Mülheim. In der Freilichtbühne Mülheim beginnt im September eine vierteilige Filmreihe. Für das erfinderische Regler-Team ist es mal wieder ein Versuch.

Leningrad im Sommer Anfang der 1980er Jahre: Die Underground-Rockszene brodelt – und mitten drin, die russische Rockband Leto. Der Musikfilm von Kirill Serebrennikow fängt nicht nur das Lebensgefühl ein, sondern auch die Pop-Ästhetik. Am 12. September ist er in der Freilichtbühne zu sehen.

Mit vier Abenden im September starten die erfinderischen Regler ihren nächsten Testballon, um den Freiluftort an der Dimbeck mit Leben zu füllen. „Aus der Not eine Tugend machen“, nennt es Regler-Chef Hans-Uwe Koch, doch der kreativen Gruppe ist trotz Corona-Zeiten noch viel mehr als nur das gelungen.

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Art-House-Filme im Ambiente der Freilichtbühne

Zumal: Das Thema Open-Air-Kino lag schon vor der Pandemie längst in der Ideen-Schublade, weil es sich anbietet, meint Regler- und übrigens auch Kamera-Mann Jürgen Mäurer: „Wir haben hier ein unheimlich tolles Ambiente, das zum Open-Air-Kino passt.“ Mit Hilfe des Kulturbetriebs wird es nun umgesetzt.

Als Konkurrenz zu bestehenden Open-Air-Veranstaltungen wie den Ruhrsommer oder zu Programmkinos verstehen sich die Programmmacher Mäurer und Kirsten Uecker nicht - im Gegenteil: Ergänzen und absprechen will man das eigene Programm mit den anderen Einrichtungen, damit’s keine Doppelungen gibt. Und sogar über die Stadtgrenzen hinaus will man kooperieren.

Kooperation mit Kulturbetrieb, aber in Zukunft über Stadtgrenzen hinaus

Denn wenn der September-Pilot erfolgreich anläuft, möchten beide gerne mit dem Duisburger Filmforum und den Oberhausener Kurzfilmtagen zusammenarbeiten. Erste Kontakte sind geknüpft, „und es gibt im Ruhrgebiet viele Kurzfilmer, die ihre Werke hier zeigen könnten“, weiß Kameramann Mäurer.

Vier Filme zeigt die Freilichtbühne ab dem 5. September jeden Samstag ab 19 Uhr (Einlass). Dazu wird auch der Biergarten geöffnet sein – aber unter strengen Corona-Auflagen mit Zuschauerbegrenzung auf 150 Menschen, obwohl nach aktueller Regelung durchaus 300 möglich wären. Das habe schon bei der laufenden Straßentheater-Reihe sehr gut funktioniert, sagt Koch, „wir haben immer viel mehr Anfragen als Tickets. Die Menschen sind einfach hungrig auf Kultur und bedanken sich sogar bei der Ticketbestellung“.

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„Die Menschen bedanken sich bei der Ticketbestellung“

Am 5. September startet die Reihe mit dem Ruhrgebiets-Film „Junges Licht“, das die Nachkriegszeit der 60er Jahre fiktional behandelt. Nach „Leto“ (12. September) folgen der Berlinale-Publikumsliebling „Innenleben“ (19.) und „Mapplethorpe“ (26.) über den Fotografen Robert Mapplethorpe und die New-Yorker Kunstszene der 60er. Der Eintritt wird – wie bei allen Regler-Veranstaltungen auch – mit dem Hut gesammelt.

Anmeldung: kino.freilichtbuehne@gmx.de, maximal sechs Personen pro Anmeldung. Wichtig: Name, Anschrift und Telefonnummer angeben. Gilt auch für alle Begleitpersonen, die aus einem anderen Haushalt kommen.