Herne. Wegen der Inflation erhöhen auch die Schaustellerinnen und Schausteller auf der Cranger Kirmes ihre Preise. Was ein Bier jetzt kostet.
- Nicht nur Strom, Sprit und Lebensmittel werden teurer, sondern auch Bier.
- Auch die Schaustellerinnen und Schausteller auf der Cranger Kirmes erhöhen die Preise.
- Trotzdem hoffen sie auf viele Besucherinnen und Besucher.
Die Preise für Strom, Sprit und Lebensmittel sind derzeit auf Rekord-Niveau. Kaum eine Branche ist nicht betroffen. Wird sich die Inflation auch auf der Cranger Kirmes bemerkbar machen? Vor einigen Wochen konnten die meisten Schaustellerinnen und Schausteller noch keine konkreten Zahlen nennen, da die Schwankungen noch zu ungewiss waren. Nun fängt die Kirmes nächste Woche an, können sie jetzt konkreter werden? Die WAZ hat nachgefragt:
Im Biergarten „Zum Ritter“ wird ein Bier – 0,4 Liter – in diesem Jahr 4,50 Euro kosten. „Das ist nicht viel mehr als beim letzten Mal“, sagt Betreiberin Yvonne Ritter, Tochter von Schaustellerpräsident Albert Ritter. 2019 hätten 0,3 Liter 3 Euro gekostet, 0,4 Liter habe es damals noch nicht gegeben. Die Preise hätten sich bereits in der Corona-Zeit verändert. „Wir wollen versuchen, nicht am obersten Limit zu kratzen“, sagt sie im Gespräch mit der WAZ. Denn natürlich wolle sie die Kundschaft nicht vergraulen.
Trotzdem sei die Situation äußerst angespannt: So stiegen die Spritpreise und auch der Mindestlohn sei angehoben worden. „Wir versuchen, das alles, so gut es geht, in der Waage zu halten.“ Seit 20 Jahren steht Familie Ritter bereits vor Start der Cranger Kirmes auf dem Platz – „das Stammpublikum bleibt uns immer treu“. Das gebe ihr die Hoffnung, dass auch während der Cranger Kirmes genug Besucherinnen und Besucher kommen, die sich von den steigenden Preisen nicht abschrecken lassen.
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Cranger Kirmes: Bier an der Airport-Bar kostet 50 Cent mehr
Bei Steinmeisters kostet das 0,4-Liter-Bier in diesem Jahr 4,70 Euro – ein Gummibärchenschnaps 3 Euro. Ein Blick auf die Karte der letzten Kirmes von 2019 zeigt: Damals kostete das Bier noch 4 Euro, Schnaps 2,50 Euro. Es sei ihm ein Anliegen, die Preiserhöhung sozialverträglich zu gestalten, sagte Oskar Steinmeister vor wenigen Wochen zur WAZ.
An der „Airport“-Bar von Rudolf Edling wurden die Preise ebenfalls etwas erhöht. Während sonst das 0,25-Liter-Bier 2,50 Euro gekostet hat, liegt es in diesem Jahr bei 3 Euro. Die Preise für die antialkoholischen Getränke wurden nicht erhöht. Eine kleine Flasche Cola, Fanta oder Sprite kostet weiterhin 2,50 Euro. „Die Kosten, die wir stemmen müssen, sind stark gestiegen“, sagt Edling. So habe er früher für Strom 32 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Mittlerweile zahle er 56 Cent. Aber auch Sprit und Personal – „alles ist teurer geworden“. Auch die Standmiete sei teuer, allerdings habe die Stadt diese nicht erhöht. Die steigenden Preise schreckten die Besucherinnen und Besucher bisher auf anderen Veranstaltungen aber nicht ab, betont er. Im Gegenteil: Das Personal bekomme sogar viel Trinkgeld.
Schaustellerinnen und Schausteller freuen sich sehr auf Cranger Kirmes
An der „Mexo Bar“ kostet das Bier in diesem Jahr ebenfalls 50 Cent mehr. 3,50 Euro müssen Besucherinnen und Besucher für 0,3 Liter Bier zahlen. Dass der Anstieg die Besucherinnen und Besucher abschrecken könnte, davon geht Betreiber Thomas Lakomy nicht aus. „Das sind die Preise, die man auch sonst in der Gastronomie zahlt.“ Der Umstieg von russischem auf polnischen Vodka habe funktioniert, die befürchteten Lieferschwierigkeiten seien nicht eingetreten. Allerdings gebe es bei anderen Spirituosen teilweise Lieferprobleme. Trotzdem sei Lakomy guter Dinge, dass auf der Cranger Kirmes alles von der Karte verfügbar sein wird.
Die Preissteigerungen hielten sich bei allen Schaustellerinnen und Schaustellern in Grenzen, sagt Timo Lichte, Vorsitzender der Herner Schausteller. Er betont: „Die Schaustellerinnen und Schausteller freuen sich sehr auf die Cranger Kirmes und darüber, dass es nun endlich wieder losgehen kann – die Stimmung ist gut.“