Mülheim. Drei Wochen lang wird in Mülheim eine Kanalbaustelle geschlossen und anschließend wieder aufgerissen. Steuergeldverschwendung? Die Medl verneint.

Am Zehntweg in Dümpten tauscht die Medl aktuell einen in die Jahre gekommenen Kanal aus. Aktuell wurde die Baustelle allerdings für drei Wochen geschlossen, ehe die Straße nach den Sommerferien wieder aufgerissen wird. Ein Anwohner wittert Verschwendung von Steuergeldern. Die Medl beruhigt.

Auf 275 Meter Länge tauscht der örtliche Energieversorger seit Anfang Mai einen Mischwasserkanal aus. Die bauliche Maßnahme sei aufgrund des Alters des bisherigen Kanals notwendig geworden, teilte Burkhard Malcus, Abteilungsleiter Planung bei der Medl, mit.

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Mülheimer Anwohner: „Das ist Geldverschwendung hoch drei"

Dazu wurde der Zehntweg zwischen der Hausnummer 206 und der Sellerbeckstraße vollgesperrt. Zumindest zwischenzeitlich. Denn mittlerweile ist die Straße für drei Wochen wieder befahrbar. Die Baustelle ist geräumt und es wurde eine Tragschicht aufgetragen. Nach dem Ende der Sommerferien sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden.

„Das ist Geldverschwendung hoch drei", echauffiert sich Klaus Losch, der am Zehntweg wohnt und wie alle anliegenden Eigentümer an den Kosten beteiligt wird. „Erst wurde die Straße aufgefräst, jetzt wieder verdichtet und zugeteert und in drei Wochen wird wieder alles aufgemacht", fehlt dem Anwohner jegliches Verständnis.

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Arbeitskolonnen können wegen Corona nicht gemischt werden

Burkhard Malcus von der Medl klärt auf: „Das Bauunternehmen ist auf uns zugekommen und hat erklärt, dass die Arbeiten aufgrund von Urlaub und Personalmangel pausieren müssen.“ In der Corona-Zeit sei das zwar noch längst nicht üblich, komme aber vor. Denn aus Hygieneschutzgründen dürften die verschiedenen Arbeitskolonnen aktuell nicht gemischt werden.

„Unsere Vorgabe war, dass die Baustelle in dieser Zeit abgeräumt werden muss“, betont Malcus. Ein drei Wochen lang stillstehender Bereich hätte ebenfalls zurecht zu Kritik geführt, sagt er. Eine Ampellösung sei ebenfalls nicht in Frage gekommen. „Das ist eine Grundbedingung, auf die wir auch bestehen“, betont der Medl-Abteilungsleiter.

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Medl beruhigt: Kosten trägt das Bauunternehmen

Und in einem Punkt kann er die Anlieger beruhigen: „Die Kosten trägt das Bauunternehmen, sie gehen nicht in die Rechnungsstellung ein.“ Durch die Verzögerung verschiebt sich die geplante Fertigstellung auf Mitte Oktober. Ungefähr die Hälfte des Kanals wurde vor der Räumung bereits fertiggestellt.