Herne. . Dieses Unternehmen gehört zu den sogenannten „Hidden Champions“: B.M.-Company Blousemakers. Der Mittelständler aus Herne produziert hochwertige Damenblusen, die bei der kaufkräftigen Kundschaft in aller Welt begehrt sind. Zurzeit entsteht die Kollektion für Frühjahr/Sommer 2015.

Der Sommer kommt mit Riesenschritten. Das scheint - abgesehen vom Regen gestern - völlig selbstverständlich. Doch an der Robert-Bosch-Straße ist man längst ein Jahr weiter. Der Grund: Die B.M.-Company bereitet zurzeit mit Hochdruck ihre Blusenkollektion für Frühjahr/Sommer 2015 vor.

In einigen Tagen steht für das Unternehmen eine der ganz wichtigen Messen des Jahres an: die „Supreme“ in Düsseldorf, einer der zentralen Ordertermine für Damen- und Herrenmode. B.M. gehört zu jenen Herstellern, die sich ab 26. Juli dort präsentieren. Pastellige Töne, einfache und gerade Formen - das sind laut Produktmanagerin Lea Schmalbrock Bestandteile der Blusenmode des kommenden Jahres. „Nach Düsseldorf werden wir wissen, ob wir richtig liegen“, sagt Geschäftsführer Stephan Bisping.

Schaut man auf die Entwicklung der Vergangenheit, dürfte es außer Frage stehen, ob B.M. die richtigen Farben und Schnitte gefunden hat. Laut Bisping konnte die Firma ihren Umsatz in den zurückliegenden Jahren regelmäßig um rund zehn Prozent steigern.

„Null Toleranz“ bei der Qualität

Dennoch dürfte dem überwiegenden Teil der Herner „B.M.-Company Blousemakers“ - so der vollständige Name - kein Begriff sein. Was daran liegen mag, dass das Unternehmen zu den sogenannten „versteckten Meistern“ zählt. Das Familienunternehmen produziert mit seinen 20 Mitarbeitern in Herne Blusen, die unter anderem auf Sylt, in St. Moritz oder Davos verkauft werden. Die Exportquote liegt bei rund 30 Prozent. „Wir haben gerade drei Neukunden in Australien gewonnen, auch in Taiwan und Japan sind wir vertreten“, so Bisping. Und auch in Frankreich, dem Modeland schlechthin, ist B.M.-Company selbstverständlich eine feste Größe.

Der Verkaufspreis pro Bluse liegt nicht unter 100 Euro. Wenn man sich die Berichte über Billigprodukte vor Augen führt, die unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen entstanden sind, dann sieht man bei B.M. das andere Ende der Möglichkeiten. Das beginnt bei den Stoffen. Gekauft wird nur in Europa: Italien, England oder Frankreich. In Herne werden aus ihnen die Kollektionen entworfen. Genäht werden sie von den „besten Schneiderinnen überhaupt“, betont Bisping, der selbst dieses Handwerk gelernt hat. In Polen verfügt B.M. über zwei Betriebe - die aber nach Herner Standard produzieren. Toleranzen bei der Fertigung? „Keine“, antwortet Bisping entschieden. Schließlich könnten Millimeterabweichungen dafür sorgen, dass die Größe nicht mehr stimmt. Deshalb wird jede, wirklich jede Bluse vor der Auslieferung genau auf ihre Qualität geprüft - und dafür auch auf links gezogen. „Inzwischen werden unsere Blusen kopiert“, sagt Bisping. Das könnte man auch als eine Art Auszeichnung auffassen.