aber nicht, weil der Bürgersteig dort nicht abgesenkt ist“, schildert Astrid Timmermann-Fechter. In solchen Fällen vermittle sie den entsprechenden Ansprechpartner innerhalb der Stadt.

Die in den Blick zu nehmen, die Unterstützung nötig haben, das hat sich Timmermann-Fechter auf die Fahnen geschrieben. Während der Pandemie sind das etwa auch die Solo-Selbstständigen und die Kulturschaffenden, die Gefahr liefen, in die Grundsicherung zu rutschen. Daher begrüße sie die durch den Bundestag beschlossenen milliardenschweren Maßnahmen.

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Timmermann-Fechter: Corona hat gezeigt, was Solidarität bedeutet

Corona habe verdeutlicht, was Solidarität bedeutet: „Viele haben sich eingeschränkt, um andere zu schützen. Beachtlich, was vor allem auch in Familien geleistet wurde.“ Senioren waren abgeschnitten, viele Kinder und Jugendliche beeinträchtig. „Corona zwingt uns, alles auf den Prüfstand zu stellen und zu fragen, wo wir lernen können, wo wir etwas besser machen können.“ Eine Möglichkeit, um diese Fragen zu beantworten, könne ein Gipfel mit Jugendlichen sein, bei dem sich Politiker mit jungen Menschen austauschen, blickt die stellvertretende Vorsitzende der CDU Ruhr in die Zukunft. Eine ihrer Forderungen: „Wir müssen an vielen Stellen unbürokratischer, schneller und digitaler werden. “

Über den Regierungschef des Landes, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), sagt die Mülheimer Christdemokratin Astrid Timmermann-Fechter: „Laschet kann Kanzler, er bringt alle erforderlichen Eigenschaften mit, kann gut integrieren.“
Über den Regierungschef des Landes, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), sagt die Mülheimer Christdemokratin Astrid Timmermann-Fechter: „Laschet kann Kanzler, er bringt alle erforderlichen Eigenschaften mit, kann gut integrieren.“ © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Die CDU Nordrhein-Westfalen geht mit Ministerpräsident Armin Laschet an der Spitze in die Bundestagswahl am 26. September. Über den Regierungschef des Landes sagt die Christdemokratin: „Laschet kann Kanzler, er bringt alle erforderlichen Eigenschaften mit, kann gut integrieren.“ Auf die Ära Merkel zurückblickend, bilanziert die Mülheimerin: „Sie hat sich 16 Jahre lang voll für die Bürger und Bürgerinnen eingebracht, mit ganzer Kraft und hoher Sachkompetenz.“

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Heiße Phase des Wahlkampfes vor der Bundestagswahl steht bevor

Timmermann-Fechters Zielsetzung für die bevorstehende Bundestagswahl sei es, ihren Wahlkreis 118 (Mülheim/Essen I) direkt zu holen. Nun allmählich, ab Mitte August, werde der Wahlkampf intensiver, schließlich stehe die heiße Phase bevor. Die Zeit bis zur Wahl Ende September will Astrid Timmermann-Fechter nutzen, um wieder und wieder mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

Mit Blick auf die Ruhrstadt, die nun auch von einem CDU-Kopf geführt wird, sagt Timmermann-Fechter: „Ich bin sehr froh, dass Marc Buchholz Oberbürgermeister geworden ist.“ Einig sei man sich in der Kooperation mit den Grünen in der Zielsetzung, für Mülheim etwas bewegen zu wollen. Ihre größte Vision für Mülheim? Da muss Astrid Timmermann-Fechter nicht lange überlegen: „Meine Vision für Mülheim hat mit dem Erfolg bei der Kommunalwahl 2020 begonnen, mit dem wir jetzt den Stillstand in dieser Stadt beenden können. Diesen Prozess möchte ich als Bundestagsabgeordnete mit passenden Rahmenbedingungen und Fördermitteln begleiten.“