Mülheim. In den ersten drei Monaten hat der neue mobile Blitzer in Mülheim 3825 Temposünder gemessen. Theoretische Einnahme für die Stadt: 85.900 Euro.
Die neue mobile Blitzanlage der Stadt, seit Mitte Februar 2021 auf den Straßen im Einsatz, ist nicht sehr beliebt: Bereits drei Mal wurde die „semistationäre“ Blitzanlage schon mit Farbe beschmiert. Das hinderte das Gerät aber nicht daran, seinen Job zu machen: 3825 Bußgeld-Verfahren gegen Raser hat das Gerät in seinen ersten drei Monaten in Gang gesetzt.
Von Mitte Februar bis Mitte Mai wurde das mobile Gerät zur Geschwindigkeitsmessung, das wie ein normaler Pkw-Anhänger aussieht, vor allem in Bereichen eingesetzt, in denen erfahrungsgemäß mit einer erhöhten Anzahl an Tempo-Verstößen gerechnet wird. Dies ist etwa an und auf der Mendener Brücke der Fall, sagt Stadtsprecher Thomas Nienhaus. „Dort wird wirklich gern mal zu schnell gefahren.“ Obwohl man seiner Erfahrung nach dann trotzdem an der roten Ampel stehe. Aufgrund der Lasertechnik kann der Blitzer die Raser in beiden Fahrtrichtungen erfassen.
Die höchste in Mülheim gemessene Geschwindigkeit lag bei 122 km/h
Bei den meisten Verfahren handele es sich um Geschwindigkeitsübertretungen bis zu 20 km/h, so die Stadt. Das koste den Fahrer, die Fahrerin ein Bußgeld in Höhe von maximal 35 Euro. Eine Überschreitung von mehr als 70 km/h über der geltenden Geschwindigkeit werde mit einem Bußgeld von 680 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem dreimonatigen Fahrverbot geahndet. Die höchste in Mülheim in diesem Jahr gemessene Geschwindigkeit lag laut Nienhaus bei 122 km/h, und wurde gemessen auf der Akazienallee.
Theoretisch sind aufgrund der mit der neuen Blitzanlage gemessenen Werte in den 3825 Verfahren maximal 85.900 Euro als Einnahme für die Stadt möglich, so Thomas Nienhaus. Theoretisch, weil viele Verfahren noch nicht abgeschlossen sind und mancher Temposünder möglicherweise noch vor Gericht zieht.
Auch die stationären Blitzanlagen in Mülheim hatten gut zu tun
Die beiden anderen mobilen Blitzanlagen der Stadt, eine ist in einem Pkw fest installiert, kamen im Jahr 2020 auf eine Summe der Bußgelder von 150.900 Euro, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Bei den vier stationären Mülheimer Blitzanlagen an der Weseler Straße im Hafen, an der Mannesmannallee, an der Aktienstraße stadteinwärts und an der Kreuzung Nordbrücke (Friedrich-Ebert-Straße) ergaben sich im Jahr 2020 bei Tempoverstößen Bußgelder in Höhe von 189.000 Euro.
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Die Mess-Anlage an der Nordbrücke nimmt neben Temposündern auch Rotlichtverstöße auf. Mit der Blitzanlage an der Auffahrt zur A 40 in Heißen (Essener Straße/Paul-Kosmalla-Straße) wurden von den beiden Mülheimer „Rotlicht-Blitzern“ im vergangenen Jahr so viele Verstöße aufgenommen, so dass diese in Bußgelder umgerechnet ein Summe von 105.700 Euro ergeben.