Mülheim. Geocaching-Angebot im Mülheimer Raffelbergpark: Ein Lehrer hat ein Hörspiel dafür entworfen. Die Teilnehmer sollen den Park besser kennenlernen.

Ihre Kinder spielen zu viel am Handy und wollen gar nicht mehr an die frische Luft? Das Problem lässt sich lösen. Denn als moderne Schnitzeljagd verbindet Geocaching beide Bereiche. Ein entsprechendes Angebot gibt es ab dem 1. Juli auch im Mülheimer Raffelbergpark.

„Das Ziel ist es, den Park nicht zu verändern, sondern eine Geschichte rund um den Park zu erzählen“, erläutert Michael Röder den Grundgedanken. Der Sonderschullehrer aus Oberhausen hat seit 2008 selbst schon zahlreiche Geocaches absolviert und nun seinen dritten eigenen Parcours entworfen. Die ersten beiden sind schon im Ruhrpark und in der Müga stationiert.

Hörspiel rund um den Mülheimer Park ist an die „drei Fragezeichen“ angelehnt

Das Besondere: Röder führt im Laufe des Parcours durch ein Hörspiel. Unter dem Pseudonym „Mitschi Mitschcock“ erzählt er die Geschichten der drei Mitschis – die Anlehnung an die drei Fragezeichen ist offensichtlich. „Die Geschichte entwickelte sich durch die Eindrücke vor Ort“, beschreibt Röder den Entstehungsprozess.

Mehr durch Zufall wurde Röder bei seiner Idee auf den „Verein zur Erhaltung des Parks am Solbad Raffelberg“ aufmerksam – und stieß bei dessen Vorstand auf offene Ohren. „Man kann den Aufenthalt nun damit verbinden, etwas über den Park zu lernen und vor allem einmal ganz ‘rum zu kommen“, sagt Natalie von Lackum. Wer den kompletten Parcours bis zum Ziel absolvieren will, sollte zweieinhalb bis drei Stunden Zeit investieren.

Stationen umfassen das gesamte Areal des Mülheimer Raffelbergparks

Denn die verschiedenen Stationen sind auf dem kompletten Speldorfer Areal verteilt. Das GPS-Signal auf dem Smartphone führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Park. „Noch 20 Meter, noch fünf Meter …“. Ein akustisches Signal vermeldet die Ankunft am gesuchten Punkt.

Einer der Höhepunkte ist ein virtuelles Memory, bei dem die Spielerinnen und Spieler mit dem Handy in der Hand über ein freilich nicht sichtbares Feld laufen müssen, um die entsprechenden Karten aufzudecken. „Am 1. Juli setze ich mich auf eine Bank und schaue zu, wie die Leute quer durch den Park laufen“, schmunzelt Michael Röder.

Planung umfasste ein Jahr und 500 Arbeitsstunden

Anfang der Woche hat er den gesamten Cache zur Probe noch einmal durchgespielt. Insgesamt habe die Entwicklung ein Jahr gedauert. Röder schätzt den Aufwand auf 500 Arbeitsstunden. Dabei sei das Geocaching ein reines Hobby. „Es ist auch immer Voraussetzung, dass die Caches kostenlos zu machen sind“, betont er. Ansonsten würden sie gar nicht auf der offiziellen Internetplattform zugelassen.

Bei der Mülheimer Variante wird das allerdings der Fall sein. Röder erwartet danach zahlreiche Besucher - längst nicht nur aus der näheren Umgebung. „Zu meinen anderen Caches sind auch schon Leute aus dem Frankfurter Raum oder sogar aus den Niederlanden gekommen", berichtet er. Geocaching-Routen zu sammeln, ist mittlerweile ein beliebtes Hobby. Und das längst nicht nur bei Kindern.

„Es ist für jeden möglich, der ein Smartphone hat", sagt auch Natalie von Lackum. Mit Hilfe von Flyern, Briefen an die Mitglieder und der Vereinshomepage soll das neue Angebot in den kommenden Tagen noch weiter publik gemacht werden. Damit alle, die in den Ferien zu Hause bleiben, auch vor Ort etwas erleben können.