Heiligenhaus. Die Stadt soll prüfen, wie realistisch es ist, dass die neue U81 vom Flughafen über Ratingen-West auch nach Heiligenhaus weitergeführt wird.
Das Thema Bahn beschäftigte den Heiligenhauser Mobilitätsausschuss mit unterschiedlichen Aspekten. In Düsseldorf wird derzeit die Stadtbahnlinie U81 zum Flughafen und möglicherweise später dann auch nach Ratingen-West gebaut. Dominik Döbbeler (SKB/Die Linke) möchte prüfen lassen, ob eine Verlängerung nach Heiligenhaus möglich ist: „Wir lassen die Machbarkeit einer Magnetschwebebahn prüfen, die wäre 1000 Mal schwieriger zu realisieren.“
Ralf Herre (CDU) verwies darauf, dass im Mobilitätskonzept beschlossen wurde, alles möglichst umfangreich zu prüfen, so auch eine Schwebebahn längs der Autobahn und die Niederbergbahn. „Eine nicht an Schienen angebundene Stadt hat schon Nachteile.“
„Jedes Stück Schiene, das uns näher kommt, bringt uns in Heiligenhaus weiter“
Thomas Hoffman (FDP) plädierte für Technologieoffenheit: „Jedes Stück Schiene, das uns näher kommt, bringt uns in Heiligenhaus weiter.“ Ingmar Janssen (SPD) blickte in die Vergangenheit und erinnerte daran, dass die Niederbergbahn immer kaputtgeredet wurde, weil sie als Konkurrenz zur A44 angesehen wurde.
Ein Beschluss wurde nicht gefasst, weil die U 81 bereits im Mobilitätskonzept berücksichtigt wird. Nun soll die Verwaltung ihre Arbeit machen.
Aktuell soll Machbarkeitsstudie für Trasse nach Ratingen erstellt werden
Zum Hintergrund: Die U81 ist ein Großprojekt in verschiedenen Bauabschnitten. Eines der Ziele ist, den Düsseldorfer Flughafen an das Stadtbahnnetz anzuschließen. Hier laufen auch bereits die Bauarbeiten – gut sichtbar an der A44 in Flughafennähe, wo ein großes Brückenbauwerk – genannt Überflieger – entsteht, das den Nordstern überquert.
In einem weiteren Bauabschnitt könnte dann eine Verlängerung vom Flughafen nach Ratingen-West erfolgen. Beschlossen ist selbst das indes noch nicht. Hier wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Allein diese Trasse wäre etwa 4,3 Kilometer lang.
Noch einmal ein recht weiter Weg von Ratingen-West nach Heiligenhaus
Von Ratingen-West sind es dann noch einmal mehr als sechs Kilometer reine Luftlinie bis nach Heiligenhaus. Eine U-Bahn müsste dann vorbei am Ratinger Zentrum und beispielsweise auch über die Autobahn A3 geführt werden. Ob Teile der Angertalbahn – die der Abfuhr vom Kalkprodukten aus Flandersbach dient – dafür genutzt werden könnte oder eine komplett neue Trasse geplant werden müsste? Unklar.
Politik sorgt sich um Sicherheit an der Hofermühle in Heiligenhaus
Aber auch die Angertalbahn beschäftigte den Ausschuss: Wegen der Erneuerung der Bahnbrücke in der Hofermühle kommt es derzeit zu massiven Einschränkungen für die Anwohner und dem Freizeitverkehr. „Die Baumaßnahme verlagert sich bis in den Mai. Das wird dazu führen, dass die Leute über die Gleise laufen“, befürchtet Ingmar Janssen (SPD), der Gefahr für Leib und Leben sieht, auch weil die Alternativstrecke ins Angertal extrem steil sei, was vor allem im Winter bei Glätte ein Problem wird. „Da muss mit der Deutschen Bahn, den Anwohnern und dem Bürgerverein ein Ortstermin her, wir erwarten Antworten.“
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Michal Krahl, der Fachbereichsleiter Straßenbau, verwies auf Gespräche mit der DB und Anwohnern. „Da jetzt ein Winterdienst ansteht, habe ich bereits geraten, die Straße zu asphaltieren, denn auf Schotter kann man keinen Winterdienst machen. Wir werden eine verkehrsrechtliche Anordnung schreiben. Die Bahn hat kommuniziert, dass sie für für einen Ortstermin bereit ist.“ Der soll zeitnah im September stattfinden.