Mülheim. Auf der A52 in Mülheim wird regelmäßig der Abstand gemessen. Wer den halben Tachostand Abstand nicht einhält, muss hohe Strafen zahlen.

Wer auf der Autobahn mit zu wenig Abstand gemessen wird, muss schnell hohe Geldbußen zahlen. Und auch wenn die Abstandsblitzer von der Autobahnpolizei aufgestellt werden – die Einnahmen gehen in die Kasse der jeweiligen Stadt. Eine für Mülheim lukrative Einnahme steht regelmäßig auf der A52.

Auf Höhe des Kilometers 67 stand bislang sieben Mal in diesem Jahr ein beweglicher Abstandsmesser. 453 Verstöße hat die Autobahnpolizei dort 2019 gemessen, 2018 waren es insgesamt 923 an elf Tagen. Die Polizei filmt von der Stooter Straße aus, einer Autobahnbrücke, die direkt an der Stadtgrenze zwischen Essen und Mülheim liegt.

Bußgelder zwischen 75 und 320 Euro

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Für Autofahrer, die dort den vorgeschriebenen Abstand des halben Tachowertes nicht einhalten, geht der Verstoß ins Geld: Bei mehr als 100 Stundenkilometern Geschwindigkeit zahlt man 75 Euro bei einem Abstand von weniger als fünf Zehntel des halben Tachowertes, bei drei Zehnteln sind es schon 160 Euro, bei weniger als einem Zehntel 320 Euro.

„Es geht nicht darum, das Stadtsäckel voll zu machen, sondern darum, für Sicherheit zu sorgen“, sagt Kim Ben Freigang, Sprecher der Autobahnpolizei in Düsseldorf. Nicht eingehaltener Abstand sei einer der Haupt-Unfallgründe. Die Autobahnpolizei nehme keine Rücksicht auf Stadtgrenzen. „Wir müssen geeignete Stellen finden und meist sind es solche, an denen besonders viele Unfälle geschehen.“ Außerdem gebe es auch Messungen aus dem Fahrzeug heraus, im fließenden Verkehr, bei denen ein Autofahrer längere Zeit verfolgt wird – natürlich auch über Stadtgrenzen hinaus.

Verstöße im fließenden Verkehr: Über zwei Millionen Euro für Mülheim

Nichtsdestotrotz rentieren sich die Messungen für die Stadt Mülheim. Neben der Messstelle auf der A52 wird auf Mülheimer Stadtgebiet regelmäßig auf der A3 der Abstand gemessen. Durch die von der Polizei durchgeführten Kontrollen hat die Stadt im Jahr 2018 1,376 Millionen Euro eingenommen. Darin enthalten sind zum einen die Verstöße auf Autobahnen, gemessen durch die Polizei Düsseldorf, sowie die Kontrollen der für Mülheim zuständigen Polizei Essen im Stadtgebiet. Nach Blitzer-Standort auswerten kann die Stadt laut Sprecher Volker Wiebels die Zahlen nicht.

Strafen im Bußgeldkatalog

Die Bußgelder für Abstandsverstöße sind abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit. Bei über 80 Stundenkilometern fangen sie an bei 75 Euro bei einem Abstand von weniger als fünf Zehntel des halben Tachowertes und gehen hoch bis auf 320 Euro bei weniger als einem Zehntel Abstand. Dazu gibt es jeweils einen Punkt.

Bei Verstößen mit mehr als 100 Stundenkilometern sind die Bußgelder gleich hoch, ab einem Abstand von weniger als drei Zehnteln des halben Tachowertes kommen aber zwei Punkte auf den Fahrer zu, außerdem ein ein- bis dreimonatiges Fahrverbot. Wer mit mehr als 130 Stundenkilometern jemandem weniger als ein Zehntel des halben Tachostandes nah auffährt, zahlt 400 Euro und muss für drei Monate seinen Führerschein abgeben.

Hinzu kommen die Einnahmen durch Ordnungsamtskontrollen: 466.000 Euro hat die Stadt an festen Geschwindigkeitsmessstellen 2018 eingenommen, 64.000 Euro an mobilen. Wegen Rotlichtverstößen kamen 155.000 Euro zusammen. Insgesamt sind also über zwei Millionen Euro wegen Verstößen im fließenden Verkehr auf das Stadtkonto eingegangen.

Abstandsmessungen: Technik ist sehr ausgefeilt

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Wer von der Autobahnpolizei mit zu wenig Abstand gemessen wird, bekommt vom Ordnungsamt ein Fallprotokoll zugesendet: mit mehreren Fotos und detaillierten Tatdaten. Anschließend wird der Bußgeldbescheid versendet – Bearbeitungsgebühren addieren sich noch zu den Bußgeldern.

„Die Technik ist heute sehr ausgefeilt“, sagt der Polizeisprecher Freigang. Die mobilen Kameras nehmen einen größeren Bereich auf, können erkennen, ob kurz vor der Messung jemand eingeschert ist und für den knappen Abstand gesorgt hat. „Die Daten sind sehr wasserdicht.“