Herne. Oberbürgermeister Frank Dudda hat 500 Gäste zum Stadtempfang ins Herner Rathaus eingeladen. Dabei skizzierte er seine Ziele für das neue Jahr.
Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) hat nach zweijähriger Corona-Zwangspause für Montagabend wieder zum Stadtempfang ins Herner Rathaus eingeladen. 500 Gäste begrüßte er gemeinsam mit seiner Frau. Hier einige Schlaglichter von dem Treffen.
Die Gäste
Eingeladen hatte OB Dudda Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Vereinen, Verbänden und Organisationen sowie 100 Bürgerinnen und Bürger. Unter den Gästen: Regierungspräsident Heinrich Böckelühr, RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel, der Chef der Emschergenossenschaft Uli Paetzel, Polizeipräsident Jörg Lukat oder der ehemalige Vize-Kanzler Franz Müntefering (SPD). Letzterer feierte auf dem Empfang seinen 83. Geburtstag – an der Seite seiner Frau, der Herner SPD-Bundestagsabgeordneten Michelle Müntefering. Es gab übrigens noch ein weiteres Geburtstagskind: Der Herner Raoul Roßbach, Landesgeschäftsführer der Grünen, wurde 36.
Der Veranstaltungsort
Das alt-ehrwürdige Rathaus wurde zur Partylocation. Von außen und von innen war das Gebäude mit Flammensäulen in Szene gesetzt, im Treppenhaus wurden großflächig die Fotos der Jubiläumsausstellung „Wir sind Herne“ als Lichtprojektion gezeigt. In den Foyers und Fluren standen Tische bereit.
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Das musikalische Programm
Eingangs sorgten Rolf Buchwald an Handtrommeln und Peter König am Saxophon im Ratssaal für die musikalische Begleitung. Später trat dort Peter Grimberg, der in Wanne-Eickel aufgewachsene österreichische Entertainer und TV-Moderator, auf. Der 60-Jährige hatte Songs aus seinem neuen Showprogramm dabei. Er spielte unter anderem ein Medley mit Gassenhauern („Himbeereis zum Frühstück“, „Is This the Way to Amarillo“). Weil viele Gäste bei seinem Auftritt zum Büfett eilten, leerte sich der Ratssaal zusehens. Immerhin: Die Musik wurde in die Flure übertragen, auf der Empore auch auf einen Bildschirm. Wer im Ratssaal blieb, kam auf seine Kosten: Grimberg ging durch die Reihen, und bald schunkelte auch der OB untergehakt mit seinen Nachbarinnen und Nachbarn im Takt.
Das Essen
Apropos Büfett. Die Stadt tischte groß auf. In Fluren und Sitzungssälen stand Fingerfood genauso bereit wie warmes Abendessen. Kleine Kostprobe: Als Häppchen im Schälchen auf die Hand gab es unter anderem Süßkartoffel in Ahorn-Ingwer-Marinade, Garnelen-Hähnchen-Salat oder Tapas wie Chorizogarnele, Birne in Serrano und Pimientos de Padron, als Hauptspeise winkte unter anderem Lachs, Geschnetzeltes und, vegetarisch, Blumenkohl-Curry. Zum Schluss war noch Platz für Panna cotta. Gern genommen zum Runterspülen: frisch gezapftes Pils. Aber auch Wein oder Wasser, Cola & Co. wanderten zuhauf über die Theken.
Der Rückblick
Im halbstündigen Gespräch mit Moderator Martin von Berswordt-Wallrabe hielt OB Dudda im eigens für diesen Anlass leer geräumten Ratssaal Rückschau – wegen der Corona-Zwangspause diesmal auf die vergangenen zwei Jahre. „Wir waren die ganze Zeit nur im Krisenmodus“, sagte der 59-Jährige mit Blick auf die Pandemie. Corona habe vor allem bei Kindern und Jugendlichen „Spuren hinterlassen“: Viele seien in einer schlechten physischen und psychischen Verfassung, die Zahl der „Systemsprenger“ bereite ihm Sorgen. Das neu zugeschnittene Dezernat Kinder-Jugend-Familie und Soziales soll deshalb auf diese Gruppe hin ausgerichtet werden, um diese Probleme anzupacken, kündigte er an: „Da dürfen wir nicht wegschauen.“ Trotz Corona habe die Stadt aber daran gearbeitet, die Stadt weiter nach vorne zu bringen: „Wir haben parallel so getan, als gab es die Krise nicht.“ Der Erfolg sei nun sichtbar: die höchste Ausbildungsquote in der Geschichte der Stadt, viele neue Jobs, geplante und realisierte Ansiedlungen von Unternehmen – es sei sehr viel erreicht worden.
Der Ausblick
Und wie geht es jetzt weiter? Der Schwerpunkt für 2023 laute „Wanne, Wanne, Wanne“. Wanne sei „ein versteckter Schatz, den wir noch nicht gehoben haben“, bekannte das Stadtoberhaupt. Dieser Schatz soll nun gehoben werden. Dudda will „die Innenstadt schrittweise drehen“, sagte er dem Moderator von Berswordt-Wallrabe. Dafür sorgen sollen das künftige „neue Herz“ von Wanne, das Quartier Rathauscarrée, das Öko-Programm Innovation City oder die Weiterentwicklung des K-Hauses. Darüber hinaus gab Dudda drei Ziele vor. Er setzt darauf, dass die Firma Waterkotte vom Mutterkonzern NIBE den Zuschlag für den Aufbau einer Wärmenpumpen-Produktion erhält, dass das Gericht den Weg frei macht für den Bau der Hochschule für Polizei und Verwaltung und dass der Gesundheitsstandort Herne weiter wächst. Das alles brächte nicht zuletzt Jobs, aber auch neues Know-how in die Stadt.
Das Fazit
Herne, so gab der Oberbürgermeister vor, soll eine „grüne , smarte und moderne europäische Großstadt werden“. Sein Fazit: „Den Mutigen gehört die Zukunft, und unser Klima muss geschützt werden.“