Herne. . Die Blusenmanufaktur B.M.-company an der Robert-Bosch-Straßefertigt für gehobene Ansprüche. Die Kleidungssstücke halten ewig.

Beherzt zieht sie ihre Bluse mit einem Ruck nach unten glatt: „15 Jahre trage ich sie schon und habe sie schon hunderte von Malen gewaschen“, sagt Besucherin Karin Krüger stolz. „Noch immer sieht das gute Stück aus wie am ersten Tag.“ Ein Grund mehr, einen Nachmittag hinter die Kulissen von „B.M.company“ zu schauen. Als WAZ-Leserin Karin Krüger von der Aktion „WAZ öffnet Pforten“ in der Blusenmanufaktur erfuhr, war sie sofort Feuer und Flamme. Ihren Mann Klaus Krüger, den hat sie gleich mitgebracht. Und so stehen sie nun mitten im Allerheiligsten des Familienbetriebs Bisping: der Manufaktur an der Robert-Bosch-Straße.

Keine Bluse unter 100 Euro

Exklusiv ist die Ware, keine Bluse unter 100 Euro zu haben. „Meine hat bereits zu D-Mark-Zeiten fast 200 DM gekostet“, betont Besucherin Krüger. Für Chefin Anni Bisping kein Wunder, trägt ihre Kundin doch heute ein ganz besonderes Stöffchen am Leib. „Das ist ein Scherli-Stoff, wie die Schweizer sagen. Sehr teuer, mittlerweile im Einkauf nicht unter 35 Euro pro Meter zu bekommen“, so Anni Bisping. Qualität, das betont die Chefin während der Führung, habe eben ihren Preis. „Klasse statt Masse lautet unsere Devise.“

Schneiderin Barbara Litwin sitzt an der Nähmaschine, umringt von unzähligen Garnrollen in allen Farben. „Wir nähen hier meist die Musterteile“, sagt sie. Größere Massen werden in Polen gefertigt. Verkauft wird nur in kleinen Mengen, keine Massenware, an Kundschaft weltweit: „Wir haben Kunden in der Schweiz, Italien, Sylt, aber auch in Colorado, Sydney oder Tansania“, so Stephan Bisping. Man arbeitet auf internationalem Terrain. Vertrieben werde allein an inhabergeführte Facheinzelhändler. Schade nur, dass es die feinen Zwirne in Herne nicht zu kaufen gibt. In Münster und Düsseldorf aber werde die Ware der Familie Bisping angeboten, lässt die Chefin wissen.

Die reinen Stoffe indes können sich die WAZ-Leser dank der Aktion in der Manufaktur in natura anschauen. Die exklusive Ware stapelt sich in Form großer Rollen in den Regalen: Ob kariert, gestreift, gepunktet, bunt gemustert oder einfach unifarben. „Exzellente Rohstoffe sind unser wichtigstes Gut. Wir schätzen reine Materialien wie Baumwolle, Seide, Leinen und Wolle“, so die Bispings.

Ein Blick in die Designabteilung lässt Frauenherzen höher schlagen. Die Besucher dürfen einen exklusiven Blick auf die einzelnen Entwürfe samt passender Stoffauswahl werfen. „Modell Debbi ist seit zwölf Kollektionen unser Klassiker und aus der Kollektion nicht wegzudenken“, so Designerin Susanne Mestemacher. Gemeinsam mit ihrer Kollegin, der Produktmanagerin Lena Schmalbrock, ist sie regelmäßig auf den internationalen Modemessen unterwegs, immer auf der Suche nach den neusten Trends. Am Ende der Führung blicken die Frauen samt Klaus Krüger weiterhin beeindruckt, als sie in einem Raum mit unzähligen Kleiderständern geführt werden. Karin Krüger zieht ein Modell mit bunten Punkten über. Ob ihr Mann ihr diese Bluse kaufen wird? „Gewiss.“

Der Besuch hat sich gelohnt.