Herne. Der Heckenweg in Herne soll umbenannt werden – das fordern CDU und SPD. Mit dem neuen Namen soll an eine große Persönlichkeit erinnert werden.
Der Heckenweg in Herne soll in Weidmann-Weg umbenannt werden. Das schlagen CDU und SPD vor. In der Sitzung der Bezirksvertretung Eickel am Donnerstag, 17. August, soll über die Umbenennung abgestimmt werden. Mit dem neuen Namen soll an Heinrich Weidmann erinnert werden, dem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Wanne-Eickel.
Nicht nur die Straße soll umbenannt werden, schlägt Rot-Schwarz in der Bezirksvertretung Eickel vor. Auch soll unter den neuen Straßenschildern ein Hinweisschild errichtet werden, das über Leben und Funktion Weidmanns informiert. Darüber hinaus soll der Spielplatz Heckenweg ebenfalls umbenannt werden.
Es gebe in jeder Stadt Persönlichkeiten, die uneingeschränkt als Vorbild für die Stadt verstanden werden könnten – einer dieser großen Vorbilder sei Heinrich Weidmann (1888-1969) gewesen, dem ersten frei gewählten Oberbürgermeister von Wanne-Eickel, heißt es bei CDU und SPD. „Heinrich Weidmann war mit Leib und Seele Wanne-Eickeler, Demokrat und Christ“, begründen die Fraktionschefs von CDU und SPD im Bezirk Eickel, Jascha Hoppe und Willibald Wiesinger, ihren Vorstoß.
Weidmann habe, wie viele Menschen im Ruhrgebiet, für eine Zeche gearbeitet und während des Zweiten Weltkrieges bewiesen, „dass moralische Grundsätze es wert sind, diese zu vertreten“. Der Eickeler, mit dem Ehrenring der Stadt Wanne-Eickel sowie dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, sei für seine Nächstenliebe bekannt gewesen. Auch Edmund Weber – dem Nachfolger Weidmanns – sei die Ehre einer Straßenumbenennung zuteilgeworden, so die beiden Bezirksfraktionschefs weiter.
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Laut Herner Stadtarchiv zeichnete sich Weidmann während der Zeit des Nationalsozialismus durch seine moralische Integrität aus; er sei Mitbegründer der Bekennenden Kirche in Westfalen gewesen und habe dem Bruderrat der Bekennenden Kirche der Johanneskirche in Eickel angehört. Nach dem Ende der Nazi-Diktatur habe er zu den Mitgründern der CDU gehört: Er sei Zweiter Kreisvorsitzender des Stadtkreises Wanne-Eickel geworden und dann auch besagter erster demokratisch gewählter OB Wanne-Eickels nach dem Zweiten Weltkrieg. Seine Amtszeit dauerte vom 22. Oktober 1946 bis zum 2. November 1948.
Sein Verdienst: Weidmann, so Stadtarchiv-Chef Jürgen Hagen, habe sich durch einen unermüdlichen Einsatz für Bombengeschädigte, Flüchtlinge, Heimkehrer und Kriegsversehrte ausgezeichnet. Er habe Wohlfahrtsorganisationen gefördert und den Wiederaufbau zerstörter Häuser und Straßen forciert. Ebenso sei die schnelle Inbetriebnahme der Straßenbahnen sein Verdienst gewesen.