Herne. Keine Kinos, kein Sport und die Kinder sind jeden Tag zuhause. Damit in der Corona-Zeit keine Langeweile aufkommt, hier einige Spieletipps:
Keine Kinos, kein Theater oder Sport, und die Abende in der Bar sind in Corona-Zeiten auch gestrichen: Wem in diesen Tagen die Decke auf den Kopf fällt oder wer gar in Quarantäne leben muss, hat endlich Zeit, mal wieder die Brettspiele aus dem Schrank zu holen. Welche sich für Kinder besonders gut eignen und welche auch den Erwachsenen Spaß machen, verrät Karsten Höger vom Herner Spielezentrum.
"Die Spiele lassen sich nach Altersgruppen sortieren", sagt Höger. "Je älter die Kinder sind, desto mehr Möglichkeiten hat man natürlich." Doch auch für die ganz Kleinen im Alter von zwei bis drei Jahren gebe es eine kleine Auswahl.
Dazu zählt unter anderem "Mein erster Obstgarten". "Das ist die Vorstufe vom bekannten Kita-Klassiker 'Mein Obstgarten'", so Höger. Es gebe lediglich kürzere Wege und weniger Obst. Auch "Tempo kleine Schnecke" eigne sich für diese Altersklasse. Das Gute an diesem Spiel sei, dass die Kinder sowohl die Farben als auch das Zählen der Felder übten, so Höger.
Ab sechs Jahren "öffnen sich Welten"
Mit Kindern, die vier oder fünf Jahre alt sind, könnten dann bereits Spiele ausprobiert werden, die motorisch etwas anspruchsvoller seien. Als Beispiel nennt Höger den Klassiker "Looping Louis", "da ist ordentlich Action drin und macht richtig Spaß." Auch "Monsterjäger", ein Spiel bei dem - wie der Name schon verrät - Monster gejagt und gefangen werden müssen, sei für das Alter ideal. Das Prinzip sei sehr simpel, trotzdem sei eine gewisse Reaktionsschnelligkeit gefordert, "ähnlich wie bei 'Halligalli'", so Höger.
Ab sechs Jahren "öffnen sich Welten", erklärt der Experte. Nun könnten Spiele gespielt werden, die auch Erwachsenen Spaß machen. Neben dem Klassiker "Vier gewinnt" sei auch "Speed Cups" ein geeignetes Spiel, das nicht nur für die Kinder herausfordernd sein kann. "Ich habe mich in dem Spiel auch schon mal von einem Siebenjährigen schlagen lassen."
Kinder emanzipieren sich
Mit Kindern im Alter von acht oder neun Jahren "lässt sich schon viel mehr machen", so Höger. So sei "King Domino" ein gutes Spiel, bei dem nachgedacht werden müsse und bei dem man beim Erklären "nicht direkt einschläft". Hier müssen die Spieler versuchen, ein Königreich aufzubauen, in dem sie verschiedene Steine aneinanderlegen.
Auch das Spiel "Team 3" sei für Kinder zwischen acht und zehn Jahren geeignet. Das Prinzip ähnelt dem von "Stille Post": Zu dritt müssen die Spieler versuchen, einen Bau fertigzustellen. Das Komplizierte dabei: Nur einer der Spieler darf sprechen, einer nur sehen und der andere nur hören. "Das ist unglaublich witzig", so Höger.
Ab elf Jahren emanzipierten sich die Kinder langsam und steuerten auf die Pubertät zu, weiß Höger. "Wenn es allerdings familiär weiterhin mit dem Spielen klappt, dann sind "Ubongo" oder "Scotland Yard" gute Spiele für diese Altersklasse." Das Spiel "Zug um Zug" komme ebenfalls bei Kindern und Erwachsenen sehr gut an. Hier ist das Ziel, eine möglichst lange Zugverbindung zwischen zwei Städten herzustellen.
Viele Spiele auch nur für zwei Personen
Doch auch für diejenigen, die ohne Kinder leben und sich Abwechslung in der Quarantäne-Zeit wünschen, gebe es einige Spiele, die auch nur zu zweit gespielt werden können. "Der Markt für Zwei-Personen-Spiele wächst, auch bei uns steigt die Nachfrage", sagt Höger.
Ein Favorit sei dabei das Kartenspiel "Targi" oder "Seven Wonders Duel". Auch "Azul", bei dem mit farbigen Kacheln ein Muster gelegt werden muss, sei geeignet für zwei Personen. Das Würfelspiel "Quixx" sei ebenfalls eine gute Alternative. Auch "Railroad Ink" empfiehlt Höger. "Das ist eines der besten Spiele aus den letzten Jahren."
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>>> Nicht mehr benötigte Spiele abgeben
Das Angebot des Spielezentrums, Spielpakete für Familien in der Corona-Zeit zu verschicken, war in kürzester Zeit so stark nachgefragt, dass das Spielezentrum zurzeit keine Anfragen mehr annehmen kann.
"Trotzdem geben wir nicht auf und versuchen, zusätzliche Spiele zu organisieren. Dazu sortieren wir noch weitere Spiele aus, kontaktieren befreundete Flohmarkt-Händler und (am wichtigsten) rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, nicht mehr benötigte Spiele zu spenden!" heißt es auf der Website des Spielezentrums. Diese können Montag bis Donnerstag in der Zeit von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 16 Uhr im Spielezentrum abgegeben werden.
"Wir bitten darum, nur vollständige und spielbare Gesellschaftsspiele abzugeben. Wir müssen uns darauf verlassen können, da wir im Moment leider nicht mehr in der Lage sind, alles zu kontrollieren. Sobald dann wieder ein gewisser Spielebestand zusammengekommen ist, werden wir weitere Pakete schnüren und unter allen verbliebenen Familien verlosen."