Herne. Sie sind das erste Riesenrad-Ehepaar der Cranger Kirmes: die Laasers. Welche Hürden sie nehmen mussten und wie es doch ein Happy End gab.
- Tatjana und Thomas Laaser haben am Riesenrad auf der Cranger Kirmes geheiratet.
- Kennengelernt haben sie sich 2016.
- Frisch Vermählte durften sich in die Gondel setzen.
Am Ende ist es doch so etwas wie ein Happy End: 2020 wäre das Herner Ehepaar Tatjana und Thomas Laaser das erste Paar überhaupt gewesen, das im Riesenrad auf der Cranger Kirmes geheiratet hätte. Doch Corona machte der Kirmes und der spektakulären Hochzeit einen Strich durch die Rechnung – 2020 und 2021 fiel das Volksfest pandemiebedingt ins Wasser.
Geheiratet haben die Laasers dann ohne Riesenrad, standesamtlich am 12. September 2020. Doch am vergangenen Samstag, mit tatkräftiger Unterstützung von Oskar Steinmeister und den Arbeitern am Riesenrad, wurden die beiden dann doch irgendwie zum ersten Hochzeitspaar auf dem imposanten Fahrgeschäft der Cranger Kirmes. Doch von vorne:
Cranger Kirmes spielt in der Beziehung eine Hauptrolle
Tatjana und Thomas haben sich 2016 kennengelernt, die Töchter der, damals noch anderweitig verheirateten, Zukünftigen betrieben zusammen ihr Hobby Cheerleading. „Wir haben uns dann ein wenig aus den Augen verloren“, erinnert sich Tatjana Laaser heute, „aber schließlich haben wir uns bei einem Cheerleading-Event unserer Töchter im Tierpark Bochum wiedergetroffen.“
Mittlerweile sind die beiden wieder Solo, erzählen sich ihre Geschichten – und verlieben sich. Der Antrag lässt nicht lange auf sich warten, und natürlich spielt Crange auch dabei eine Hauptrolle. Auf dem Cranger Winterzauber 2019 legt sich Thomas ordentlich ins Zeug und organisiert einen Flashmob, also eine choreographierte Massenaktion, mit anschließendem Antrag. „Das war irre“, schwärmt Tatjana Laaser, „kann man gar nicht beschreiben, wenn man nicht dabei war.“
Hochoffizielle Hochzeit auf dem Cranger Riesenrad
Die logische Konsequenz: Geheiratet werden soll natürlich auch auf der Kirmes. Da passt es, dass die Stadt Herne für die Ausgabe 2020 anpeilt, erstmals Paare im Riesenrad heiraten zu lassen – und zwar so richtig, mit Standesbeamtem und hochoffiziell. Die Eheleute in spe bewerben sich, und mit ein wenig Hilfe von Freunden landen die beiden tatsächlich auf Platz eins. Doch Corona verwehrt den beiden den Titel des allerersten Hochzeitspaares auf dem Cranger Riesenrad.
Cranger Kirmes 2022 – lesen Sie auch:
- Was Besucher jetzt wissen müssen
- Zu wenig Personal für die Cranger Kirmes
- Wie viel in diesem Jahr ein Bier kostet
Sich jetzt noch mal scheiden zu lassen, schmunzelt Tatjana Laaser, nur um dann noch einmal standesamtlich heiraten zu können, das müsse auch nicht sein. Denn die Stadt hat die Laasers nicht vergessen, vor wenige Wochen wurde den beiden erneut die Hochzeit über den Dächern der Kirmes angeboten. Doch aus der Not machen Tatjana und Thomas eine Tugend, lassen ihre Kontakte zu Oskar Steinmeister spielen – und feiern eine freie Trauung mit anschließendem Fotoshooting vor dem Riesenrad.
Tatjana Laaser: „Ich lebe Crange“
„Wir durften uns sogar in die Gondel setzen“, freut sich Laaser über ihren ganz persönlichen Festtag am vergangenen Samstag. Die Arbeiter, die gerade am Riesenrad werkelten, legten eine Pause ein. Fahren durften die nicht-mehr-ganz-frisch Vermählten zwar nicht, dafür gab es spektakuläre Ausblicke vom Dach des Steinmeister-Biergartens. Angestoßen haben die beiden – natürlich – mit Gummibärchenschnaps.
So sind die Laasers nun, irgendwie zumindest, doch das erste Cranger Riesenrad-Ehepaar. Doch warum spielt die Kirmes für die beiden überhaupt so eine große Rolle? „Das ist meine Schuld“, lacht Tatjana Laaser. „Mein Mann kommt aus Gelsenkirchen. Er kannte Crange natürlich, aber hatte nicht wirklich einen Bezug dazu.“ Tatjana Laaser hat ihren Mann mittlerweile bekehren können – denn sie, das sagt sie selbst, „lebt Crange“.
Wanne-Eickelerin: „Crange ist ein Gefühl“
„Ich bin in Wanne-Eickel geboren und kenne da jeden Stein“, sagt Laaser, die jetzt in Gelsenkirchen lebt – aber an der Grenze zu Wanne-Eickel, wie sie betont. Schon als Kind sei sie regelmäßig zum Kirmesumzug gegangen, eine Tradition, die sie an ihre Tochter weitergegeben hat. „Ich habe während der Cranger Kirmes immer frei, und mir würde es auch nie in den Sinn kommen, in dieser Zeit in den Urlaub zu fliegen.“
Crange sei ein Gefühl, erklärt Laaser, „das ist für mich wie Weihnachten.“ Man treffe alte Freunde und Bekannte wieder, die Kirmes sei einfach wunderbar. Und irgendwie sind Tatjana Laaser und ihr Mann Thomas nun auch Teil der langen Cranger Geschichte, vielleicht nicht als das erste Riesenrad-Brautpaar auf dem Papier – aber auf jedem Fall im Geiste.
>> HEIRATEN AUF DEM CRANGER RIESENRAD
- Die standesamtlichen Hochzeiten auf dem Cranger Riesenrad finden 2022 endlich erstmals statt. Vier mögliche Termine gibt es, mittlerweile sind alle belegt.
- Alle Eheschließungen sollen um die Mittagszeit stattfinden – also bevor der normale Betrieb auf der Kirmes startet.
- Die Brautleute in spe heiraten in den Gondeln des Jupiter-Riesenrads – das Bellevue-Riesenrad kommt in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen nicht nach Crange.