Heiligenhaus. Hiobsbotschaft für Mitarbeiter und Kunden in Heiligenhaus: Der Markt schließt Ende März 2024. Für Wülfrath hingegen gibt es wohl eine Lösung.
Die Nachricht, die „Mein Real“ am frühen Montagabend verschickt hat, trifft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Heiligenhaus hart. Bis zuletzt hatten sie gehofft – nun aber steht fest: Ihr Markt soll Ende März 2024 schließen.
Für insgesamt 45 „Mein Real“-Märkte sei – „trotz intensiver Bemühungen“, wie es in der Pressemitteilung des Unternehmens heißt – kein Abnehmer gefunden worden. Zu diesen Märkten zählt auch Heiligenhaus.
„Mein Real“-Markt in Wülfrath soll an „Kaufland“ übergeben werden
Der Markt in Wülfrath hingegen soll an „Kaufland“ übergeben werden. Durch die Übertragungen (darunter 13 Übertragungen an die Rewe-Group, drei an Kaufland, eine an Edeka) – die zum Teil noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Vermieter und des Bundeskartellamts stehen – kann der Geschäftsbetrieb in den entsprechenden Märkten fortgeführt werden, mit dem Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern.
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Das alles erfolgt vor dem Hintergrund des im September 2023 von der Real GmbH eingeleiteten Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Im Mai dieses Jahres hatte die SCP Group die 63 bestehenden „Mein Real“-Märkte vom Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf zurückerworben, nachdem diese Märkte erst im Juni 2022 im Rahmen eines ordentlichen Bieterverfahrens an das Family Office übergeben worden waren. Für Heiligenhaus und viele andere Märkte wurden damals Sanierungen und Umbauten angekündigt.
Geschäftsführung nennt Schließungen – auch die in Heiligenhaus – „unvermeidlich“
Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Real GmbH: „Mit der Übertragung von 18 ,Mein Real’-Märkten konnten wir für etwa 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine langfristige Zukunftsperspektive sichern. Trotz intensiver Bemühungen ist die Schließung von Märkten angesichts der schwierigen Lage der Real GmbH jedoch unvermeidlich. Die Entscheidung dazu haben wir nach sorgfältiger Prüfung aller Alternativen getroffen.“
Geschäftsbetrieb in Heiligenhaus soll „normal fortgesetzt werden“
Man sei sich der persönlichen Auswirkungen der Schließungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst, so Luncer – „und werden diese schwierige Übergangsphase für sie so respektvoll und fair wie nur möglich gestalten“. Man führe derzeit mit dem Betriebsrat konstruktive Gespräche – „mit dem Ziel, Interessenausgleich und Sozialplan abzuschließen“ Die Wahrung aller rechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Lieferanten habe für die Real GmbH oberste Priorität, betont Luncer – „insbesondere die Sicherstellung der Lohn- und Gehaltszahlungen an alle Beschäftigten“.
Der Geschäftsbetrieb in Heiligenhaus, wo es rund 70 Beschäftigte gibt, soll bis Ende März 2024 normal fortgesetzt werden.
Noch im Juni 2023 hatte „Mein Real“-Geschäftsführer Karsten Pudzich im Gespräch mit der WAZ geäußert, dass man mit den Zahlen aus Heiligenhaus grundsätzlich zufrieden sei. Er versprach damals, „dass wir alles dafür tun werden, dass die Kunden langfristig bei uns einkaufen können“. Heute, fünf Monate später, ist dieses Versprechen nichts mehr wert.