Mülheim. Kommunalwahl in Mülheim: Monika Griefahn (SPD) und Marc Buchholz (CDU) kommen in die Stichwahl, CDU ist stärkste Kraft. Alle Infos im Newsblog.

Kommunalwahl 2020 in Mülheim: Unsere Berichterstattung am Wahltag

Update, 14. September, 10.30 Uhr: Monika Griefahn (SPD) und Marc Buchholz (CDU) werden am 27. September zur Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters antreten. Wir haben mit beiden am Sonntagabend darüber gesprochen, wie sie nun weiter die Wähler von sich überzeugen wollen. Lesen Sie hier die Interviews:

Update, 1.23 Uhr: Ein offizielles Endergebnis gibt es schriftlich immer noch nicht, aber Stadtdirektor Frank Steinfort hat die Ergebnisse der Berzirksvertretungen verlesen:

BV 1: Rechtsruhr Süd (Wahlbeteiligung: 52,2 Prozent)

  • SPD: 19,9 Prozent
  • CDU: 24,2 Prozent
  • Grüne: 27,7 Prozent
  • MBI: 5,3 Prozent
  • FDP: 4,7 Prozent
  • AfD: 6,4 Prozent
  • Die Linke: 3,0 Prozent
  • Wir aus Mülheim: 2,3 Prozent
  • Bündnis für Bildung: 0,6 Prozent
  • BAMH: 1,6 Prozent
  • Die Partei: 4,3 Prozent

BV 2: Rechtsruhr Nord (Wahlbeteiligung: 42,2 Prozent)

  • SPD: 26,5 Prozent
  • CDU: 22,4 Prozent
  • MBI: 4,5 Prozent
  • Grüne: 18,2 Prozent
  • AfD: 9,9 Prozent
  • Die Linke: 3,3 Prozent
  • FDP: 3,7 Prozent
  • Wir aus Mülheim: 3,6 Prozent
  • Bündnis für Bildung: 1,0 Prozent
  • BAMH: 2,1 Prozent
  • Die Partei: 4,8 Prozent

BV 3: Linksruhr (Wahlbeteiligung: 44,5 Prozent)

  • CDU: 31,9 Prozent
  • SPD: 16,5 Prozent
  • Grüne: 24,5 Prozent
  • MBI: 4,9 Prozent
  • FDP: 5,5 Prozent
  • AfD: 6,3 Prozent
  • Die Linke: 2,7 Prozent
  • Bündnis für Bildung: 0,5 Prozent
  • BAMH: 1,6 Prozent
  • Die Partei: 3,6 Prozent
  • Wir aus Mülheim: 2,0 Prozent

Update, 23.30 Uhr: Zum ersten Mal wird es höchstwahrscheinlich eine grüne Bezirksbürgermeisterin geben: Die Grünen haben die BV 1 gewonnen und könnten Britta Stalleicken zur Bezirksbürgermeisterin vorschlagen. Allerdings steht das amtliche Endergebnis noch nicht fest. In der BV 2 bleibt die SPD stärkste Kraft, aber mit hohen Verlusten. In der BV 3 kann die CDU ihre Mehrheit behaupten, die Grünen haben ihr Ergebnis verdoppelt und sind zweitstärkste Kraft.

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Update, 23.30 Uhr: Endlich gibt es auch das vorläufige amtliche Endergebnis der Ratswahl – Stadtdirektor Frank Steinfort hat die Zahlen auf Facebook und Youtube verlesen. So sieht der kommende Stadtrat mit weiterhin 54 Sitzen aus:

  • SPD: 21,3 Prozent (-10,2), zwölf Sitze
  • CDU: 26,3 Prozent (-0,9), 14 Sitze
  • Grünen: 23,4 Prozent (+12,4), 13 Sitze
  • MBI: 4,7 Prozent (-5,4), drei Sitze
  • FDP: 4,7 Prozent (-0,6), drei Sitze
  • AfD: 7,2 Prozent (+2,0), vier Sitze
  • Linke: 2,7 Prozent (-1,4), ein Sitz
  • Wir aus Mülheim: 2,4 Prozent (+1,0), ein Sitz
  • Bündnis für Bildung: 0,7 Prozent (-0,3), kein Sitz
  • BAMH: 1,8 Prozent (-), ein Sitz
  • Die Partei: 4,5 Prozent (-), zwei Sitze

Update, 22.22 Uhr: Bei Rotwein und Kleenex sitzt ein nachdenklicher FDP-Fraktionschef Peter Beitz – und einer Prise schonungslosen, bittersüßen Humors: „Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass wir das schlechte Ergebnis von 2014 noch unterbieten werden.“ Doch aktuell sieht es so aus. Der jahrelange Sprecher der Liberalen ist aber auch sauer, und weiß nicht wo hin mit dem Frust: „Eigentlich haben wir alles richtig gemacht. Wir sind mit einer frischen Truppe angetreten, haben gute Themen besetzt, wenig Fehler gemacht“, glaubt Beitz, dass auch der schlechte Bundestrend, die Äußerungen von Parteichef Christian Lindner auch in die Kommunalwahl spielten. „Jetzt wird der Rat mit vielen verschiedenen Parteien noch komplizierter“, fürchtet Beitz, dass die Probleme der Stadt nun erst recht nicht angefasst werden. Stabile Verhältnisse, wünscht sich der FDP-Mann und spekuliert: vielleicht eine Ampelkoalition?

Update, 22.20 Uhr: Nun gibt es das vorläufige amtliche Endergebnis der OB-Wahl:

  • Monika Griefahn (SPD): 25,28 Prozent
  • Marc Buchholz (CDU): 25,43 Prozent
  • Wilhelm Steitz (Grüne): 15,7 Prozent
  • Amrei Debatin (FDP): 2,86 Prozent
  • Alexander von Wrese (AfD): 6,05 Prozent
  • Jürgen Abeln (parteilos): 7,57 Prozent
  • Horst Bilo (parteilos): 8,32 Prozent
  • Martin Fritz (BAMH): 1,25 Prozent
  • Jochen Hartmann (parteilos): 1,46 Prozent
  • Andy Brings (Die Partei): 6,08 Prozent

Update, 22.00 Uhr: „Wir sind total enttäuscht, total leer. Wir hatten uns deutlich mehr ausgerechnet“, bilanziert der Vorsitzende des Bürgerlichen Aufbruchs (BAMH), Frank Wagner, das schlechte Abschneiden bei OB- und Ratswahl. Wagner meinte, dass sein BAMH bei seiner Premiere einen guten Wahlkampf gemacht habe. Woran das schlechte Abschneiden festzumachen sei, werde sein Bündnis bei einem Treffen am Dienstag analysieren. Die Entscheidung, im Frühjahr Fraktionschef Jochen Hartmann das Misstrauen deutlich zu machen, sei aber richtig gewesen. „Die Mülheimer haben gewählt wie immer, wenn auch mit einem stärkeren Fokus auf die Grünen. Das ist nicht nachvollziehbar. Diese drei Parteien haben die Politik der Vergangenheit maßgeblich geprägt. Wohin das geführt hat, sieht man ja“, so Wagner, der am Abend mit seinem Listenplatz 2 davon ausging, selbst auch nicht mehr als Stadtverordneter im Rat dabei zu sein.

Update, 21.59 Uhr: Noch immer gibt es kein amtliches Endergebnis. Das liegt, so Stadtsprecher Volker Wiebels, daran, dass ein Wahlvorstand vergessen hat, eine telefonische Schnellmeldung durchzugeben. Zwar hat er die Unterlagen schriftlich, wie es vorgeschrieben ist, per Kurier zum Wahllager geschickt. Aber dort liegen sie jetzt mit 147 weiteren Unterlagen aus den anderen Stimmbezirken. „Wir müssen suchen“, sagt Wiebels.

Update, 21.48 Uhr: Grünen-OB-Kandidat Wilhelm Steitz muss sich geschlagen geben, freut sich aber über das gute Ergebnis seiner Partei: „Für uns war das Team wichtig. Es hat einen erdrutschartigen Sieg erzielt. Ich kann mir allerdings nicht erklären, warum so viele Stimmen an Bewerber ohne Verwaltungserfahrung gegangen sind.“

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„Natürlich hätten wir Wilhelm Steitz gerne in der Stichwahl gesehen“, räumt die grüne Parteivorsitzende Kathrin Rose ein. Gereicht hat es am Ende nur für den dritten Platz. Doch der historische Erfolg der Grünen bei der Ratswahl mit gleich mehreren Direktmandaten scheint den deutlichen Abstand des eigenen OB-Kandidaten zu Griefahn und Buchholz wettzumachen. „Wilhelm Steitz war ein Zugpferd für unseren Wahlkampf. Er hat unserer Partei ein Gesicht gegeben. Und er bleibt uns erhalten“, kündigt der Fraktionsvorsitzende Tim Giesbert gleich am Sonntagabend vor gut 60 Grünen am Haus Ruhrnatur an.

Eine Überraschung, denn auf der Reserveliste ist Steitz nicht aufgestellt. Nun soll er mit seiner Kompetenz als sachkundiger Bürger in den Ausschüssen mitwirken. Steitz nimmt auch direkt an: „Ich würde mich freuen, wenn ich den einen oder anderen Beitrag in das Team einbringen kann.“ Dass er hinter Griefahn zurückgeblieben ist und auch Horst Bilo und Jürgen Abeln zusammen so viele Stimmen wie er erhalten haben, wundert den erfahrenen Dortmunder Dezernenten und Vizepräsidenten der Bezirksregierung Köln dennoch: „Ich kann mir nicht erklären, warum so viele Stimmen an Bewerber ohne Verwaltungserfahrung gegangen sind.“

Update, 21.29 Uhr: Die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) haben viele Stimmen verloren: Vor sechs Jahren lagen sie noch bei 10,1 Prozent, nun stehen sie bei 4,72. „Wir sind nicht glücklich“, sagt Spitzenkandidat Lothar Reinhard „aber das kommt auch nicht überraschend“. Die kommunalen Themen seien bei der Wahl in den Hintergrund gerückt.

Update, 21.19 Uhr: Seit über einer halben Stunde stagniert die veröffentlichte Auszählung im Internet bei 138 von 148 Stimmbezirken. Laut Stadtsprecher Volker Wiebels fehlen noch zwei Stimmbezirke; einer musste nochmal ausgezählt werden.

Update, 21.02 Uhr: Derzeit sieht es so aus, als ob die CDU zehn Wahlbezirke gewinnt, die SPD zwölf und die Grünen fünf. Im Rat wird die SPD aber nach 138 von 148 ausgezählten Wahlkreisen nur noch drittstärkste Kraft.

Update, 20.50 Uhr: AfD-Kandidat Alexander von Wrese zur OB-Wahl: „Wer als AfD-Kandidat bei der OB-Wahl antritt, glaubt nicht wirklich daran, dass er gewählt wird. Bei einem so engen Bewerberfeld mit zehn Kandidaten war es klar, dass sich die Bewerber auch gegenseitig Stimmen wegnehmen, ich denke beispielsweise an den BAMH. Unser Schwerpunkt lag auf der Wahl zum Stadtrat, und wenn wir dort in Fraktionsstärke einziehen, wonach es momentan aussieht, dann haben wir unser Ziel erreicht.“ In seinem Wahlkreis Styrum-Süd hat von Wrese 12,09 Prozent geholt – das beste AfD-Ergebnis der Stadt.

Update, 20.48 Uhr: Die Grünen kommen aus dem Klatschen nicht mehr raus. Mit den Wahlbezirken Stadtmitte Zentrum, Kahlenberg und Heißen-Süd, Holthausen-Nord und Stadtmitte-Ost holen Sie zum ersten Mal Direktmandate ein.

Update, 20.42 Uhr: Der parteilose OB-Kandidat Jochen Hartmann nimmt seinen vorletzten Platz mit knapp 1,5 Prozent der Stimmen gelassen. Dafür, dass er für seinen Wahlkampf insgesamt nur 300 Euro ausgegeben habe, sei er sehr zufrieden. „Dass ich besser abgeschnitten habe als der Vertreter des BAMH, erfüllt mich mit besonderer Genugtuung“, so Hartmann. Was seine politische Zukunft angeht, werde er in Ruhe überlegen. „Ich glaube nicht, dass ich mich jetzt schlafen lege.“

Update, 20.38 Uhr: „So sehen Sieger aus!“ Jubel bei der Partei, die erstmals in den Mülheimer Stadtrat einzieht. Angesichts der Tatsache, dass zwischenzeitlich an der Fünf-Prozent-Marke gekratzt wurde, sagt Parteisprecher Gordon Strahl: „Es sieht aus, als könnten wir hier NRW- das beste Ergebnis erzielen. Das wäre eine Sensation.“

Update, 20.20 Uhr: Marc Buchholz freut sich, die Stichwahl erreicht zu haben. Mit einem so starken Ergebnis habe er nicht gerechnet. Allerdings werde es schwierig, die anderen Wähler für die Stichwahl zu gewinnen. Mit „Offenheit und Transparenz“ will er daran arbeiten.

Update, 20.10 Uhr: Bei der Ratswahl liegen die Grünen derzeit vor der SPD. Die stärkste Fraktion ist nach 101 ausgezählten Wahlbezirken die CDU mit 25,10 Prozent. Die AfD ist viertstärkste Kraft mit 7,71 Prozent. Das gleiche Kräfteverhältnis besteht derzeit bei den Bezirksvertretungen. Allerdings sind da erst 87 Stimmbezirke ausgezählt.

Update, 20.08 Uhr: „Ganz toll gemacht“, lobt Monika Griefahn ihre Genossen, es gibt kräftig Applaus. „Wir wollten, dass die Stadt rot bleibt. Ich glaube, das haben wir geschafft“, so die OB-Kandidatin mit Blick auf ihr Ergebnis und den ersten Direktmandaten für den Stadtrat, die für die SPD sicher sind. Griefahn sieht insbesondere auch darin eine Stärke der Mülheimer SPD, dass in ihren Reihen viele junge und auch weibliche Mitstreiter an vorderster Linie mit für den Wahlkampferfolg kämpfen.

„Es war ein großer Spaß bislang mit Euch“, richtet sie Ihren Dank an die Partei, ohne dabei auszublenden, dass der Wettstreit noch nicht gewonnen ist. „Wir müssen jetzt durchhalten und Dampf drauflegen. 100 Prozent reichen nicht. Es wird kein Spaziergang“, appelliert Griefahn an die Genossen, weiter so engagiert Wahlkampf zu machen wie bislang, damit die Partei am 27. September an der Dröppelminna die Sektkorken knallen lassen könne. Jetzt solle man aber erst mal genießen, die Stichwahl erreicht zu haben. Ein Extralob verteilt Griefahn an Parteichef Rodion Bakum. Er habe die SPD auf einen neuen Weg gebracht und Mülheims SPD nach all dem Streit der Vergangenheit wieder näher zusammengebracht.

Update, 20.03 Uhr: Noch ist Broich-Süd nicht komplett ausgezählt, aber klar ist schon: SPD-Chef Rodion Bakum verliert seinen Wahlkreis. Die CDU liegt mit 32,72 Prozent klar vorne. Bakum richtet seinen Blick als Parteichef mehr auf OB-Kandidatin Monika Griefahn und Mülheims SPD im Ganzen. Im Applaus von mehr als 60 Genossen vor dem Laden „Püngel & Prütt“ in der Innenstadt sagt er: „Was uns auszeichnet, zeigt sich hier. Es ist der Teamspirit, der uns trägt.“

Update, 19.58 Uhr: Marc Buchholz liegt jetzt mit 0,04 Prozent vor Monika Griefahn. Elke Oesterwind, Bezirksbürgermeisterin der BV 3, sagt: „Wenn Monika Griefahn die Stichwahl gewinnt, haben wir wieder Stillstand.“ Und Heiko Hendriks, der für die CDU in Broich-Süd gegen SPD-Chef Rodion Bakum antritt, hofft, dass die CDU stärkste Fraktion im Stadtrat wird. Derzeit liegt sie mit 25,13 vorne nach 97 von 148 ausgezählten Stimmbezirken.

Update, 19.50 Uhr: Applaus an der Dröppelminna: Der Vorstand bedankt sich für die erste Etappe der Wahlen bei Griefahn und dem Wahlkampfteam. Griefahn ruft dazu auf, für die Stichwahl insbesondere um die Wähler der Grünen und der Partei zu kämpfen.

Update, 19.44 Uhr: 126 von 148 Stimmbezirke sind ausgezählt und es ist ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Griefahn und Buchholz: Die SPD-Kandidatin liegt knapp (25,47 Prozent) vor dem CDU-Kandidaten (25,22 Prozent). Wilhelm Steitz als Drittplatzierter (15,59 Prozent) dürfte nicht mehr aufholen können.

Update, 19.35 Uhr: Eppinghofen-Nordwest ist heute schnell: Auch bei der Ratswahl ist der Wahlbezirk als erstes ausgezählt – und geht wie erwartet klar an die SPD (32,56 Prozent). Allerdings lässt sie Prozente liegen: 2014 gab’s hier noch 37,11 Prozent für die Sozialdemokraten.

Update, 19.32 Uhr: „Offenbar habe ich nicht die Mülheimer Wählerschaft erreichen können als Unbekannte Kandidatin“, zieht FDP-OB-Kandidatin Amrei Debatin eine ehrliche Zwischenbilanz. „Da gibt es nichts zu beschönigen.“ Vermutlich habe die große Zahl der OB-Bewerber der FDP einige Stimmen gekostet, glaubt die FDP-Frau. Sie liegt derzeit nur bei 2,79 Prozent.

Update, 19.28 Uhr: Vier von 27 Wahlbezirken für die OB-Wahl sind ausgezählt und der Vorsprung Monika Griefahns ist geschrumpft: Sie liegt mit 25,90 Prozent nur noch knapp vor Marc Buchholz (24,44 Prozent).

Update, 19.19 Uhr: Für den Stadtrat liegt die SPD knapp mit 25,27 Prozent vor der CDU mit 23,01 Prozent. Die Grünen kommen auf 19,03 Prozent derzeit, die AfD auf 10,09. Allerdings sind erst 35 von 148 Stimmbezirken ausgezählt.

Update, 19.19 Uhr: Der zweite Wahlbezirk für die OB-Wahl ist abgezählt: In Dümpten-Süd liegt Griefahn mit 32,45 Prozent klar vor Buchholz (17,41) und Steitz (11,38). Allerdings hatte die SPD bei der Kommunalwahl hier noch 43,5 Prozent geholt.

Update, 19.16 Uhr: „Ich sitze hier auf der Terrasse und gucke den zwei Kaninchen zu, die durch den Garten hoppeln.“ OB-Kandidat Horst Bilo hat bislang keine Ergebnisse verfolgt, er sitze ganz entspannt im Garten, sagt er. Dabei ist der Parteilose zurzeit gar an vierter Stelle im Rennen um das Rathaus. 8,52 Prozent bedeuten aktuell mehr Stimmen als AfD-Kandidat Alexander von Wrese (7,47). „Sehr schön“, kommentiert Bilo das Zwischenergebnis, dass ihm diese Redaktion präsentiert. „Ich hoffe, dass noch was draufkommt. Aber erst einmal freue ich mich, dass ich so viele Menschen erreicht habe.“

Update, 19.10 Uhr: Noch verhaltene Stimmung bei der Partei im Alten Schilderhaus. Ca. 40 Fans und Freunde von Andy Brings sind hier bei Bier und Muffins versammelt. Allgemeines Erstaunen über das relative gute Abschneiden des Konkurrenten Horst Bilo. Einer kommentiert es: „Der hat wohl allen, die ihn wählen, ein Auto versprochen.“ Nach 66 von 148 ausgezählten Stimmbezirken liegt Andy Brings bei 7,02 Prozent, Horst Bilo 8,19 Prozent.

Update, 19.02 Uhr: Für die OB-Wahl ist der erste von 27 Wahlbezirken ausgezählt: Monika Griefahn liegt in Eppinghofen-Nordwest mit 35,09 Prozent vor Marc Buchholz mit 16,38 Prozent. Kräftig Zugewinne können hier die Grünen mit ihrem Kandidaten Wilhelm Steitz (16,03) verbuchen. CDU-Kandidat Marc Buchholz erreicht weniger (16,4 Prozent) als seine Partei 2014 (18,6 Prozent).

Update, 19 Uhr: Bei den Genossen herrscht noch große Gelassenheit. Nur wenige verfolgen drinnen die ersten Ergebnisse, die meisten der mehr als 50 Gäste der Wahlveranstaltung bei Püngel & Prütt plaudern im Freien. Monika Griefahn hat sich auch wieder nach draußen begeben. Noch sei nichts klar. Es gelte abzuwarten.

Update, 18.56 Uhr: Bei der CDU im Ruhrkristall ist derweil die Stimmung gelassen beim Grillen draußen. Parteigeschäftsführer Thomas Mehlkopf-Cao sagt: „Es ist noch nichts entschieden.“

Update, 18.52 Uhr: Auch die ersten Stimmbezirke der Ratswahl sind ausgezählt: Nach den ersten fünf von 148 Meldungen liegt die SPD knapp vorne mit 23,69 Prozent. Dahinter die CDU mit 22,62, die Grünen mit 16,74 und die AfD mit 11,75 Prozent.

Die SPD hat sich bei Püngel & Prütt getroffen. Parteichef Rodion Bakum sitzt am Laptop und notiert die Stimmbezirke.
Die SPD hat sich bei Püngel & Prütt getroffen. Parteichef Rodion Bakum sitzt am Laptop und notiert die Stimmbezirke.

Update, 18.45 Uhr: „17,4 Prozent für Steitz sorgt in Styrum-Süd 181 für Applaus. Das Abschneiden von Wrese für aufstöhnen. Grünen-Sprecher Fabian Jaskolla beruhigt: „Das sind nur ein paar Straßen“

Update, 18.43 Uhr: Nach den ersten zehn Stimmbezirken zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Monika Griefahn und Marc Buchholz ab: Griefahn führt mit 25,58 Prozent, Buchholz liegt knapp dahinter mit 23,86 Prozent. Alexander von Wrese (AfD) folgt mit 9,39 Prozent, dahinter der parteilose Horst Bilo mit 8,90 Prozent.

Update, 18.37 Uhr: Die ersten vier von 148 Stimmbezirken wurden ausgezählt: Danach liegt Marc Buchholz (CDU) mit 25,41 Prozent vor Monika Griefahn (SPD) mit 23,77 Prozent.

Update, 18.35 Uhr: Bei den Grünen wird OB-Kandidat Wilhelm Steitz von etwa 50 Grünen mit Applaus begrüßt. Steitz bedankt sich für den Wahlkampf, der von allen Mitgliedern getragen worden ist. „Wir sind super gut angekommen, egal, wie sich das im Ergebnis niederschlagen wird.“

Update, 18.25 Uhr: Vor dem Rathaus haben sich sieben der zehn OB-Kandidaten getroffen und mit Sonnenblumen für ein Foto posiert. Mit dabei waren: Monika Griefahn (SPD), Marc Buchholz (CDU), Wilhelm Steitz (Grüne), Andy Brings (Die Partei), Jochen Hartmann (parteilos), Horst Bilo (parteilos) und Amrei Debatin (FDP). Das Treffen arrangiert hat Andy Brings.

Demonstrieren Einigkeit: sieben der zehn OB-Kandidaten.
Demonstrieren Einigkeit: sieben der zehn OB-Kandidaten. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Update, 18.17 Uhr: Um kurz nach 18 Uhr kommt OB-Kandidatin Monika Griefahn gut gelaunt, aber etwas müde zum Wahl-Treff der SPD bei „Püngel & Prütt“ in der Innenstadt. Rund 30 Genossen haben sich hier schon drinnen und draußen eingefunden und warten auf die ersten Ergebnisse aus den Stimmbezirken zur OB-Wahl. Parteichef Rodion sieht der Wahl gespannt entgegen. „Wir haben einen sehr engagierten Wahlkampf gemacht und gezeigt, dass die SPD richtig Lust auf Wahlkampf.“ Auf eine Wahlprognose will sich Bakum nicht einlassen. Dafür ist der Ausgang dieser Wahl für die Genossen wohl auch zu ungewiss.

Update, 18.12 Uhr: Die Grünen erwarten die ersten Auszählungen im Haus Ruhrnatur: Auf ein Laken an der Fassade werden die Ergebnisse mit dem Beamer geworfen. „Hauptsache die AfD bleibt tief“, heißt es von einigen Mitgliedern; die guten Ergebnisse, die bereits in Dortmund und anderswo berichtet werden, sorgen noch nicht für Jubel.

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Update, 18.05 Uhr: Die Stimmzettel der Briefwähler werden zentral im Berufskolleg Stadtmitte ausgezählt. In 40 Räumen wurden die Wahlzettel der rund 30.000 Briefwähler ausgeschüttet – in einem Raum dienten eine Tischtennisplatte und ein Billardtisch als Unterlage.

Update, 18.00 Uhr: Die Wahllokale sind nun geschlossen. Die Wahlhelfer beginnen jetzt mit der Auszähler der OB-Wahl. Anschließend folgen die Ratswahl, die Wahl der Bezirksvertretung und als letztes des Ruhrparlaments. Die Wahl des Integrationsrates wird erst am Mittwoch ausgezählt. Die Wahlbeteiligung lag um 17 Uhr bei 48,8 Prozent und damit drei Prozent höher als 2014.

Update, 16.15 Uhr: Die Wahlbeteiligung lag um 16 Uhr bei 45,9 Prozent – davon haben 21,7 Prozent der Wähler per Briefwahl abgestimmt. Es zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als bei der Kommunalwahl 2014. Damals hatten um 16 Uhr erst 42,5 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben. 2014 hatten nur 11,4 Prozent der Wähler per Briefwahl abgestimmt.

Update, 15.40 Uhr: Die Mitglieder von „Die Partei“ haben sich noch einmal in der Innenstadt getroffen und bedanken sich für die Unterstützung im Wahlkampf.

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Update, 15.05 Uhr: In den sozialen Netzwerken legen die Parteien nochmal einen Endspurt in Sachen Wahlkampf ein. Bei der CDU musste es wohl schnell gehen …

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Update, 14.45 Uhr: Vor einigen Wahllokalen haben sich lange Schlangen gebildet. Das liegt wohl zum einen an den Corona-Regeln, zum anderen an den vier Stimmzetteln. Die Wahlbeteiligung lag um 14 Uhr bei 39,6 Prozent inklusive Kommunalwahl. Hier lesen Sie, wie die Stimmung in den Wahllokalen ist.

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Update, 13.10 Uhr: Interessant auch ein Blick zurück auf die Mandatsverteilung im Stadtrat, die zum Ende der Wahlperiode stark abweicht von dem 2014er Wahlergebnis.

So wuchs die SPD-Fraktion im Stadtrat durch die Wechsel von Carsten Trojahn (Piraten) und Norbert Striemann (MBI) von 17 auf 19 Stadtverordnete. Der CDU wurden die drei Stadtverordneten Frank Wagner, Frank Blum und Ramona Baßfeld abtrünnig. Sie gründeten zusammen mit Ex-AfDler Jochen Hartmann und Hans-Georg Hötger (MBI) eine neue Fraktion: den Bürgerlichen Aufbruch (BAMH), der sich heute erstmals einem Wählervotum stellt.

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Allein die Ratsfraktionen der Grünen (sechs Sitze) und der FDP (drei Sitze) blieben während der Wahlperiode gleich stark. Auch beim Wählerbündnis Wir aus Mülheim mit dem Ratsherrn Cevat Bicici gab es keine Veränderung. Am Ende der Wahlperiode waren einige gewählte Gruppierungen gar nicht mehr im Stadtrat repräsentiert: die AfD, deren Fraktion schnell im Streit auseinandergefallen war, die Linken und die Piraten hatten keine eigenen Stadtverordneten mehr.

Bemerkenswert die Fraktionsbildung beim Bündnis für Bildung, das in Hasan Tuncer 2014 eigentlich nur einen gewählten Stadtverordneten hatte. Durch Zusammenschluss mit den beiden abtrünnigen Linken Birgit Felderhoff und Andreas Marquardt sowie dem auf Ticket der AfD gewählten Lutz Zimmermann wuchs das Bündnis auf Fraktionsstärke.

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Update, 12.45 Uhr: Ein Blick zurück auf die Kommunalwahl 2014. Trotz Einbußen von 2,8 Prozentpunkten blieb die SPD stärkste Kraft im Stadtrat. Sie erzielte 31,5 Prozent der Stimmen. Die CDU verbesserte ihr Ergebnis um 2,0 Prozentpunkte auf 27,2 Prozent. Die Grünen lösten die MBI als drittstärkste politische Kraft ab, erreichen 11,0 Prozent (+0,2), die MBI nur noch 10,1 Prozent (-1,5). Mit 5,3 Prozent (-5,9) schnitt die FDP so schlecht ab wie kaum zuvor in ihrer Mülheimer Kommunalwahlgeschichte. Sie lag nur knapp vor der AfD (5,2 Prozent), die bei ihrem ersten Anlauf direkt drei Ratsmandate holte. Die Linken erzielten 4,1 Prozent (-0,3). Ratsmandate holten auch die Piratenpartei (1,7 Prozent), WIR AUS Mülheim (1,4 Prozent) und das Bündnis für Bildung (1,0 Prozent).

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Update, 12.15 Uhr: Die Wahlbeteiligung ist bis 12 Uhr auf 9,0 Prozent gestiegen, inklusive Briefwahl haben 30,7 Prozent der Mülheimer ihre Stimme bislang abgegeben. Über 31.000 Mülheimer hatten vor der Wahl Briefwahl beantragt. Bei der Kommunalwahl 2014 hatten insgesamt 50,3 Prozent der Wahlberechtigten ihr Stimmrecht genutzt – ein Negativrekord.

Update, 10.40 Uhr: Wilhelm Steitz, OB-Kandidat der Grünen, hat um 10.15 Uhr seine Wahlzettel in der Kita Hans-Böckler-Platz abgegeben. CDU-Kandidat Marc Buchholz darf übrigens in Mülheim nicht wählen – er lebt mit seiner Familie in Duisburg.

Update, 10.35 Uhr: Noch nicht viele haben am frühen Morgen sich auf den Weg ins Wahllokal begeben. Um 10 Uhr liegt die Wahlbeteiligung bei 2,8 Prozent – inklusive Briefwahl bei 24,5 Prozent.

Update, 10.30 Uhr: Um halb zehn hat Monika Griefahn, OB-Kandidatin der SPD, in der Gustav-Heinemann-Schule gewählt. Sie kam mit ihrem Mann Michael Braungart, der allerdings nicht in Mülheim lebt und hier nicht wählen darf.

Update, 8.05 Uhr: Die aktuellen Ergebnisse aus Mülheim finden Sie am Wahlabend auch an dieser Stelle.

Monika Griefahn, OB-Kandidatin der SPD, hat in der Gustav-Heinemann-Gesamtschule gewählt.
Monika Griefahn, OB-Kandidatin der SPD, hat in der Gustav-Heinemann-Gesamtschule gewählt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Update, 8.00 Uhr: Die Wahllokale sind geöffnet. Bis 18 Uhr sind die Mülheimerinnen und Mülheimer aufgerufen, einen neuen Stadtrat zu wählen. Außerdem wird der Oberbürgermeister neu gewählt. Ebenfalls ein neues Gesicht bekommen die drei Bezirksvertretungen Rechtsruhr-Nord, Rechtsruhr-Süd und Linksruhr. Auch eine Premiere gibt es bei den Wahlen in diesem Jahr. Erstmals wird das Ruhrparlament in Direktwahl gewählt. Menschen mit Migrationshintergrund wählen zudem den Integrationsrat.

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Mülheim ist mit 2,1 Milliarden Euro bis über beide Ohren verschuldet. Stadtrat und OB werden in den kommenden fünf Jahren die Herkulesaufgabe angehen müssen, der Stadt wieder mehr Gestaltungskraft zu verschaffen. Mülheim braucht nach der OB-Affäre wieder eine starke Führung im Rathaus. Mülheim muss Antworten finden auf den Abwärtstrend am Wirtschaftsstandort, auf exorbitant steigende Arbeitslosenzahlen, auf grassierende Kinderarmut.

Wilhelm Steitz, OB-Kandidat der Grünen, hat um 10.15 Uhr seine Stimmzettel abgegeben.
Wilhelm Steitz, OB-Kandidat der Grünen, hat um 10.15 Uhr seine Stimmzettel abgegeben. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Wohl kaum eine Kommunalwahl zuvor in der 75-jährigen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Mülheim war derart geprägt von Polarisierung in der Stadtgesellschaft, der Ausgang der Wahl ist völlig offen. Allein zehn OB-Kandidaten treten an, das ist Rekord. Auch für den Stadtrat kandidieren zahlreiche Parteien und Wählerbündnisse. Es ist an den Mülheimer Wählern, an diesem Sonntag einen entscheidungsstarken Stadtrat und einen OB zu wählen, der Kraft und Vision mitbringt, um Mülheim in eine gute Zukunft zu führen.

Spannende Fragen werden an diesem Abend bei der Auszählung der Stimmzettel beantwortet: Welche zwei OB-Kandidaten gehen in die Stichwahl um den Einzug ins Rathaus? Kann Monika Griefahn den Vertrauensverlust der SPD in der Wählerschaft mit ihrer Kandidatur wettmachen? Gelingt es Kandidat Marc Buchholz, für die CDU nach zwei Jahrzehnten auf dem Chefsessel im Rathaus Platz zu nehmen? Oder bekommt Mülheim mit Wilhelm Steitz gar seinen ersten grünen OB? Oder kommt gar ein Überraschungskandidat in die Stichwahl: Alexander von Wrese (AfD), Amrei Debatin (FDP), Martin Fritz (BAMH), Andy Brings (Die Partei) sowie die parteilosen Kandidaten Jürgen Abeln, Jochen Hartmann und Horst Bilo wollen Mülheims OB werden.