Mülheim. Hochwasser und Hafenschließung führten bei einigen Geschäften zu Lieferungsverzögerungen. Wir haben bei Mülheimer Händler die Situation abgefragt.
Nein, das ist kein neuer Bericht über leere Supermarktregale wegen Hamstereinkäufen. Doch auch ohne diese sind in Deutschland momentan einige Regale in Supermärkten und Drogerieläden leer. Die Gründe dafür: logistische Probleme aufgrund der Flutkatastrophe und die vorübergehende Schließung eines Hafens in China. Ist dies auch in Mülheim spürbar?
Größtenteils nein. Edeka Paschmann sieht keine Engpässe in der Lieferung. Bei einem Rundgang durch den Supermarkt scheinen zwar ein paar Konservendosen, Schokoladentafeln und Klopapierrollen mehr zu fehlen, allerdings alles im Rahmen. Auch den Mitarbeitern ist nichts Außergewöhnliches aufgefallen.
Auch interessant
Edeka und Rewe spüren in Mülheim keine Produktengpässe
Genauso sieht es bei Rewe Lenk aus: Die Regale sind gut gefüllt, die Mitarbeiter zuversichtlich: „Bisher spüren wir hier keine Lieferprobleme. Toi toi toi, dass das auch so bleibt“, heißt es dort. Lediglich bei den Gewürzgurken sieht es etwas kahl aus: Das liegt allerdings nicht an logistischen Problemen, sondern einfach am Ende der Erntezeit.
Von Lieferengpässen als Spätfolge des Starkregens vor drei Wochen spürte auch der dm-Markt im Mülheimer Forum nicht viel. Dafür aber in den Tagen direkt nach der Flutkatastrophe vor drei Wochen: Laut Angaben des Marktes kam es da kurz zu ausbleibenden oder verspäteten Lieferungen. Die Regale waren trotzdem voll. „Hier und da wurde mal eine Creme vermisst, das war aber auch alles“, so ein Mitarbeiter. Inzwischen sei wieder alles wie zuvor und das Sortiment vollständig.
Auch interessant
Aldi Süd: Lieferverzögerungen bei den Aktionsartikeln
Aldi Süd hat dagegen etwas größere Probleme. Reis, Wasserflaschen, Jogurt: Viele Regale sind etwas weniger bestückt als üblich. „Wir haben querbeet von allem etwas weniger da“, berichtet ein Mitarbeiter der Filiale an der Düsseldorfer Straße. Vor allem die Angebotstische scheinen leerer zu sein als gewohnt. Als Folge des Hochwassers habe es in einigen Regionen von Aldi Süd Lieferungsverzögerungen gegeben.
„Die Lieferrouten und der reguläre Tagesbetrieb in unserer Logistik sind mittlerweile jedoch wiederhergestellt“, so Carolin Sunderhaus von der Pressestelle von Aldi Süd. Allerdings sei die vorübergehende Schließung des chinesischen Hafens Yantian spürbar: Es könne zu vereinzelten Lieferverzögerungen bei den Aktionsartikeln kommen. Daher auch die weniger prall gefüllten Angebotstische.
Wer also in nächster Zeit beim Einkaufen auf leere Regale stößt, weiß, woran es liegt, und kann unbesorgt sein: Schuld sind nicht Corona-bedingte Hamsterkäufe!