Herne. Wanne-Mitte soll Zentrum für Digitalisierung werden. Die Stadt Herne will ein „Stadtlabor“ aufbauen. Was Bürgerinnen und Bürger dort erwartet.

Die Digitalisierung immer mehr Lebensbereiche schreitet voran. Die Stadt Herne will in Wanne ein Zentrum einrichten, in dem digitale Anwendungen nicht nur genutzt, sondern auch erklärt, entwickelt und erprobt werden sollen. Dieses neue „Stadtlabor“, so der Arbeitstitel, soll zugleich „digitale Anlaufstelle für Bürger und Bürgerbeteiligung“ sein, kündigt Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) im Gespräch mit der WAZ an. Ein Schwerpunkt des Ganzen: „digitale Kultur“.

Aufgebaut werden soll das Stadtlabor ab September 2023 auf der Hauptstraße 240 in der Wanner Innenstadt in einem bislang trostlosen Gebäude in der Fußgängerzone. Damit, so erklärte Pierre Golz, Leiter des neu eingerichteten städtischen Fachbereichs Digitalisierung, am Mittwoch, 16. Mai, im Ausschuss für Digitales, Infrastruktur und Mobilität, wolle die Verwaltung neue Wege gehen. Eingerichtet werden solle „ein Ort, in dem Digitalisierung erlebbar wird“. „Kein Hochglanz-Ort“ solle das werden, sondern „ein Ort des Miteinanders und Mitgestaltens“, in dem die Menschen auch Hilfestellung rund ums Thema Digitalisierung erhalten sollen, erklärte er.

Herne: Digitale Anlaufstelle sowie Ort zum Treffen und Lernen

„Der Feinschliff fehlt noch“: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda.
„Der Feinschliff fehlt noch“: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

„Der Feinschliff fehlt noch“, sagt der Oberbürgermeister. Klar sei bislang: Digitale Innovationen, die für die Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden, sollen in dem „Stadtlabor“ von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorgestellt und erklärt werden. Ein Stichwort hierbei ist „Smart City“ – ein Sammelbegriff für Ideen und Konzepte, mit denen Städte durch den Einsatz digitaler Technologie effizienter und damit klimaschonender und lebenswerter werden sollen. Darüber hinaus sollen dort Bürgerservices angeboten werden, beispielsweise über ein neues Self-Service-Terminal, heißt es in einer Information der Stadt an die Politik. Außerdem soll das Stadtlabor als Ideenschmiede zur Erprobung und Weiterentwicklung von städtischen Services dienen.

Die digitale Anlaufstelle soll zugleich aber auch Treffpunkt für Schulen, Unternehmen, Vereine und städtische Stellen sein – für Veranstaltungen wie etwa Ausstellungen, Schulungen und Versammlungen oder für Lehr- und Forschungsangebote, wie etwa Beratungen für Seniorinnen und Senioren rund um die Nutzung von Onlinediensten oder für Schülerinnen und Schüler rund um die Themen MINT, also die Ausbildungsfelder Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

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Ein Schwerpunkt soll „Digital Arts“ werden, also die digitale Kunst. Grund dafür ist das Urban Arts Center Ruhr, das in der Nachbarschaft auf der Hauptstraße aufgebaut werden soll. Das Stadtlabor soll dabei „Labor“ und „Erprobungsraum sein“, in dem digitale Kunst und Kultur entwickelt und genutzt werden. Geschaffen werden soll dabei eine „hybride Erlebniswelt“, „in der sowohl digitale als auch reale Kunst erlebbar gemacht wird“, heißt es im Bericht. Ins Boot holen will die Verwaltung dafür auch andere Institutionen, darunter die Mediadesign Hochschule oder Pottporus.

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Dieses Stadtlabor, sagt OB Frank Dudda, sei „Innenstadt-Entwicklung der Zukunft“. Es soll die Wanner Innenstadt voranbringen – so wie ebenfalls auf der Hauptstraße auch das besagte Urban Art Center oder das geplante neue „Herz“ von Wanne, das Rathaus-Carrée. Zugleich wolle die Verwaltung mit dem neuen Angebot „näher an die Bürger heranrücken.“