Mülheim. . Der Kreisverkehr in Eppinghofen ist ein neuer Unfallschwerpunkt. Die Polizei hat insgesamt fünf Unfallhäufungsstellen in Mülheim ausgemacht.
Der Kreisel in Eppinghofen, wo sich Heißener, Eppinghofer und Sandstraße treffen, ist als neuer Unfallschwerpunkt aufgefallen. Zwei Fußgänger und drei Radfahrer wurden dort bei Unfällen verletzt. Sie werden vor allem von Autofahrern übersehen, die von der Heißener Straße auf den Kreisel zufahren. Die Mülheimer Unfallkommission, die vierteljährlich zusammenkommt, wird sich dort mutmaßlich bald zu einem Ortstermin treffen, um Verbesserungsmöglichkeiten für mehr Sicherheit zu erörtern.
Fünf Unfallschwerpunkte in Mülheim
Wenn sich irgendwo in der Stadt an einer Stelle Unfälle des gleichen Typs in einem bestimmten Zeitraum häufen, gar Schwerverletzte zu beklagen sind, weist die Polizei diese Kreuzung als Unfallhäufungsstelle aus. Ein Erlass des Innenministeriums gibt die Regeln dafür vor. Fünf Unfallschwerpunkte gibt es aktuell in Mülheim. Einer davon, die Oppspring-Kreuzung, dürfte nach dem aufwendigen Umbau für den Auto-, Rad- und Tram-Verkehr allerdings demnächst als entschärft gelten, sagt der Polizeibeamte Ralf Langefeld, im Essener Präsidium für die Unfallkommissionen beider Städte zuständig.
Unfallkommision bewertet Schwerpunkte
Vor allem Radler und Fußgänger kamen an der Oppspring-Kreuzung in der Vergangenheit zu Schaden. Die Unfallkommission hatte das bei den Plänen für den Umbau im Blick.
In der Unfallkommission sitzen Vertreter der Polizei und der Stadtverwaltung, vor allem aus Tiefbau- und Straßenverkehrsamt. Vor Ort waren sie, als auffiel, dass sich an der Kreuzung Kaiserstraße/Werdener Weg/Lohscheidt/Südstraße jene Unfälle häuften, bei denen Linksabbieger von der Südstraße auf den Werdener Weg die Fußgänger auf dem Ampel-Überweg übersahen.
Hier mahnt nun seit einiger Zeit eine gelb blinkende Ampel die abbiegenden Autofahrer zur Vorsicht, so Ralf Langefeld.
Vergleichsweise wenige Unfälle
Weitere Unfallschwerpunkte finden sich an der Kreuzung Aktienstraße/Mellinghofer Straße, wo drei schwer verletzte Passanten zu beklagen waren, die beim Weg von der dortigen Tram-Haltestelle über die Straße zum Bürgersteig angefahren wurden. Auch an der Einmündung Mellinghofer Straße/Mühlenstraße gab es nahe der Haltestelle Verletzte. Darunter ein Kind (7), das von einem Wagen erfasst worden war.
Was die Unfallhäufungsstellen angeht, so ist Mülheim eher „ein Dorf“ als eine Großstadt, sagt Langefeld, und das ist auch gut so. Denn Essen, beispielsweise, hat rund 50, 60 kritische Kreuzungen, die die dortige Unfallkommission im Auge behalten muss. „Mülheim“, so der Verkehrsexperte, „ist sehr entspannt in dieser Beziehung.“ Grundsätzlich wird in jedem Fall aber geprüft, ob sich mögliche Defizite vor Ort baulich verbessern lassen, etwa durch geänderte Fahrbahnmarkierungen.
Erneuerungen sollen helfen
Liegt der Grund für eine Unfallhäufung aber zum Beispiel in der Disziplinlosigkeit der Verkehrsteilnehmer, wenn etwa dauernd das Rotlicht missachtet wird, so kann eine Maßnahme eine verstärkte Polizeikontrolle sein.
Bei der Oppspring-Kreuzung gab es früher nicht nur Probleme für die Radfahrer mit dem Autoverkehr, auch die Straßenbahnschienen in Verbindung mit dem alten Kopfsteinpflaster brachten manchen Radler zu Fall. Nicht nur der Untergrund, auch die Führung des Radwegs wird nun erneuert. „Das kann nur besser werden“, ist Ralf Langefeld überzeugt.
Software hilft Polizei bei der Unfallbewertung
Während in den analogen Zeiten die Unfallorte auf einem Stadtplan mit Nadeln markiert wurden, übernimmt heutzutage eine Software diese Aufgabe für die Polizei, erklärt Ralf Langefeld.
Eingegeben werden alle Parameter eines Unfalls, der von der Polizei aufgenommen wurde, in das Computerprogramm. Durch besondere Filtereinstellungen kann man dann nach bestimmten Unfall-Typen suchen, z. B. alle Linksabbieger-Unfälle.
Das System meldet bestimmte Auffälligkeiten von sich aus, etwa drei Unfälle eines bestimmten Typs an derselben Strecke.