Herne. Prost! Die Herner SPD bittet nach den „Thekengesprächen“ nun zum virtuellen Feierabend-Bier. Und: Was Markus Lanz an Franz Müntefering bewundert.
Steht die längste Theke der Welt nicht in Düsseldorf, sondern bei der Herner SPD? Und: Wie sich Franz Müntefering bei Lanz schlug und welche Quoten das Herner Rats-TV hat.
Virtuelle Theke
Nach der Veranstaltungsreihe „Thekengespräche“ stößt die Herner SPD jetzt auch virtuell mit Bürgerinnen und Bürgern an. Am kommenden Donnerstag laden Partei-Vize Hendrik Bollmann und Vorstandsmitglied Patrick Steinbach ab 21 Uhr auf ihren Instagram-Kanälen zum „Feierabend-Bier“ und zu Gesprächen über die politische Lage ein. Die Themen werden sicherlich nach Aktualität ausgewählt, aber die Biersorte dürfte - zumindest bei Steinbach - bereits feststehen: Moritz Fiege. Hintergrund: Linkspartei-Sprecher Patrick Gawliczek hat jüngst auf Facebook angekündigt, dass er sein „absolutes Lieblingsbier“ Fiege künftig verschmähen werde, weil die finanziell angeschlagene Brauerei ihren Mitarbeitenden keinen Tariflohn mehr zahlt. Das rief Sozen-Patrick - er ist Bogestra-Betriebsrat - auf den Plan. Mit einem Boykott sei den Kolleginnen und Kollegen nicht geholfen. Solidarität mit den Beschäftigten sei das Gebot der Stunde, so Steinbach. Und: Gleichzeitig müsse die Tarifflucht immer wieder thematisiert werden. Darauf ein Fiege Zwickel!
Müntes und Medien
Während Michelle Müntefering für die SPD bei den Koalitionsverhandlungenüber Medien verhandelt, ist ihr Gatte in den Medien: Franz Müntefering war am Donnerstagabend im ZDF zu Gast bei Markus Lanz, wo er sich unter anderem für eine starke Rolle des Parlaments stark machte und vom Gastgeber mehrfach für sein „klares Sauerland-Deutsch“ bewundert wurde. Diesen Stil pflegte der 81-Jährige auch als Autor in seinen bisherigen drei Büchern. Und auch Michelle Müntefering feiert in diesen Tagen Buch-Premiere - zwar nicht als Autorin, aber dafür als Herausgeberin. „Welt der Frauen“ heißt der im Suhrkamp-Verlag veröffentlichte Band, in dem 20 Frauen aus Kunst, Kultur, Politik, Wissenschaft, Sport und Zivilgesellschaft über sich und ihre Arbeit schreiben. Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin im Auswärtigen Amt steuerte die Einleitung bei - im klaren Herne-Deutsch.
Dudda statt Lanz
Mit der Quote von Markus Lanz kann „Moderator“ Frank Dudda nicht mithalten, doch die bisherige Resonanz des am 7. September eingeführten Rats-TV kann sich durchaus sehen lassen. 223 Menschen schauten bei der Premiere zu (335 Abrufe), 165 waren es beim zweiten Stream am 5. Oktober (308 Abrufe) - bisher, muss man sagen, denn die Aufzeichnung der von OB Dudda geleiteten Ratssitzung ist noch online. Folge 3 steht übrigens am 30. November auf dem Programm.