Herne. Kliniken erwägen Kurzarbeit, viele Herner sind wieder genesen – was sich in der letzten Woche zum Coronavirus in Herne getan hat. Ein Überblick:

So hat sich die Coronavirus-Pandemie in Herne in der Woche vom 30. März bis 5. April entwickelt:

Sonntag, 5. April

16.10 Uhr: Auch an Ostern, dem höchsten Fest der Christen, werden die Kirchen in Herne leer bleiben. Für die Priester ist das „sehr schmerzhaft“. Sie überlegen sich aber einiges, wie sie die Botschaft Gottes dennoch an die Gläubigen bringen können und möchten den Menschen Mut machen. Zum Bericht.

12.10 Uhr: Insgesamt 69 Menschen in Herne sind bisher positiv auf Covid-19 getestet worden. Das teilte die Stadt Sonntagmittag mit. 32 von ihnen seien schon wieder gesund.

10.55 Uhr: Tierschützer sind in Sorge: Aufgrund des Kontaktverbots und der Schließungen im Einzelhandel, von Restaurants und Cafés sind deutlich weniger Menschen in Herne auf den Straßen unterwegs. „Dies hat zur Folge, dass zahlreiche Tauben nun keine Nahrung mehr finden und zu verhungern drohen“, schreibt die Tierschutzorganisation und fordert von Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda die Aufhebung des Fütterungsverbotes für die Zeit der Corona-Krise.

Samstag, 4. April

16.15 Uhr: Die Evangelische Kreuz-Kirchengemeinde und die CVJM Herne haben sich wegen der Corona-Pandemie zu Osten eine besondere Aktion überlegt: Sie beschenken Grundschulkinder. Mehr.

12.10 Uhr: Aktuell sind keine neuen positiv getesteten Covid-19-Fälle in Herne dazugekommen. Das teilt die Stadt am Samstagmittag mit (Stand: 12 Uhr). Insgesamt wurden bisher 68 Menschen in Herne positiv auf Covid-19 getestet. Davon gelten 32 wieder als genesen.

8.00 Uhr: Die Coronakrise zieht mit dem erzwungenen fast vollständigen Stillstand des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens beinahe eine Schneise der Verwüstung durch Unternehmen. Kreishandwerksmeister Hans-Joachim Drath erläutert im Interview die Lage in seiner Branche.

Freitag, 3. April

17.05 Uhr: Dem Herner Haushalt droht auf Grund der Coronakrise ein riesiges Loch. Die Auswirkungen treffen den Etat an unterschiedlichen Stellen. Mehr hier.

15.35 Uhr: Insgesamt sind in Herne 68 Personen positiv auf Covid19 getestet worden. Dies teilte die Stadt am Freitagnachmittag mit. Von diesen 68 Hernerinnen und Hernern sind 32 schon wieder genesen.

15.20 Uhr: Der Lesesaal der Martin-Opitz-Bibliothek bleibt vorerst geschlossen. Alle ausgeliehenen Werke werden für die gesamte Schließzeit verlängert. Es fallen keine neuen Mahngebühren an. Neuzugänge und der gesamte Bestand können über den Katalog recherchiert werden. Eine postalische Direktleihe ist weiterhin möglich, mehr Infos unter marc.daubitz@herne.de. Sämtliche Veranstaltungen fallen bis auf Weiteres aus. Digitalisierte Werke sind uneingeschränkt verfügbar. Sobald der Lesesaal wieder geöffnet wird, informiert die MOB auf www.martin-opitz-bibliothek.de/de.

Donnerstag, 2. April

16.30 Uhr: Insgesamt wurden laut Stadt bisher 66 Menschen in Herne positiv auf Covid-19 getestet. Davon gelten 32 wieder als genesen.

13.28 Uhr: Das Emscherland Akkordeon Orchester sagt wegen der Corona-Krise sein Gemeinschaftskonzert mit dem befreundeten Akkordeon-Orchester Berlin am 10. Mai in den Flottmann-Hallen ab. Ein neuer Termin muss noch gefunden werden. Das Jahreskonzert im Kulturzentrum der Stadt Herne am 8. November soll stattfinden.

12.45 Uhr: Die St. Elisabeth Gruppe denkt wegen der Corona-Krise über Kurzarbeit nach. Derzeit seien in den Krankenhäusern der Gruppe - u.a. das Marien Hospital in Herne und das St. Anna Hospital in Wanne - nur rund die Hälfte aller Betten belegt, weil zahlreiche Patienten ihre Operationen verschoben hätten, heißt es in einem Brief der Geschäftsführung an die Belegschaft. Mitarbeiter sollten deshalb zeitnah Überstunden abbauen oder Urlaub nehmen, um in der zweiten Jahreshälfte zur Verfügung zu stehen, wenn mit einem starken Anstieg der Patientenzahlen zu rechnen sei. Sollte dies nicht gelingen, drohe Kurzarbeit. Mehr Informationen finden Sie hier.

11:45 Uhr: Der Christopher Street Day (CSD), der eigentlich im Juni zum ersten Mal in Herne stattfinden sollte, ist nun auch verschoben worden. Er soll nun laut Veranstalter im Sommer 2021 stattfinden.

10.24 Uhr: Die St. Elisabeth Gruppe verschiebt wegen der Coronakrise ihren 8. Firmenlauf. Er war für den 14. Mai geplant. Ein neues Datum steht noch nicht fest. Im letzten Jahr nahmen knapp 1300 Läuferinnen und Läufer teil.

10.15 Uhr: Das Chemieunternehmen Ineos meldet, dass die Anlage für die Produktion von Hand-Desinfektionsmitteln ihren Betrieb aufgenommen hat. Auch die kostenlose Verteilung an Krankenhäuser habe begonnen.

Mittwoch, 1. April

16.51 Uhr: Am heutigen Mittwoch, 1. April, bestätigt die Stadt Herne insgesamt 64 Infektionen mit Covid-19. 27 dieser Infizierten sind laut Stadt inzwischen wieder gesund.

12.10 Uhr: Der Senioren-Seemanns-Chor-Crange muss das für den 24. April geplante Frühjahrskonzert in der Flora Marzina wegen der Corona-Pandemie absagen. Der Chor hofft, sein Sommerkonzert in der Flora Marzina am Freitag, 3. Juli, veranstalten zu können. Wegen der großen Nachfrage soll der traditionelle jährliche Schiffsausflug am Dienstag, 4. August, stattfinden. Das Schiffskonzert auf der „Santa Monika II“ führt nach Oberhausen, mit zwei Stunden Shoppingpause im CentrO.

10.40 Uhr: Das Angebot des Spielezentrums, Spielpakete für Familien in der Corona-Zeit zu verschicken, war in kürzester Zeit so stark nachgefragt, dass das Spielezentrum zurzeit keine Anfragen mehr annehmen kann. „Trotzdem geben wir nicht auf und versuchen, zusätzliche Spiele zu organisieren. Dazu sortieren wir noch weitere Spiele aus, kontaktieren befreundete Flohmarkt-Händler und (am wichtigsten) rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, nicht mehr benötigte Spiele zu spenden!“ heißt es auf der Website des Spielezentrums. Diese können Montag bis Donnerstag in der Zeit von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 16 Uhr im Spielezentrum abgegeben werden. Weitere Informationen und Spieletipps für die Quarantäne-Zeit.

10.34 Uhr: Corona macht erfinderisch: Ab Donnerstag, 2. April, stellt der Mondpalast von Wanne-Eickel unter dem Hashtag #mondpalastgeflüster Videos mit kleinen und großen Geschichten aus dem Theaterleben ins Netz. Mehr zum #mondpalastgeflüster lesen Sie hier.

Dienstag, 31. März

19.30 Uhr: Gegen den Entwurf eines NRW-Notstandsgesetz gibt es in Herne einige Vorbehalten. Insbesondere die Pläne der schwarz-gelbe Landesregierung für Krankenhäuser sowie für Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich stoßen auf Kritik. Doch auch in Schulen und in der Verwaltung regt sich Widerspruch.

16.32 Uhr: 58 Menschen sind bisher in Herne positiv auf Covid-19 getestet worden. Laut Stadt gelten 20 wieder als genesen. Weitere Informationen der Stadt Herne gibt es unter www.herne.de/corona.

15.30 Uhr: Auch die Volkshochschule (VHS) habe Angebote, die ohne direkten Kontakt nutzbar seien, teilt die Stadt mit. Zwar fallen alle Kurse mit Anwesenheit bis zum Sonntag, 19. April, aus. Aber in den vergangenen Monaten habe die VHS bereits eine digitale Infrastruktur aufgebaut, um Online-Kurse anzubieten. Aufgrund der besonderen Situation werde dieses Angebot schon früher freigeschaltet und in den kommenden Wochen immer wieder erweitert. Unter https://www.vhs-herne.de/vhsonline gibt es Online-Vorträge zu Themen von aktuellen Fragen zur Corona-Krise, über philosophische Themen, Künstliche Intelligenz bis hin zum Fußball

14.30 Uhr: Ein Unternehmen, dass in den nächsten Tagen möglichst in die Produktion von FFP2-Masken einsteigen will, ist die B.M. Company in Baukau. Der Familienbetrieb näht in normalen Zeiten hochwertige Damenblusen, die weltweit verkauft werden. Doch die Einzelhändler haben geschlossen und nehmen keine Ware mehr an, so Geschäftsführer Stephan Bisping im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Zwar würden noch letzte Bestellungen fertiggestellt, doch schon jetzt würden die Mitarbeiterinnen Mundschutz nähen - aus jenem Baumwollstoff, der sonst für die Blusen verwendet wird. Das böte den Vorteil, dass sie bei 90 Grad gewaschen werden können. Die Nachfrage sei groß, auch bei 6,50 Euro pro Stück. Doch er weiß, dass diese Masken eben nur bedingt Schutz bieten, Distanz zu halten habe oberste Priorität.

Um echten Schutz zu bieten, will Bisping FFP2-Masken herstellen. Deshalb habe er sich beim Land als Produzent beworben. Dafür ist er bereits in Vorleistung getreten. Die Filter sowie den entsprechenden Vliesstoff habe er bereits bestellt - 5000 Quadratmeter. Das reicht für Tausende Masken.

10.00 Uhr: Die Agentur für Arbeit veröffentlicht die Statistik für den Monat März, betont aber zugleich, dass sie keine Aussagekraft besitzt, weil sie noch nicht die Auswirkungen der Coronakrise zeigt. Ohne „Corona“ wäre die Entwicklung positiv gewesen. Die Agentur rechnet mit Rekordwerten bei der Kurzarbeit.

Montag, 30. März

17.30 Uhr: Die Stadt teilt die aktuelle Zahl der Infizierten mit. Sie ist von 55 auf 57 gestiegen. Die Zahl der Geheilten bleibt bei 14.

15.30 Uhr: Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und IG City setzen in Corona-Zeiten auf die neu entwickelte Plattform „www.Herne-App.de“. Sobald Händler, Gastronomen und Kulturschaffende ihre Online- und Lieferangebote eingetragen haben, sollen die Herner den Service möglichst zahlreich nutzen.

15.05 Uhr: Nach den zahlreichen Todesfällen in einem Wolfsburger Pflegeheim wird in Herne der Ruf nach beschleunigten Tests laut: Bei schnelleren Verfahren für Bewohner und Mitarbeiter in Seniorenheimen könnten viele Menschenleben gerettet werden, erklärt Roberto Gentilini von der Herner Einrichtung Protea Care in Baukau. Die Stadt stellt sich hinter diesen Vorstoß. Der SPD-Landtagsabgeordnete Alexander Vogt will das zuständige NRW-Gesundheitsministerium noch am Montag auf die Problematik aufmerksam machen. Mehr.

14.55 Uhr: Mit einer besonderen Aktion möchte der 10-jährige Lukas aus Herne-Sodingen anderen in der Krise Mut machen: Mit seiner Mutter näht er Sorgenfresser in Hasenform, die er seinen Mitmenschen schenkt. Dafür erhält er viel Lob. Zum Bericht.

14.30 Uhr: Ein schlechter Scherz könnte fünf Jugendliche teuer zu stehen kommen. Wie die Polizei berichtet, haben die geschätzt 16- bis 17-Jährigen am Sonntag mit Atemschutzmasken und Einweghandschuhen eine 55-jährige Frau im Wanne-Eickeler Stadtgarten in der Nähe der Mozartstraße erschreckt und mit dem Spruch „Wir haben Corona“ bedroht. Ihnen droht eine Anzeige.