Mülheim. „Endlich beginnt wieder Normalität.“ Regler-Chef Hans-Uwe Koch begrüßte 150 Musikfans auf der Freilichtbühne. Wie Tag 1 der Mittwochsreihe ankam.
Der Anfang ist gemacht: Die Mittwochsreihe ist an die Freilichtbühne zurückgekehrt. Mit einem lauten „Herzlich Willkommen“ begrüßt Hans-Uwe Koch das Publikum, das mit reichlich Applaus antwortet. Und er fügt hinzu: „Endlich beginnt wieder die Normalität.“
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Nun, so ganz normal, wie es der Vorsitzende der Regler-Produktion ausdrückt, ist es noch nicht. Zur ersten Veranstaltung, bei der Roland Sterges und Detlef Neuls mit ihren akustischen Gitarren den musikalischen Beitrag liefern, mussten sich die Gäste zuvor online anmelden. Die Zuschauerzahl wurde auf 150 Leute begrenzt, damit den Sicherheitsabständen zum Infektionsschutz Genüge getan wurde. Ein großer Einschnitt: Denn in den Vorjahren kamen an manchen Tagen bis zu über 1000 Menschen an der Dimbeck zusammen.
„Am Mittwochnachmittag waren wir ausgebucht“
Die Nachfrage nach den begrenzten Plätzen war dementsprechend groß: „Am Mittwochnachmittag waren wir ausgebucht und konnten keine Anmeldungen mehr annehmen“, freut sich Koch über die Resonanz bei den Mülheimern, die sich trotz Regenwetter von einem Besuch nicht abhalten ließen.
„Ich habe sehnsüchtig darauf gewartet, dass es wieder los geht. Da ist das Wetter egal“, sagt Monika Nienhaus, die schon die allerersten Anfänge im Jahre 2007 an der Freilichtbühne als Zuschauerin mitgemacht hat. Da hieß die Mittwochsreihe noch „Sunset Folks“ und war ein absoluter Geheimtipp. Für sie sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen, den ehrenamtlich arbeitenden Reglern mit einer finanziellen Unterstützung über deren klamme Situation während des Shutdowns hinweg zu helfen: „Die Mittwochsreihe ist mittlerweile eine kulturelle Institution in Mülheim, die alle Altersklassen an einem Ort zusammenbringt, und ich bin froh, dass die Regler überlebt haben.“
Viele kommen, um Freunde zu treffen
Anna (24) und Yannic (27) gehören zur jüngeren Generation, die an diesem Abend eher spärlich im Publikum vertreten ist. Sie kommen vor allem, um Freunde zu treffen: „Für uns ist das ein toller Ort zum Quatschen und Spaß haben.“ Für die Musik interessieren sich die beiden weniger: „Die ist meistens Nebensache“, geben sie zu. Darauf sind die Künstler vorbereitet, wie Regler-Chef Koch verrät: „Wir sagen den Musikern vorher, sie sollen sich nicht wundern, wenn zwei Drittel des Publikums ihnen nicht richtig zuhören, sondern hauptsächlich damit beschäftigt sind, sich mit Freunden zu unterhalten.“
Als der Regen an der Freilichtbühne zunimmt, schaffen es die beiden Gitarreros auf der Bühne dann, das ganze Auditorium noch zum Mitsingen zu animieren. Und sie hätten keine bessere Wahl treffen können, als den alten Albert Hammond-Klassiker „It never rains in Southern California“ anzustimmen.
Bleibt zu hoffen, dass an den folgenden acht Mittwochsterminen der Wettergott mitspielt und man einen trockenen Abend mit Sonnenschein an der Freilichtbühne verbringen kann.