Mülheim. Astrid Timmermann-Fechter (CDU) muss ihr Büro im Berliner Reichstag räumen. Sie schaffte es über die Landesliste nicht in den Bundestag.
- Die CDU-Bundestagskandidatin Astrid Timmermann-Fechter hatte eine unruhige Nacht zum Montag
- Erst um 6 Uhr in der Früh stand fest, dass ihr der Einzug in den Bundestag nun doch nicht erneut gelungen war
- Das vorläufige amtliche Endergebnis bestätigt: In Mülheim ist die SPD die große Verliererin
Die CDU-Bundestagskandidatin Astrid Timmermann-Fechter hatte eine unruhige und fast schlaflose Nacht. Erst um 6 Uhr in der Früh stand fest, dass ihr der Einzug in den Bundestag nun doch nicht erneut gelungen war.
Und das überraschend deutlich. Die Landesliste zog letztlich nur bis Platz 10, die 54-Jährige hatte aber Platz 25. Obwohl die CDU in Nordrhein-Westfalen um rund sechs Prozent stärker sei als die SPD, habe sie wegen des komplizierten Wahlsystems nur ein Mandat mehr. Wie es mit ihr persönlich weitergeht, weiß sie noch nicht. „Im Vordergrund steht für mich jetzt, dafür zu sorgen, dass meine Mitarbeiter eine berufliche Perspektive erhalten“, betont Timmermann-Fechter.
Persönliche Zukunft noch ungewiss
Sie habe drei Mitarbeiter in Berlin und eine in Mülheim, die gute Leistung erbracht hätten und ihr am Herzen lägen. Dann müsse das Büro aufgelöst werden. „Was ich selbst mache, muss ich mir noch überlegen“, sagt die 54-Jährige, die vor ihrer Abgeordnetentätigkeit die Kreispartei in Mülheim geführt hatte. Man spiele das vorher grob durch, wenn die Situation eintritt, müsse man es dennoch überdenken.
In der Nacht zum Montag hatte die Stadt Mülheim dann nach langem Zurückhalten von Ergebnissen aus vier Stimmbezirken doch das vorläufige amtliche Endergebnis für die Bundestagswahlen in Mülheim veröffentlicht. Dabei hat es durch die fehlenden Stimmen aus Dümpten und aus dem Süden der Stadt (Saarn-Süd, Selbeck, Mintard; siehe Seite 2) keine wesentlichen Verschiebungen mehr gegeben. Große Wahlverliererin ist die SPD, die nicht nur um 8,7 Prozentpunkte abstürzte, sondern mit 28,3 Prozent erstmals seit 1957 auch wieder hinter der CDU (28,4 Prozent) landete. Die CDU selbst büßte ebenso satte 6,1 Prozentpunkte ein. Der FDP gelang mit einem Zuwachs von 8,8 Prozentpunkten nicht nur der Sprung aus dem Tal der Tränen, in das sie 2013 gestürzt war. Ihr gelang mit 13,9 Prozent ein historisch nie dagewesenes Wahlergebnis. Stark gewonnen, 6 Prozentpunkte, hat auch die AfD. Sie erreichte zum Entsetzen aller anderen etablierten Parteien 10,6 Prozent und wurde damit viertstärkste Kraft. Die Linken legten um 1,3 Punkte auf 7,7 Prozent zu, die Grünen büßten knapp ein und landeten bei 7,4 Prozent.