Mülheim. Das Mülheimer Tersteegenhaus wird mit 299.000 Euro aus dem Denkmalförderprogramm des Landes NRW unterstützt. Im Sommer beginnt die Sanierung.

Ein warmer Geldregen aus Düsseldorf, pünktlich zum Osterfest: Das Land NRW fördert die Sanierung und den Erhalt des Mülheimer Tersteegenhauses mit weiteren 299.000 Euro. Die gesamte Sanierung des kleinen Heimatmuseums liegt allerdings bei mehreren Millionen Euro.

Der erste Bauabschnitt, die Sanierung des Hausschwamms, ist für diesen Sommer geplant. Dann kann auch endlich das Stützgerüst an der Teinerstraße auf dem Kirchenhügel verschwinden, das seit Jahren das kleine Fachwerkhaus vor dem Zusammenbruch bewahrt. Erst kürzlich haben die Mülheimer Finanzpolitiker grünes Licht für die Pläne der Verwaltung gegeben, das aus dem 16. Jahrhundert stammende Gebäude stufenweise zu sanieren. Insgesamt 750.000 Euro wurden aus Denkmal-Förderprogrammen von Bund und Land bereits dafür bewilligt. In diesem Jahr kommen nun noch die 299.000 Euro aus dem Denkmal-Fördertopf des Kommunal- und Heimatministeriums NRW dazu.

Tersteegenhaus: Eines der ältesten Gebäude in Mülheim, das noch steht

Bürgermeister Markus Püll (CDU) freut sich, dass zum zehnjährigen Bestehen des Freundes- und Förderkreises Heimatmuseum Tersteegenhaus eine (fast) runde Summe zugesagt wurde: „Es macht wieder etwas mehr Mut, dieses millionenschwere Sanierungsprojekt für das über 500 Jahre alte denkmalgeschützte Mülheimer Gebäude durchzustehen und zu einem guten Ende zu bringen“, sagte der Vorsitzende des Förderkreises. 2017 wollte der Verein das Tersteegenhaus nur ein bisschen renovieren, als überraschend der Hausschwamm und die aktuelle Einsturzgefahr entdeckt wurden.

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Seither ist das Tersteegenhaus immer wieder für Überraschungen gut. So wurde gutachterlich vor knapp zwei Jahren, im Juli 2019, per Altersbestimmung der tragenden Holzbalken das wahre Alter des Hauses auf fast 500 Jahre geschätzt, was das Gebäude historisch ganz besonders wertvoll macht. Denn es ist wohl eins der ältesten Gebäude Mülheims, das überhaupt noch steht.

Mitglieder des Freundes- und Förderkreises räumen gerade den kleinen Anbau aus den 1950er Jahren aus, der später abgerissen werden soll. Dort wurden Tische und Stühle für die Besucher verwahrt, als das Haus noch mit Leben gefüllt war und regelmäßig Interessierte kamen. „Es ist ein gutes Signal der NRW-Landesregierung, dass diesem für alle Beteiligten herausfordernden Denkmalpflegeprojekt Tersteegenhaus eine Zukunftsperspektive vermittelt wird“, freut sich der Vereinsvorsitzende Püll.