Heiligenhaus. Auch 2023 haben wir zahlreiche Artikel veröffentlicht: Berührendes, Kurioses, Schreckliches. Wir blicken noch einmal zurück.
Nun ist es auch schon wieder vorbei –das Jahr 2023. Nicht nur weltweit oder deutschlandweit hat sich viel ereignet, auch in Heiligenhaus war eine Menge los: Verrücktes, Schreckliches, Spannendes, Berührendes, Lustiges. Wir blicken zurück.
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Ein Thema hat 2023 die Heiligenhauser Leserinnen und Leser besonders interessiert – festgemacht an der Zahl der Seitenaufrufe: der Diebstahl von gleich zwei kompletten Lastwagen und die Folgen für die Spedition Petra Brückner. In der WAZ schilderte Markus Häußler, der seit mehr als 35 Jahren als Lkw-Fahrer auf den Straßen in Deutschland und Europa unterwegs ist, dass er zum Fahrzeug gehen wollte, um die Bettwäsche für die kommende Woche zu wechseln: „Der Lkw stand da einfach nicht mehr“, erinnert er sich. Nach einigen Runden über das Firmengelände und mehreren Telefonaten war ihm klar: Er ist weg – geklaut. Mit dem Fahrzeug verschwanden auch ganz persönliche Gegenstände: Fotos von der Familie und ein Talisman. „Die haben mir quasi mein Zuhause gestohlen“, erzählte Häußler. Bis heute sind die beiden Fahrzeuge übrigens nicht wieder aufgetaucht.
Die ungewöhnlichste Suche: Woll-Monika aus Heiligenhaus möchte endlich in Rente gehen
Eine Suche der ganz anderen Art startete Monika Bröcker, die noch immer Inhaberin von „Monikas Lädchen“ in direkter Nachbarschaft des Rathauses ist, obwohl sie viel lieber schon in Rente wäre. Das Problem: Die 75-Jährige findet einfach keine Nachfolgerin bzw. keinen Nachfolger für ihren Woll-Laden. Die resolute Geschäftsfrau hängte daraufhin ein großes Schild ins Schaufenster: „Wer will meinen Wolleladen übernehmen? Ich möchte endlich in Rente“ ist darauf zu lesen. „Im schlimmsten Fall bin ich noch bis September 2024 hier“, erzählt Monika Bröcker, wie lange sie höchstens noch in ihrem Laden anzutreffen ist – gibt es bis dahin keine Nachfolge, wird nach einem Ausverkauf geschlossen.
Die skurrilste politische Idee aus Heiligenhaus
Das Thema Bahn beschäftigte den Heiligenhauser Mobilitätsausschuss mit unterschiedlichen Aspekten. In Düsseldorf wird derzeit die Stadtbahnlinie U81 zum Flughafen und möglicherweise später dann auch nach Ratingen-West gebaut. Dominik Döbbeler (SKB/Die Linke) wollte geprüft wissen, ob eine Verlängerung nach Heiligenhaus möglich ist: „Wir lassen die Machbarkeit einer Magnetschwebebahn prüfen, die wäre 1000 Mal schwieriger zu realisieren.“ Ohne Umstieg bis zum Düsseldorfer Flughafen? Klingt spannend, aber ob der Streckenführung – nett formuliert –auch äußerst ambitioniert. Ein Beschluss wurde nicht gefasst, weil die U81 bereits im Mobilitätskonzept berücksichtigt wird. Nun soll die Verwaltung ihre Arbeit machen. Die Reaktionen der WAZ-Leser fielen indes recht eindeutig aus.
Illegales Glücksspiel im Heiligenhauser Rathaus?
Das Heiligenhauser Rathaus stand 2023 besonders im Fokus – wurde es doch 100 Jahre alt. Unter anderem gab es eine Zeitreise, bei der viele der Gäste stilecht im Stil der 1920er-Jahre gekleidet waren. Eines der Highlights: Mitten im Rathaus konnten im Casino Black oder Roulette gespielt werden. Dass Stadtkämmerer Björn Kerkmann den gesamten städtischen Haushalt auf „Rot“ setzte, ist natürlich nur ein Gerücht – ebenso, dass Heiligenhaus künftig Baden-Baden und Monaco mit einem eigenen Casino beim Glücksspiel Konkurrenz machen will.
Trauriges Ende einer langen Geschichte
Sie haben gehofft, gebangt – haben viele „Kröten“ schlucken müssen. Und sie hätten sich gewünscht, dass die Geschichte ein besseres Ende nimmt. Doch im November kam dann die bittere Nachricht für die rund 70 Beschäftigten von „Mein Real“ in Heiligenhaus: Ihr Markt schließt Ende März 2024. Hatte es Anfang 2022 noch eine Rettung in letzter Minute durch die Unternehmerfamilie Tischendorf gegeben, steht das Warenhaus nun offenbar endgültig vor dem Aus: Das Unternehmen ist insolvent. Einige Häuser gehen an Rewe, andere an Kaufland oder Edeka. An Heiligenhaus hatte aber niemand Interesse – und so werden sich die Türen des Marktes, der einst als „Divi“ viele Kunden anlockte, zumindest vorerst schließen. Zukunft ungewiss, auch für die Mitarbeiter, von denen viele seit vielen Jahren im Unternehmen sind. Bürgermeister Beck ist ob der Entwicklung „ernüchtert“